In einem historischen Schritt für die Vereinigten Staaten hat der Bundesstaat New Hampshire als erster US-Staat ein Gesetz zur strategischen Bitcoin-Reserve (Strategic Bitcoin Reserve, SBR) verabschiedet. Gouverneurin Kelly Ayotte unterzeichnete das Gesetz im Mai 2025 und ebnete somit den Weg dafür, öffentliche Mittel des Bundesstaates künftig auch in Bitcoin zu investieren. Dieses bahnbrechende Gesetz unterstreicht nicht nur das wachsende Vertrauen institutioneller und staatlicher Akteure in Kryptowährungen, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen für die Zukunft der digitalen Finanzwelt in den USA. Die Entscheidung von New Hampshire, Bitcoin als Teil seiner strategischen Reserve zu akzeptieren, signalisiert eine erhebliche Weiterentwicklung in der Akzeptanz von Krypto-Assets auf staatlicher Ebene. Während viele Staaten sich nach wie vor mit regulatorischen Fragen rund um Kryptowährungen beschäftigen und noch keine konkreten Maßnahmen zur Integration digitaler Assets in ihre Finanzstrategien ergriffen haben, geht New Hampshire mit diesem Gesetz als Pionier voran und stellt sich als Krypto-freundlicher Standort heraus.
Das Gesetz erlaubt dem Staat, öffentliche Fonds in digitale Vermögenswerte zu investieren, die im vergangenen Kalenderjahr eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar aufweisen. Bitcoin ist aktuell die einzige Kryptowährung, die diese Voraussetzung erfüllt. Damit ist das Gesetz zwar allgemein für digitale Assets formuliert, zielt in der Praxis jedoch klar auf Bitcoin als dominierenden digitalen Wertträger ab. Das schließt andere Kryptowährungen wie Ethereum oder XRP aufgrund ihrer geringeren Marktkapitalisierung aus. Ein zentrales Element des Gesetzes ist die Sicherheit der gehaltenen Vermögenswerte.
So schreibt das Gesetz vor, dass die Bitcoin-Bestände entweder in einem staatlich kontrollierten Multisignatur-Wallet, bei einem qualifizierten Verwahrer oder über ein in den USA gelistetes Exchange-Traded-Product (ETP) gehalten werden müssen. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass der Besitz von Bitcoin nicht nur transparent, sondern auch bestmöglich gegen Diebstahl und Cyberangriffe geschützt ist. Dieses hohe Sicherheitsniveau ist für staatliche Investitionen in neue, relativ volatile Anlageklassen von außerordentlicher Bedeutung und wird als wichtiger Fortschritt angesehen. Die Verabschiedung des Gesetzes wurde in der Kryptowährungs-Community als wegweisender Erfolg gefeiert. Organisationen wie die Satoshi Action Fund, eine gemeinnützige Bitcoin-Advocacy-Gruppe, hatten maßgeblichen Einfluss auf die Ausgestaltung der Gesetzesvorlage und bezeichneten die Unterzeichnung als einen "landmark win" für Bitcoin-Anhänger und Befürworter digitaler Vermögenswerte.
Auch prominente Persönlichkeiten aus der Branche, darunter Hunter Horsley, CEO von Bitwise Invest, zeigten sich begeistert und nannten den Schritt von New Hampshire „bullish“ für die Zukunft von Bitcoin. Gouverneurin Kelly Ayotte betonte in ihren öffentlichen Äußerungen, dass das neue Gesetz New Hampshire erneut als Vorreiter positioniere. Sie hob hervor, dass die Erlaubnis, sowohl in Kryptowährungen als auch in Edelmetalle zu investieren, dem Bundesstaat eine „erste Position in der Nation“ verschaffe und betonte die Bedeutung von Innovation und Weitsicht in der Verwaltung öffentlicher Mittel. Dieses Engagement könnte auch andere Bundesstaaten ermutigen, ähnliche Gesetzgebungen zu prüfen und umzusetzen. Andere US-Bundesstaaten zeigen bereits Interesse und verfolgen vergleichbare Strategien, wenn auch langsamer.
Utah hat beispielsweise bereits ein SBR-Gesetz verabschiedet, das allerdings noch weitere Schritte benötigt, und Pennsylvania arbeitet ebenfalls an ähnlichen Initiativen. Florida hingegen hat sich Anfang 2025 aus dem „Wettkampf“ um strategische Bitcoin-Reserven zurückgezogen. Die Entwicklung in den USA ist daher sehr dynamisch, doch New Hampshire könnte durch seinen ersten Vorstoß eine wichtige Vorbildfunktion einnehmen. Die Bedeutung dieses Gesetzes geht weit über die bloße Einführung staatlicher Investitionen in Bitcoin hinaus. Es signalisiert auch eine steigende institutionelle Akzeptanz von Kryptowährungen als Wertaufbewahrungsmittel und strategische Anlageklasse.
Während Bitcoin üblicherweise als digitale Alternative zu Gold („digitales Gold“) bezeichnet wird, zeigt die Entscheidung von New Hampshire, dass diese Sichtweise zunehmend auch auf Verwaltungsebene Anerkennung findet. Vom technischen Standpunkt aus gesehen setzt das Gesetz auch einen standardisierten Rahmen für Verwahrung und Sicherheit. Diese Anforderungen sind essenziell, um das Vertrauen der Steuerzahler und der Öffentlichkeit in solche Investitionen zu stärken. Die vorgeschriebenen Multi-Signatur-Lösungen und qualifizierten Verwahrer entsprechen Best-Practices, die in der institutionellen Krypto-Verwahrung führend sind und vor Verlusten durch Hackerangriffe schützen sollen. Die strategische Bitcoin-Reserve könnte zudem als Impulsgeber für die wirtschaftliche Landschaft des Bundesstaates wirken.
New Hampshire positioniert sich zunehmend als attraktiver Standort für Technologieunternehmen, speziell solche im Bereich der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen. Investitionen in Bitcoin und die damit verbundene Akzeptanz könnten weitere Firmen und Fachkräfte in den Bundesstaat locken, was zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Verbesserung der lokalen Wirtschaft beiträgt. Die Entwicklung wird auch international mit Interesse verfolgt. Die Einbindung eines Bundesstaates der USA, einem der wichtigsten Finanzmärkte weltweit, in den Kreis der staatlichen Bitcoin-Investoren könnte als Signalwirkung auch für andere Länder dienen, sowohl bei der Regulierung als auch bei der staatlichen Nutzung von Kryptowährungen. New Hampshire könnte damit eine Vorreiterrolle einnehmen und den Weg für weitere Staaten und möglicherweise nationale Regierungen ebnen.
Trotz der positiven Reaktionen und der bedeutenden Symbolkraft bleibt die tatsächliche Umsetzung des Gesetzes sowie dessen wirtschaftlicher Nutzen für den Staat abzuwarten. Staatliche Haushalte sind traditionell konservativ und ihre Investitionen unterliegen strengen Prüfungen. Die Volatilität von Bitcoin und die unklare regulatorische Landschaft auf Bundesebene in den USA könnten noch Herausforderungen darstellen. Dennoch zeigt der Schritt von New Hampshire einen erheblichen Wandel in der Wahrnehmung von Kryptowährungen und ebnet das Feld für weitere Innovationen im öffentlichen Finanzmanagement. Insgesamt markiert die Verabschiedung des Strategic Bitcoin Reserve-Gesetzes in New Hampshire einen Meilenstein für die USA und die weltweite Krypto-Community.
Als erster Bundesstaat, der es ermöglicht, öffentliche Mittel in Bitcoin zu investieren und diese sicher zu verwahren, positioniert sich New Hampshire an vorderster Front der digitalen Finanzrevolution. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, inwieweit andere Bundesstaaten diesem Beispiel folgen und wie sich Bitcoin als strategische Reserveklasse auf staatlicher Ebene weiter etablieren kann.