Die Motorsportwelt blickte am 2. September 2024 nach Austin, Texas, wo das sechste Rennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) stattfand. Trotz der hohen Erwartungen und der spannenden Ausgangspositionen war es ein Rennwochenende, das von Überraschungen und spektakulären Wendungen geprägt war. Ferrari schrieb dabei ein neues Kapitel in seiner Geschichte, während andere Teams ihre Möglichkeiten ausloteten. Der #83 Ferrari 499P, privat von AF Corse eingesetzt und besetzt mit den Fahrern Robert Kubica, Robert Shwartzman und Yifei Ye, feierte einen monumentalen Sieg.
Es war nicht nur der erste Triumph für Ferrari jenseits der prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans seit dem Comeback in der WEC, sondern auch ein Zeichen ihrer Rückkehr in die Spitzenklasse des Motorsports. Kubica, Shwartzman und Ye lieferten eine meisterhafte Leistung ab, die in einem knappen Finish endete. Der Abstand zum zweitplatzierten Toyota #7, gefahren von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries, betrug lediglich 1,780 Sekunden. Diese Dramatik und die rasante Intensität, die in den letzten Runden des Rennens spürbar waren, hielten die Zuschauer in Atem. Das Wetter in Austin war perfekt für einen Renntag.
Die Temperaturen waren angenehm und die Strecke bot ideale Bedingungen für die Fahrzeuge. Schon in der Anfangsphase des Rennens zeigte sich, dass Ferrari und Toyota ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern würden. Die beiden Teams lieferten sich ein unfassbar spannendes Duell, welches das gesamte Rennen über andauerte. Trotz einer starken Performance von Toyota waren es letztlich die strategischen Entscheidungen und die Geschwindigkeit des privaten Ferrari, die den Ausschlag gaben. Für Ferrari ging es nicht nur um den Sieg, sondern auch um die Moral.
Nach einem schwierigen Start in die Saison 2024 war dieser Sieg ein dringend benötigter Schub für das Team und die Anhänger. Besonders hervorzuheben ist, dass Robert Kubica, der bereits Erfahrung in der Formel 1 gesammelt hat, einen weiteren Sieg in seiner Karriere hinzuzufügen konnte. Er ist nun einer der wenigen Fahrer, die sowohl in der Formel 1 als auch in der WEC gewinnen konnten, und dies verstärkt seine Legende im Motorsport. Auf dem Podium standen jedoch nicht nur die Sieger. Mit einem beeindruckenden dritten Platz sicherten sich die amtierenden Le-Mans-Sieger Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen im #50 Ferrari das zweite Podium für das italienische Team, und damit ein beeindruckendes Doppelpodium für Ferrari in Austin.
Diese Leistung unterstrich die Stärke des Team und die Rückkehr des Traditionsmarkes an die Spitze. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis war der fünfte Platz des neuen WEC-Teilnehmers Alpine, das mit dem #35 auf sich aufmerksam machte. Die Kombination aus Ferdinand Habsburg, Charles Milesi und Paul-Loup Chatin zeigte, dass das Team bereit ist, in der Langstreckenmeisterschaft ernsthaft zu konkurrieren. Besonders für Mick Schumacher, der im #36 Alpine für sein Team fuhr, war es ein gelungenes Wochenende. Mit einem neunten Platz erzielte er nicht nur seine persönliche Bestleistung, sondern holte auch die wichtigen Punkte für das Team.
Mick Schumacher zeigt, dass er in der WEC ankommt und sich in der Spitzengruppe behaupten kann. Die Ergebnisse des Rennens hatten auch Auswirkungen auf die WM-Tabelle. Porsche, die mit ihrem Trios Andre Lotterer, Kevin Estre und Laurens Vanthoor im bestplatzierten #6 Porsche die Flagge hoch hielten, belegen aktuell die Führung in der Fahrerwertung. Allerdings übernahm Toyota zum ersten Mal die Führung in der Herstellerwertung und setzte sich damit gegen den deutschen Sportwagenbauer durch. Diese enge Punkteverteilung deutet darauf hin, dass der Titelkampf bis zum letzten Rennen spannend bleiben wird und keine der Mannschaften sich zurücklehnen kann.
Nicht nur die ersten Fahrzeuge sorgten für Aufsehen; auch die weiteren Platzierungen waren interessant. Der Cadillac mit Bamber und Lynn belegte den vierten Platz und zeigte, dass das Team ebenfalls im Kampf ums Podium angekommen ist. BMW und Jota-Porsche konnten sich ebenfalls in den Top 10 positionieren, während einige der Top-Teams mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, die letztendlich zu Ausfällen führten. Ein spannendes Rennformat, das auf den 6-Stunden-Kurs abzielte, brachte intensive Duelle und strategische Entscheidungen mit sich. Ein ersatzfahrender Toyota hatte eine unglückliche Strafe erhalten, die ihnen die Möglichkeit nahm, den Sieg zu kämpfen, und die Zuschauer konnten die Aufregung und die Emotionen des Geschehens auf der Strecke hautnah miterleben.
Der nächste Halt für die WEC ist in zwei Wochen in Fuji, Japan, ein Kurs, der oft für aufregende Rennen bekannt ist und sich hervorragend für Überholmanöver eignet. Alle Teams sind entschlossen, sich zu verbessern und die angestrebten Podestplätze zurückzuerobern. Die WEC-Saison 2024 verspricht, die Motorsportfans weiterhin auf Trab zu halten, da sich die Spannungen zwischen den Teams verstärken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das WEC-Rennen in Austin nicht nur für Ferrari eine Rückkehr in die Erfolgsspur bedeutete, sondern auch für die gesamte Meisterschaft ein faszinierendes Underdog-Duell hervorbrachte. In dieser hochkomplexen und dynamischen Motorsportwelt ist jede Runde entscheidend, und die nächste Herausforderung liegt gleich um die Ecke.
Die Vorfreude auf das kommende Rennen in Fuji ist bereits jetzt deutlich spürbar und alle Augen werden darauf gerichtet sein, welches Team die Oberhand gewinnen wird.