Die Rückkehr von Fortnite in den US-App-Store von Apple markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der langwierigen Auseinandersetzung zwischen Epic Games und Apple. Nachdem Epic 2020 mit der Einführung eines eigenen Zahlungssystems in Fortnite eine direkte Konfrontation mit Apple provozierte, wurde das Unternehmen aus dem App Store entfernt. Diese Entscheidung führte zu einem der bekanntesten Rechtsstreits im Technologiesektor, der weitreichende Konsequenzen für die Regeln des App-Vertriebs und die Kommissionen von Apple hatte. Nun, im Jahr 2025, steht Fortnite vor seiner Rückkehr in den US-App-Store. Doch diese wird nicht auf direktem Wege erfolgen – Epic nutzt einen kreativen Schachzug mit einem EU-Entwicklerkonto, um die Hürden der Vergangenheit zu umgehen und das Spiel zurück in die Hände der US-Spieler zu bringen.
Das Vorgehen basiert auf einem wichtigen Gerichtsurteil, das einst die Abgabenpolitik von Apple für In-App-Käufe in Frage gestellt hat. Insbesondere wurde Apple darin eingeschränkt, Gebühren auf Zahlungen außerhalb der App zu erheben, was Epic in die Karten spielte. Dieses Urteil ebnet den Weg für eine Rückkehr von Fortnite, da die bisherige Begründung für die Sperrung von Epic-Apps nun teilweise hinfällig wurde. Epic Games hatte vor einiger Zeit ein schwedisches Entwicklerkonto eingerichtet, um den Epic Games Store und Fortnite in der Europäischen Union anzubieten. Dieses Konto war jedoch auch nicht frei von Kontroversen und wurde zeitweise gesperrt.
Nach dessen Wiederherstellung entschloss sich Epic, dieses Konto nun zu nutzen, um Fortnite in den US-App-Store zurückzubringen. Der Einsatz eines EU-Kontos für den US-Markt ist ein ungewöhnlicher, aber strategisch kluger Schritt. Es bleibt nicht nur eine rechtliche Herausforderung, sondern auch eine logistische, da Apple in der Vergangenheit bereits den Haupt-Entwickleraccount von Epic gesperrt hatte. Durch diesen Umweg möchte das Unternehmen eine erneute Sperrung vermeiden und gleichzeitig seine Präsenz in einem der wichtigsten Märkte für das Spiel sichern. Die Reaktionen der Gaming-Community sind gespannt und voller Vorfreude.
Fortnite, eines der erfolgreichsten Battle-Royale-Spiele weltweit, konnte bislang nicht für iOS-Nutzer in den USA angeboten werden, was eine beträchtliche Lücke in Epic Games’ Marktversprechen hinterließ. Mit dem Plan von Epic, Fortnite unter dem schwedischen Developer-Account einzureichen, wächst die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf iPhones und iPads. CEO Tim Sweeney bestätigte auf sozialen Medien bereits, dass Gespräche mit Apple über das Thema stattfanden. Dennoch bleibt die genaue zeitliche Planung ungewiss, wie Sweeney mitteilt. Fortnite werde erst nach Anfang nächster Woche zurückkehren, ein präzises Datum könne man derzeit nicht nennen.
Diese Zurückhaltung unterstreicht, wie komplex die Prozesse hinter den Kulissen sind – von der Einreichung der App über die Prüfung und Genehmigung durch Apple bis hin zur finalen Freischaltung für die Nutzer. Neben der rechtlichen und administrativen Dimension ist auch eine technische Integration zu bedenken. Die Verwaltung von Zahlungsprozessen, die Sicherstellung der Kompatibilität mit iOS und die Aufrechterhaltung der Spielqualität sind entscheidende Faktoren für ein erfolgreiches Comeback. Gleichzeitig hat Fortnite kürzlich eine neue Saison gestartet, die ein Star-Wars-Thema bietet. Dieses Ereignis erhöht den Druck auf Epic, die iOS-Spieler nicht länger außen vor zu lassen, um die Community-Erfahrung auf allen Plattformen zu synchronisieren.
Die Beziehung zwischen Apple und Epic ist historisch von Konflikten geprägt, insbesondere rund um die Zahlungssysteme in Apps. Apple verlangt traditionell eine Provision von 15 bis 30 Prozent auf In-App-Käufe, was Epic mit seinem eigenen Zahlungssystem umgehen wollte. Die daraus resultierende Sperre führte zu vehementen öffentlichen Debatten über Marktmacht, digitale Monopole und die Rechte von Entwicklern. Das jüngste Gerichtsurteil stellt zwar einen Sieg für Epic dar, ist aber noch nicht endgültig, da Apple Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt hat. Dennoch zeigt sich, dass solche juristischen Auseinandersetzungen zunehmend Auswirkungen auf die Politik und Praktiken großer Technologiekonzerne haben.
Für Epic Games ergibt sich daraus eine neue Dynamik. Die Nutzung des EU-Accounts könnte als Modell für weitere Entwickler dienen, die ähnliche Blockaden umgehen wollen. Gleichzeitig erhöht es den Druck auf Apple, faire und transparente Regeln für App-Entwickler zu schaffen, um Monopolsituationen zu vermeiden. Die Wiederverfügbarkeit von Fortnite auf iOS-Geräten in den USA könnte auch die Konkurrenz im mobilen Gaming-Markt stärken, indem sie Nutzern eine beliebte Alternative zu anderen Spielen bietet und Entwickler dazu animiert, innovative Lösungen für den Vertrieb zu finden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Epics Plan, Fortnite über seinen schwedischen Entwickleraccount zurück in den US-App-Store zu bringen, sowohl ein juristisches als auch strategisches Meisterstück darstellt.
Er markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Wettbewerb und Vielfalt im Mobile-Gaming-Markt und verdeutlicht die Auswirkungen von Gerichtsentscheidungen auf das Ökosystem digitaler Plattformen. Ob der Plan gelingt und wie Apple darauf reagieren wird, ist derzeit noch offen, doch die Spielergemeinde kann sich auf eine spannende Zukunft freuen, in der Fortnite wieder für iOS spielbar sein könnte. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich diese Entwicklungen weiter entfalten und welchen Einfluss sie auf die Beziehung zwischen großen Tech-Firmen, Entwicklern und Nutzern haben werden.