In einem aufsehenerregenden Kriminalfall in New York steht die Verbindung von zwei NYPD-Detektiven zu einem sogenannten Crypto-Folterfall im Mittelpunkt der Ermittlungen. Anlass ist die mutmaßlich kriminelle Handlung an einem Manhattaner Stadthaus, bei der ein italienischer Geschäftsmann angeblich entführt und über mehrere Wochen gefoltert wurde, um Zugriff auf seine Bitcoin-Bestände zu erlangen. Die Ermittlungen der New Yorker Polizei werfen ein Schlaglicht auch auf die Grenzen der beruflichen Neutralität und die Einhaltung interner Regeln bei Nebentätigkeiten von Polizisten. Beide Detektive, die offenbar in einem privaten Sicherheitsauftrag für eine der beiden Hauptverdächtigen arbeiteten, wurden von der Polizei auf modifizierte Dienststellen versetzt, während die Untersuchungen zu ihrer Rolle laufen. Die NYPD-Interne Untersuchungsstelle (Internal Affairs Bureau) prüft, ob die Nebentätigkeiten der Beamten ordnungsgemäß genehmigt wurden und inwieweit sie über die illegalen Aktivitäten am Tatort informiert waren oder sein konnten.
Die NYPD hat interne Richtlinien, die off-duty Arbeit im privaten Sicherheitssektor streng regeln. Polizisten müssen solche Tätigkeiten anmelden und genehmigen lassen, um Interessenkonflikte oder mögliche Verstrickungen zu vermeiden. Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die zwei Detektive über die kriminellen Machenschaften Bescheid wussten oder daran beteiligt waren. Einer der beiden Beamten hat als Fahrer des Opfers agiert und ihn am 6. Mai 2025 vom Flughafen zum Haus in SoHo gefahren.
Dieser Mitarbeiter hat eine langjährige Erfahrung von 20 Jahren bei der Polizei und ist Teil der Executive Protection Unit, welche unter anderem die Sicherheit des Bürgermeisters überwacht. Offiziell arbeiteten beide ermittelten Beamte als private Sicherheitskräfte für einen der mutmaßlichen Täter, was ihre beruflichen Pflichten mit einem privaten Auftrag gemischt hat. Die Verbindung zu dieser privaten Aufgabe hat bei vielen Menschen und in den Medien Besorgnis ausgelöst, denn die Foltervorwürfe werfen schwere Fragen hinsichtlich möglicher Kollusion oder Pflichtverletzung auf. Die beiden Hauptverdächtigen, John Woeltz (37) und William Duplessie (33), stehen im Zentrum schwerer strafrechtlicher Klagen wie Entführung, Körperverletzung und unrechtmäßige Freiheitsberaubung. Während Woeltz von einer Grand Jury angeklagt wurde, bleibt diese Anklage bis zu seiner nächsten Verhandlung unter Verschluss.
Er und sein Komplize wurden ohne Kaution wieder in Gewahrsam genommen. Das Opfer, ein 28-jähriger Geschäftsmann aus Italien, berichtete von unmenschlicher Behandlung. Ihm wurden sein Reisepass und elektronische Geräte abgenommen. Er war gefesselt und wurde mehrfach geschlagen, unter anderem auch mit Elektroschocks traktiert und mit der Waffe am Kopf getroffen. Trotz der bedrückenden und gewalttätigen Lage gelang dem Opfer die Flucht, als es sich befreien und eine Verkehrskontrollbeamtin um Hilfe bitten konnte.
Die Geschichte erregte nationale Aufmerksamkeit, nicht zuletzt wegen der Verbindung von Polizei und Crypto-Szene sowie der extremen Gewalt, die im Zusammenhang mit Vermögenswerten in Kryptowährungen offenbar geworden ist. Mehrere offizielle Stellungnahmen unterstrichen die Bedeutung der Rechtsstaatlichkeit und die Pflicht zur Ordnung auch innerhalb der Polizeiorganisation. Die Stadtverwaltung von New York äußerte sich besorgt und wies darauf hin, dass alle städtischen Angestellten, besonders Polizeibeamte, verpflichtet seien, Gesetze einzuhalten, egal ob im Dienst oder privat. Es wurde hervorgehoben, dass als die Vorkommnisse bekannt wurden, die beteiligten Beamten sofort von aktiven Einsätzen suspendiert wurden. Der Detektive-Endowment-Verband sprach sich für eine faire Bewertung der Verantwortung der Beamten aus.
Ihr Rechtsbeistand betonte, dass die beiden Polizisten in ihrer Nebentätigkeit legitime Sicherheitsdienste für Privatpersonen erbracht hätten und keinerlei Anzeichen gebe, dass sie von den vorgeworfenen Straftaten Kenntnis hatten oder diese unterstützt hätten. Einer ihrer wichtigsten Punkte lautete, dass die Detektive nicht als Zeugen oder Beteiligte bei illegalen Aktivitäten am Tatort aufgetaucht seien. Es müsse eine objektive und umfassende Prüfung aller Fakten erfolgen, bevor ein Urteil über die Beteiligung der Beamten gefällt wird. Die Verquickung von Kriminalität rund um Kryptowährungen mit Menschenrechtsverletzungen und organisierter Gewalt ist dennoch ein besorgniserregendes Thema, das zunehmend öffentliche und polizeiliche Aufmerksamkeit erfordert. Kryptowährungen bieten neue Chancen, aber auch Herausforderungen für Gesetzeshüter und Gesellschaften weltweit.
Der Fall zeigt die Schattenseiten der Branche, in denen Cyberkriminalität und physische Gewalt Hand in Hand gehen können. Die Behörden sind gefordert, effektive Wege für Prävention, Aufklärung und strafrechtliche Verfolgung zu finden, um sowohl die Opfer zu schützen als auch das Vertrauen in staatliche Institutionen zu bewahren. Gleichzeitig illustriert der Vorfall die Komplexität professioneller Pflichten von Polizeibeamten, insbesondere wenn Nebentätigkeiten private Kontakte und Risiken mit sich bringen können. Es bleibt abzuwarten, wie die weitere Untersuchung endet und welche Konsequenzen für die Beamten und die mutmaßlichen Täter daraus resultieren. Der Fall ist ein Weckruf für die Polizeiabteilungen weltweit, die strikte Einhaltung von Dienstvorschriften auch außerhalb der regulären Arbeitszeit noch konsequenter zu überwachen und durchzusetzen.