Peter Schiff, der bekannte Gold-Befürworter und ein scharfer Kritiker von Bitcoin, hat kürzlich eine gewagte Empfehlung ausgesprochen: Wer die Möglichkeit hat, sollte seine Bitcoins verkaufen, solange es noch möglich ist. Diese Aussage fiel in der turbulenten Nachwirkung des Zusammenbruchs des Krypto-Imperiums FTX, das weltweit für Aufsehen sorgte und viele Anleger in eine prekäre Lage brachte. Schiff, der CEO von Euro Pacific Capital, einer vollwertigen Brokerfirma, die sich auf ausländische Märkte und Wertpapiere spezialisiert, ist schon lange ein Verfechter von Gold und hat wiederholt seine Meinung geäußert, dass Bitcoin langfristig scheitern wird. In den letzten Jahren hat er sich als einer der vehementesten Kritiker von Kryptowährungen herausgestellt, und die aktuellen Entwicklungen scheinen ihm recht zu geben. Am 11.
November 2022, als die Nachrichten über FTX und die Probleme privater Krypto-Dienste die Runde machten, nutzte Schiff die Gelegenheit, um seine Thesen zu untermauern. Der Zusammenbruch von FTX, einem der größten Krypto-Börsen, offenbarte die Schattenseiten des nicht regulierten Marktes. FTX hatte anderen Krypto-Plattformen gefolgt, die ebenfalls ihre Klein- und Großanleger hintergangen hatten, und es schien, als würde der gesamte Markt ins Wanken geraten. Laut Schiff beweist die FTX-Pleite, dass die gesamte Bitcoin-Rally in der vergangenen Zeit auf einer schwindelerregenden Menge von Leverage und spekulativen Käufen basierte. Er erinnerte daran, dass Bitcoin im Vorjahr sein Allzeithoch von 69.
000 Dollar erreicht hatte und dieser Anstieg in einem Umfeld stattfand, das stark von Marketingstrategien und einer Fülle von Kryptowährungseinführungen geprägt war. Dabei sah Schiff die großen „Wale“ – die großen Anleger – als die Strippenzieher, die ihre Positionen geschickt abstoßen konnten, während sie die regulären Anleger – oder „Fische“ – ermutigten, ihre Bitcoins zu halten. Ein zentrales Argument Schiffs ist, dass der Markt und die Regulierung nicht ausreichen, um Betrügereien wie die von FTX zu verhindern. Beispielsweise erweist sich die Aufsicht durch die U.S.
Securities and Exchange Commission (SEC) als nicht ausreichend. „Die SEC-Regulierung hätte den FTX-Betrug nicht verhindert“, erklärte Schiff und führte das Beispiel des Ponzi-Betrügers Bernie Madoff an, der während seiner kriminellen Aktivitäten regulatorisch erfasst war. Darüber hinaus sieht Schiff die Überbewertung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen als eine direkte Folge der wirtschaftlichen Instabilität und der künstlichen Anreize, die durch Zentralbanken geschaffen wurden. „Die Finanzmanien, die durch diese Regulierungen gefördert werden, machen aus intelligenten Investoren Narren,“ so Schiff. Seiner Meinung nach ist die Blase geplatzt und der Traum vom Bitcoin als Währung und Wertspeicher ist vorbei.
Ein anderes Beispiel, das Schiff anführt, ist die Kampagne von Grayscale Bitcoin Trust, die unter dem Motto „Drop Gold“ lief. Schiff argumentiert, dass diese Art von Marketing und the manipulation des Marktes die Menschen dazu verleitet hat, von Gold zu Bitcoin zu wechseln. Aus seiner Sicht zeigt die Preisentwicklung, dass Anleger, die in Bitcoin investiert haben, massive Verluste erlitten haben im Vergleich zu einer Investition in Gold. Wer damals 10.000 Dollar in Gold investiert hat, wäre heute mit 13.
500 Dollar besser dran, während dieselbe Summe in den Grayscale Trust auf 5.000 Dollar geschrumpft wäre. Obwohl viele Bitcoin-Befürworter die volatilen Bewegungen als normales Merkmal des Marktes ansehen, argumentiert Schiff, dass das Potenzial für langfristige Gewinne bei Bitcoin inzwischen stark beeinträchtigt ist. Zum einen fürchtet er, dass das Vertrauen in die Technologie immer weiter sinken wird. Angesichts der wiederholten Skandale in der Krypto-Industrie wird es immer schwieriger, eine breite Akzeptanz zu erreichen.
Der Zusammenbruch von FTX hat auch die regulatorische Debatte und die Suche nach einer klaren rechtlichen Grundlage für den Kryptowährungsmarkt angeheizt. Während einige argumentieren, dass eine gewisse Regulierung notwendig sei, um die Anleger zu schützen und den Markt zu stabilisieren, sieht Schiff darin eine Möglichkeit, weiteren Betrügereien den Weg zu ebnen. Er fordert stattdessen eine Rückkehr zu mehr Marktfreiheit, wo Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen, ohne dass künstliche Eingriffe von Regierungen oder Institutionen stattfinden. Eine weitere Dimension, die Schiffs Perspektive beleuchtet, ist das psychologische Element von Investitionen in digitale Währungen. Er betont, dass viele Anleger von der Herdenpsychologie geleitet werden, beim Kauf von Bitcoin in den Markt einzusteigen, oft ohne die zugrunde liegende Technologie und die Risiken zu verstehen.
Diese Unwissenheit kann fatale Folgen haben, insbesondere in Zeiten erhöhter Marktvolatilität, wie wir sie in den letzten Monaten beobachtet haben. Natürlich gibt es auch Befürworter von Bitcoin, die Schiffs Analysen als übertrieben oder einseitig zurückweisen. Viele, die in Bitcoin investiert haben, glauben an die langfristigen Vorteile der Technologie und sehen sie als eine Möglichkeit, sich von traditionellen Finanzsystemen zu befreien. Die Argumente über die Wertspeicherung und die Inflationssicherheit von Bitcoin sind für sie weiterhin von großer Bedeutung. Sie sind der Ansicht, dass die aktuellen Turbulenzen vorübergehend sind und der Markt sich erholen wird.