Die globalen Finanzmärkte sind in den letzten Jahren verstärkt von Handelskonflikten geprägt, insbesondere durch die von Präsident Donald Trump eingeführten Zölle, die erhebliche Schwankungen und Unsicherheiten verursachen. Anleger stehen vor der Herausforderung, in einem Umfeld zu investieren, das durch unvorhersehbare politische Entscheidungen und wirtschaftliche Gegenreaktionen geprägt ist. Die entscheidende Frage lautet: Welche Aktien sind in einem derartigen Marktumfeld sicher? Welche Unternehmen bieten Schutz vor den Auswirkungen der Handelsbarrieren? Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, warum die von Trump eingeführten Zölle so weitreichende Konsequenzen für die Aktienmärkte haben. Zölle erhöhen die Kosten für importierte Güter, was zu höheren Preisen für Verbraucher und Unternehmen führt. Branchen, die stark von internationalen Lieferketten abhängen oder physische Waren verkaufen, spüren diese Erhöhung unmittelbar.
Das macht viele Aktien anfällig für Kursrückgänge. Dennoch gibt es Ausnahmen – insbesondere Unternehmen, die weniger von physischen Produkten oder globalen Lieferketten abhängig sind. Ein hervorragendes Beispiel für ein Unternehmen, das relativ gut gegen die Einflüsse der Zölle gewappnet ist, ist Netflix. Als Streamingdienstleister handelt Netflix nicht mit physischen Gütern, sondern bietet digitale Inhalte, die nicht von Zollgebühren betroffen sind. Der Geschäftsansatz von Netflix basiert vor allem auf Abonnements, ein Geschäftsmodell, das weniger anfällig für die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen von Handelsstreitigkeiten ist.
Selbst im Falle steigender Lebenshaltungskosten neigen Nutzer dazu, zumindest kurzfristig ihre Streaming-Abos beizubehalten, da es sich hierbei um eine Form der erschwinglichen Unterhaltung handelt. Allerdings ist auch Netflix nicht vollständig immun gegen die wirtschaftlichen Folgen der Zölle. Sollte beispielsweise die Kaufkraft der Verbraucher aufgrund höherer Preise in anderen Bereichen sinken, könnten Abonnements für Streaming-Dienste als verzichtbarer Luxus betrachtet werden. Zudem trägt Netflix einen erheblichen Teil seines Umsatzes aus internationalen Märkten bei. Wenn Handelskonflikte die globale Wirtschaft bremsen, kann dies das Wachstumspotenzial des Unternehmens im Ausland beeinträchtigen.
Dennoch bewerten Finanzexperten Netflix als relativ stabil in einem von Konflikten geprägten Umfeld. Eine andere Art von Unternehmen, die als relativ sicher gilt, sind solche, die essenzielle Dienstleistungen und Produkte bereitstellen und daher eine konstante Nachfrage erleben. Walmart ist ein prominentes Beispiel. Als größter Einzelhändler in den USA bedient Walmart den täglichen Bedarf der Bevölkerung, insbesondere im Bereich Lebensmittel und Haushaltsartikel. Da Grundbedürfnisse stets gedeckt werden müssen, ist die Nachfrage nach Walmarts Produkten beständig, selbst in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten.
Walmart hat sich zudem erfolgreich an den Wandel hin zum E-Commerce angepasst. Die Kombination aus einem dichten Filialnetz und einer starken Online-Plattform ermöglicht es dem Unternehmen, sowohl stationäre Kunden als auch Online-Shopper effizient zu bedienen. Dies stellt sicher, dass Walmart auch dann wettbewerbsfähig bleibt, wenn sich das Konsumverhalten durch äußere Einflüsse ändert. Die kontinuierliche Umsatzsteigerung und die robuste Kursentwicklung der letzten Jahre unterstreichen Walmarts Position als stabiler Wert im Portfolio von Investoren, die Sicherheit suchen. Eine weitere Investitionsmöglichkeit in einem volatilen Handelsumfeld bieten Versorgungsunternehmen.
Diese bieten oft Produkte und Dienstleistungen, die für die Gesellschaft unverzichtbar sind, wie Wasser, Gas oder Strom. Ein Beispiel hierfür ist Essential Utilities, das Wasserversorgung und Erdgasdienstleistungen in mehreren Bundesstaaten anbietet. Versorger besitzen oft langfristige Verträge sowie regulierte Preise, was ihnen stabile und vorhersehbare Einnahmen sichert. In wirtschaftlichen Krisenzeiten neigen Investoren zu sogenannten defensiven Aktien – also Werten, die weniger sensibel auf ökonomische Abschwünge reagieren. Versorgungsunternehmen fallen in diese Kategorie, da weder der Bedarf an Wasser noch an Gas sofort abnimmt, selbst wenn das Konsumverhalten eingeschränkt wird.
Obwohl auch diese Unternehmen nicht völlig gegen makroökonomische Risiken geschützt sind, bieten sie im Vergleich zu anderen Branchen eine deutlich höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Handelskonflikten. Neben den genannten Unternehmen sollte auf die Zusammensetzung des Portfolios geachtet werden. Diversifikation ist das Schlüsselprinzip, um Risiken zu reduzieren. Anleger sollten Aktien aus verschiedenen Sektoren berücksichtigen, insbesondere solche, die von den Zöllen weniger betroffen sind oder deren Geschäftsmodelle hauptsächlich domestic ausgerichtet sind. Auch Unternehmen mit starken Bilanzen, geringer Verschuldung und stabilen Cashflows sind vorzuziehen, da sie wirtschaftliche Erschütterungen besser verkraften können.
Ferner lohnt es sich, auf technologieorientierte Firmen zu schauen, die oft nicht in der Rohstoff- oder Fertigungskette hängen. Obwohl auch Technologiewerte nicht vollständig gegen globale Unsicherheiten immun sind, profitieren viele von der steigenden Digitalisierung, die durch Handelsstreitigkeiten eher gefördert als behindert wird. Apple ist beispielsweise stark in der globalen Lieferkette engagiert, was die Aktie anfällig machen kann, während andere Technologieunternehmen, die Softwarelösungen oder digitale Dienste anbieten, weniger direkt betroffen sind. Anleger sollten zudem den Einfluss geopolitischer Entwicklungen mit einbeziehen und sich regelmäßig informieren. Die Märkte reagieren sensibel auf politische Ankündigungen, wirtschaftliche Daten und globale Ereignisse.
Ein langfristiger Anlagehorizont kann helfen, kurzfristige Schwankungen zu überstehen. Durch das kontinuierliche Monitoring und das gegebenenfalls Nachjustieren des Portfolios können Anleger Risiken minimieren und Chancen wahrnehmen. Abschließend lässt sich sagen, dass es keine vollkommen „sicheren“ Aktien in einem von politischen und wirtschaftlichen Spannungen geprägten Umfeld gibt. Jedoch existieren strategische Investitionsmöglichkeiten in Unternehmen, deren Geschäftsmodelle wesentlich krisenresistenter sind. Anbieter digitaler Dienste wie Netflix, Versorgerunternehmen sowie große Einzelhändler mit Fokus auf den täglichen Bedarf wie Walmart weisen eine höhere Stabilität in Zeiten von Handelskonflikten auf.
Eine durchdachte Diversifikation, gekoppelt mit einer regelmäßigen Bewertung der globalen Marktlage, ist essenziell, um trotz der Herausforderungen durch Trumps Zölle und andere Handelsbarrieren vermögensbildend zu investieren und langfristig Erfolg am Aktienmarkt zu haben.