Binance, die weltweit größte Kryptowährungsbörse, sah sich kürzlich mit einer Geldstrafe in Höhe von 4,3 Millionen US-Dollar von der kanadischen Finanzaufsichtsbehörde konfrontiert. Die Financial Transactions and Reports Analysis Centre of Canada (FINTRAC) wirft dem Unternehmen zwei Verstöße gegen die Finanzvorschriften des Landes vor. Hauptsächlich kritisiert wurden fehlende Registrierungen als ausländisches Geldtransaktionsunternehmen sowie unterlassene Meldungen von nahezu 6.000 Transaktionen über 10.000 US-Dollar.
Die kanadische Regulierungsbehörde stellte fest, dass Binance es versäumt hatte, sich trotz mehrmaliger Gelegenheiten als ausländisches Geldtransaktionsunternehmen zu registrieren. Zudem habe das Unternehmen zwischen dem 1. Juni 2021 und dem 19. Juli 2023 5.902 Kryptowährungstransaktionen über 10.
000 US-Dollar und die dazugehörigen Identifikationsinformationen nicht an die Behörde gemeldet. Diese Verstöße wurden mithilfe von Blockchain-Explorer-Tools aufgedeckt. Die nun verhängte Geldstrafe in Höhe von 6 Millionen kanadischen Dollar entspricht 4,3 Millionen US-Dollar. Dieser Schritt erfolgt nur sechs Monate nachdem Binance zugestimmt hatte, US-Behörden eine Geldbuße von 4,3 Milliarden US-Dollar für Verstöße gegen US-Geldwäschebestimmungen zu zahlen. Darüber hinaus wurde der ehemalige CEO und Mitbegründer von Binance, Changpeng "CZ" Zhao, kürzlich zu vier Monaten Haft in den USA verurteilt, weil er es versäumt hatte, ein angemessenes KYC-/AML-Programm an der Börse einzurichten.
Binance ist auch mit finanziellen Regulierungsbehörden in Nigeria konfrontiert, wo dem Unternehmen vorgeworfen wird, nigerianische Naira angenommen und Geldwäsche sowie Steuerhinterziehung betrieben zu haben. Ein amerikanischer Binance-Manager, Tigran Gambaryan, der Leiter der Finanz-Compliance der Börse, wurde im Februar inhaftiert und mit denselben Verbrechen angeklagt. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme forderte der CEO von Binance, Richard Teng, die nigerianische Regierung auf, Gambaryan freizulassen. Er enthüllte zudem, dass "unbekannte Personen" im Januar vor Gambaryans Festnahme eine "bedeutende Zahlung in Kryptowährung" gefordert hätten, um die Anklagen fallen zu lassen. Die von der New York Times genannte Bestechungssumme belief sich auf 150 Millionen US-Dollar.
Diese aktuellen Entwicklungen werfen erneut ein Schlaglicht auf die regulatorischen Herausforderungen, denen sich Kryptowährungsbörsen wie Binance weltweit gegenübersehen. Mit fortgesetzten Verstößen gegen Finanzvorschriften und Geldwäschebestimmungen stehen diese Unternehmen vor einer zunehmend schwierigen regulatorischen Landschaft, die eine strikte Einhaltung erfordert. Die jüngste Geldstrafe von FINTRAC verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der Situation und die Notwendigkeit für Binance, seine internen Kontrollsysteme zu stärken, um solche Verstöße künftig zu vermeiden.