Rechtliche Nachrichten Investmentstrategie

Kanadische Banken rüsten sich für Handelsunsicherheiten mit steigenden Kreditverlustreserven im zweiten Quartal

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Canadian banks brace for trade uncertainty with more loan loss provisions in second quarter

Kanadische Großbanken erhöhen im zweiten Quartal ihre Kreditverlustreserven angesichts wachsender Handelsunsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen. Trotz Zinssenkungen beeinträchtigen Handelskonflikte und wirtschaftliche Volatilität das Kreditgeschäft und die Profitabilität der Institute.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 sehen sich die großen kanadischen Banken mit einer Reihe von wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die sie veranlasst haben, ihre Kreditverlustreserven deutlich aufzustocken. Die angespannte Lage im internationalen Handel, ausgelöst durch unvorhersehbare Zoll- und Handelspolitiken insbesondere aus den Vereinigten Staaten, sorgt für eine Welle der Unsicherheit in der Wirtschaft, die sich auch auf den Bankenmarkt in Kanada auswirkt. Vier der sechs großen Banken haben ihre Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle im zweiten Quartal über eine Milliarde kanadische Dollar erhöht, was auf eine vorsichtige Haltung gegenüber potenziellen Zahlungsausfällen hindeutet. Die steigenden Kreditverlustrückstellungen bedeuten für die Banken zwar eine Belastung der Gewinnabilität, zugleich stellen sie jedoch eine wichtige Maßnahme zur Risikovorsorge in einem von Turbulenzen geprägten Umfeld dar. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben die Banken in Kanada wieder gelernt, wie wichtig ausreichende Risikovorsorge ist, und versuchen nun ohne den dramatischen Umfang vergangener Rückstellungen ihre Stabilität zu sichern.

Die Zinssenkungen der Zentralbank, die ursprünglich als Hoffnungsträger für ein verbessertes Kreditumfeld galten, haben sich bislang als wenig hilfreich erwiesen. Die Handelskonflikte und insbesondere die von der US-Regierung eingeführten Strafzölle und protektionistischen Maßnahmen haben die eingeschlagenen Wege und Prognosen deutlich erschwert. Die Unsicherheit über zukünftige politische Entscheidungen hat die Finanzmärkte verunsichert und erschwert die Einschätzung künftiger Kreditrisiken. Die Banken reagieren darauf mit einem konservativeren Ansatz bei der Risikoabschätzung und den Rückstellungen. Die Bank of Montreal (BMO) und die Toronto-Dominion Bank (TD) sind dabei besonders betroffen.

Beide Institute stehen vor Gewinneinbußen im zweiten Quartal, was im starken Kontrast zum positiven Ergebniswachstum der übrigen großen Banken wie der Royal Bank of Canada (RBC) steht. BMO etwa weist einen erwarteten Anstieg der Kreditverlustreserven um bis zu 49 Prozent auf und geht trotz ihrer starken Position im kommerziellen Kreditgeschäft von einem Gewinnrückgang von etwa 7,6 Prozent aus. Dieser Rückgang ist auch auf die zunehmende Zurückhaltung von Unternehmen bei Ausgaben und Investitionen zurückzuführen, was sich negativ auf die Kreditnachfrage auswirkt. TD Bank wiederum kämpft zusätzlich mit einem komplexen Anti-Geldwäsche-Remediation-Prozess, während die Kreditverlustreserven hier etwa 22 Prozent zunehmen dürften. Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen, die insbesondere aus dem Geschäft mit Kapitalmarktprodukten kommen.

Dieses Segment ist weitgehend gebührenorientiert und weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen, was dazu beiträgt, die hohe Margenqualität der Banken teilweise zu stabilisieren. Die Royal Bank of Canada profitiert neben ihrer Größe auch von der Übernahme von HSBC Kanada und kann dadurch im zweiten Quartal mit dem größten Zuwachs beim Nettogewinn mit rund elf Prozent rechnen. Neben den unmittelbaren Auswirkungen auf das operative Geschäft der Banken sind die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch ein Spiegelbild der tieferliegenden Unsicherheiten in Handel und Wirtschaft. Die in den letzten Quartalen mehrfach geänderten und schwer vorhersehbaren politischen Maßnahmen der USA erschweren mittelfristige wirtschaftliche Planungen erheblich. Dies führt zu einem verringerten Vertrauen bei Unternehmen und Verbrauchern, was die Kreditvergabe und das Kreditwachstum insgesamt bremst.

Analysten auf Bay Street gehen davon aus, dass es im Berichtszeitraum zu einer deutlich erhöhten Rückstellung auf Kredite kam, die regulär zurückgezahlt werden. Diese Entwicklung ist ein Ausdruck der konservativeren Risikoabschätzung der Banken angesichts einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Gesamtlage im Vergleich noch vor drei Monaten. Dennoch bewegen sich die Rückstellungserhöhungen in einem Rahmen, der deutlich unter den Spitzenwerten während der Pandemie liegt, was den vorsichtigen, aber nicht alarmistischen Umgang mit den Herausforderungen zeigt. Das Verhalten der kanadischen Banken im zweiten Quartal ist somit eine Reaktion auf die komplexen globalen und regionalen Einflussfaktoren, die sich weiterhin auf das Kreditgeschäft auswirken. Die steigenden Rückstellungen sind ein sicheres Indiz für anhaltende Risiken, aber auch ein Signal, dass das Bankensystem auf mögliche Zahlungsausfälle vorbereitet ist.

Die anhaltend hohe Volatilität und Ungewissheit im Handel bedeuten wohl, dass sich diese vorsichtige Strategie auch in den kommenden Quartalen fortsetzen wird. Für Verbraucher und Unternehmen in Kanada bedeutet dies, dass Kreditvergaben und Finanzierungen eher restriktiver gehandhabt werden dürften, was wiederum Wachstumsdynamik und Investitionsbereitschaft beeinflussen kann. Investoren sollten die Entwicklungen in diesem Kontext genau beobachten, insbesondere die Auswirkungen auf die Profitabilität der einzelnen Institute und die Reaktionen der Kapitalmärkte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die großen kanadischen Banken im zweiten Quartal trotz günstiger Zinssenkungen mit bedeutenden Herausforderungen durch Handelsunsicherheiten und wirtschaftliche Volatilität konfrontiert sind. Die Erhöhung der Kreditverlustreserven ist ein präventiver Schritt, um die Risiken von Ausfällen zu managen, obwohl sie kurzfristig die Gewinnmöglichkeiten einschränkt.

Die differenzierten Ergebniserwartungen der einzelnen Banken spiegeln die unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Risikoprofile wider, die sie vor allem in einem zunehmend unvorhersehbaren wirtschaftlichen Umfeld adaptieren müssen. Der Weg der kanadischen Banken durch eine Zeit geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten wird maßgeblich von ihrer Fähigkeit abhängen, ihr Kreditrisiko aktiv zu steuern und gleichzeitig Profitabilität in einem schwierigen Marktumfeld zu sichern. Die kommenden Quartale werden daher zeigen, wie robust die Bankensektoren in Kanada wirklich sind und wie gut sie auf zukünftige externe Schocks vorbereitet sind.

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