Metall-Kreditkarten erfreuen sich wachsender Beliebtheit und gelten als ein Symbol von Prestige und Qualität im Finanzbereich. Viele renommierte Anbieter greifen auf Metall statt auf Plastik zurück, um ihren Kunden ein langlebiges und edles Produkt zu bieten. Doch wenn die Karte abgelaufen ist oder Sie das Konto schließen möchten, stellt sich schnell die Frage: Wie entsorgt man eine Metall-Kreditkarte richtig? Eine unsachgemäße Entsorgung kann ungewollt zu Betrug und Identitätsdiebstahl führen, weshalb es wichtig ist, die richtigen Schritte zu kennen und anzuwenden. Im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoff-Karten sind Metall-Kreditkarten aufgrund ihres Materials robuster und schwerer zu zerstören. Papier-Shredder versagen häufig, und auch einfache Hausscheren oder Kombizangen reichen meist nicht aus, um die Karte so zu zerstören, dass keine Rückstände für Betrüger nutzbar bleiben.
Doch zum Glück ist es auch ohne spezielle Industrieausrüstung möglich, die Karte auf sichere Weise unbrauchbar zu machen. Die sicherste Methode ist die Rückgabe der Metall-Kreditkarte an den jeweiligen Herausgeber. Viele Kreditinstitute bieten Kunden an, ihre alten Karten mittels eines vorbereiteten Rückumschlags einzuschicken. Manche Banken legen ihrem Kunden sogar einen vorfrankierten Umschlag bei, wenn ein neues Exemplar zugeschickt wird. So übernimmt das Institut die fachgerechte Vernichtung und minimiert das Risiko von Datenmissbrauch.
Dabei werden sensible Informationen wie die Kartennummer, der Sicherheitscode und der Chip zerstört, bevor das Material recycelt wird. Wenn Sie Ihre Karte kündigen und keine Rücksendemöglichkeit angeboten bekommen haben, lohnt oft ein Anruf bei der Servicenummer auf der Kartenrückseite. Das Kundenservice-Team kann Ihnen meist einen Kontakt oder eine Möglichkeit zum sicheren Versand nennen, sodass Sie Ihre Karte ohne Bedenken entsorgen können. Der Vorteil ist, dass Sie sich darauf verlassen können, dass Ihr Exemplar nicht in falsche Hände gerät. Für Karteninhaber, die es bevorzugen, die Zerstörung in Eigenregie vorzunehmen, gibt es praktische Werkzeuge, um die Metallkarte wirksam zu vernichten.
Tin Snips, also Blechscheren oder Metallsägen aus dem Heimwerkermarkt, eignen sich hervorragend, um das Material in kleine Stücke zu schneiden. Dabei sollten Sie die Karte intensiv zerteilen, insbesondere den EMV-Chip, den Magnetstreifen und die Kartennummer mehrfach teilen, um einen Missbrauch vollständig auszuschließen. Es geht nicht nur darum, die Karte in zwei Hälften zu brechen, sondern sie in kleine Streifen oder Splitter umzuwandeln, die anschließend verteilt entsorgt werden können. Alternativ sind schwere Werkzeuge wie Hammer oder Bohrmaschine denkbar, die den Chip durchschlagen oder das Metall spröde machen. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, da Metallstücke wegspringen können und Verletzungsgefahr besteht.
Eine Schutzbrille und Handschuhe sind in solchen Fällen unerlässlich, um Verletzungen zu vermeiden. Auch wenn eine mechanische Zerstörung attraktiv scheint, sollten Sie die geschredderten Überreste aus Rücksicht auf Ihre persönliche Sicherheit und die Umwelt nicht lose in den Müll werfen, sondern perfekt verteilt entsorgen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Vermeidung von Entsorgung im regulären Hausmüll ohne weitere Maßnahmen. Einfaches Wegwerfen der Metall-Kreditkarte ist sowohl fahrlässig als auch riskant, denn gut lesbare Kartendaten oder noch funktionierende Chips können von Dieben aus dem Müll geborgen werden. Carding-Frauen, also Kriminelle, die Kreditkartendaten aus Müllgefäßen sammeln, nutzen diese Möglichkeit immer wieder aus.
Es besteht somit ein erhebliches Risiko, dass das Konto durch Betrug belastet wird oder langfristige Kreditprobleme entstehen. Dafür spricht auch, dass die Kartennummer bei Ersatzkarten meist identisch bleibt, nur das Ablaufdatum und der Sicherheitscode werden ausgetauscht. Bankfilialen sind eine weitere Option für die sichere Entsorgung. Wer ein Kundenkonto bei einer Bank mit Filialnetz hat, kann meist die Karte dort abgeben. Die Mitarbeiter übernehmen oft die Vernichtung mit speziellen Geräten, die sowohl das Metall als auch den Chip zerstören.
Jedoch sollte man sich vorher erkundigen, ob der Standort diesen Service bietet, denn nicht jede Filiale hat entsprechende Mittel oder nimmt Karten an. Diese Vorgehensweise bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene gegenüber der regulären Entsorgung zuhause. Der Einfluss von Magneten auf Metall-Kreditkarten ist häufig Gegenstand von Missverständnissen. Zwar können starke Magnetfelder den Magnetstreifen beschädigen, die in den letzten Jahren zunehmend durch Chip-Technologie verdrängt wurden, doch Metallkomponenten wie die in der Karte hindern die Wirkung eines Magneten teilweise. Zudem schützt der Chip vor Manipulationen und Datenklau durch Magnetfelder weitgehend.
Dennoch sollten Sie sich nicht auf diese Methode zur Zerstörung verlassen, da keine absolute Sicherheit gewährleistet ist. Metall-Kreditkarten sind in vielen Fällen teurer als ihre Kunststoffpendants, weshalb Verbraucher sich vielleicht auch fragen, ob sie ihre alte Karte aufbewahren sollten. In der Praxis gibt es wenig Gründe, die nicht gegen eine sichere Entsorgung sprechen. Der Platzbedarf ist minimal, allerdings bergen aufbewahrte Karten Risiken, falls Haushaltspersonen oder Besucher Zugriff erhalten. Deshalb empfiehlt es sich, Metall-Kreditkarten, die nicht mehr verwendet werden, schnell und sicher außer Kurs zu setzen.