Rep. Ro Khanna, ein prominenter Demokrat aus Kalifornien, steht im Rampenlicht, nachdem er auf CNBC scharfe Kritiken an den wirtschaftlichen Plänen von Vizepräsidentin Kamala Harris geäußert hat. Dies geschah während eines Auftritts in der beliebten Sendung „Squawk Box“, wo die Gastgeber Joe Kernen, Andrew Ross Sorkin und Rebecca Quick seine Einschätzungen zu Harris' umstrittenem Vorschlag zur Besteuerung von unrealisierte Kapitalgewinnen hinterfragten. Khanna, der offiziell als Unterstützer der Harris-Walz-Kampagne auftritt, macht sich ernsthafte Sorgen über die potenziellen negativen Auswirkungen einer solchen Steuer auf die Unternehmer und das Start-up-Ökosystem in den USA. Das Kernstück von Harris’ wirtschaftlichem Vorschlag ist eine Steuer von 25 % auf unrealisierte Kapitalgewinne für Haushalte mit einem Vermögen von über 100 Millionen Dollar.
Das bedeutet, dass wohlhabende Amerikaner Steuern auf Vermögenswerte zahlen müssten, deren Wert im Laufe des Jahres gestiegen ist, selbst wenn sie diese Vermögenswerte nicht verkauft haben. Kritiker, einschließlich Khanna, argumentieren, dass dies nicht nur unfair sei, sondern auch schädlich für die Innovationskraft und das Wachstum von Start-ups in einem ohnehin instabilen Markt. Khanna, der Kaliforniens 17. Kongressdistrikt, das Silicon Valley umfasst, repräsentiert, erklärt in seinem Fernsehauftritt, dass diese Steuerregierung Unternehmer unter Druck setzen könnte, ihre Unternehmen zu verkaufen. „Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Unternehmer, der ein Unternehmen gründet, das einen Wert von 100 Millionen oder 200 Millionen Dollar auf dem Papier erreicht.
Wenn Sie dafür besteuert werden, könnte dies den Druck erhöhen, das Unternehmen zu verkaufen, und zwar oft an private Equity-Firmen. Ist das wirklich das, was wir für unser Start-up-Ökosystem wollen?“, fragt Khanna rhetorisch. Diese Bedenken spiegeln eine häufige Kritik wider, die im politischen Diskurs über die Vermögensbesteuerung aufkommt: dass solche Maßnahmen oft die Innovation konterkarieren und die Gründung neuer Unternehmen behindern können. In einer Zeit, in der der technologische Fortschritt und die Gründung neuer Unternehmen als Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum und Beschäftigung gelten, erscheint die Vorstellung, Unternehmertum durch steuerliche Belastungen zu bremsen, als ein schädlicher Ansatz. Im Verlauf der Diskussion auf CNBC bekam Khanna Unterstützung von den Moderatoren, die vor den langfristigen Konsequenzen einer solchen Steuer warnten.
Der Moderator Joe Kernen äußerte seine Skepsis gegenüber dem Vorschlag, und Khanna stimmte emphatisch zu, dass diese Politik schlichtweg nicht durchdacht sei. „90 bis 95 % der Investitionen in Start-ups scheitern, und diese Steuer würde die Investitionen in neue Ideen und Innovationen entmutigen“, fügte er hinzu. Ein weiterer zentraler Punkt, den Khanna ansprach, war, dass wohlhabende Familien oft Strategien anwenden, um der Besteuerung auf unrealisierte Gewinne zu entkommen, unter anderem durch das Aufnehmen von Krediten, die gegen ihre Vermögenswerte gesichert sind. Er schlug vor, dass eine alternative Politik darin bestehen könnte, diese Kredite zu besteuern. „Ich verstehe, warum die Leute die Harris-Politik unterstützen.
Aber das ist nicht der richtige Weg, um es zu tun“, resümierte er. Diese öffentliche Auseinandersetzung zwischen Khanna und Harris ist besonders bemerkenswert, da Khanna als Unterstützer von Harris auftritt. Dies zeigt, dass selbst innerhalb der Partei unterschiedliche Ansichten über wirtschaftliche Strategien bestehen. Politische Kommentatoren weisen darauf hin, dass interne Meinungsverschiedenheiten der Demokratischen Partei über wirtschaftliche Strategien ein potenzielles Risiko für die Koalitionsfähigkeit der Partei darstellen könnten. Trotz seiner Bedenken ist Khanna ein Verfechter von Reformen, die darauf abzielen, Reichtum und Einkommensungleichheiten in der amerikanischen Gesellschaft zu adressieren.
Er hat sich in der Vergangenheit für progressive Wirtschaftsrichtungen eingesetzt und fordert Maßnahmen zur Erhöhung der Steuergerechtigkeit. Dennoch stellt sich die Frage, inwieweit diese progressive Haltung mit den realen Bedürfnissen von Unternehmern und Innovatoren in Einklang gebracht werden kann. Die hitzige Debatte über die Steuerpolitik ist nicht nur für Harris, sondern für die gesamte Demokratische Partei von erheblicher Bedeutung. In einer Zeit, in der die Partei versucht, ein einheitliches Bild in der Wählerschaft zu präsentieren, könnte ein solcher interner Konflikt potenziell schädlich für die Wahlchancen in den kommenden Jahren sein. Wählerinnen und Wähler könnten von einer Partei, die gespalten ist, in ihren zentralen wirtschaftlichen Überzeugungen, abgeschreckt werden.
Es ist offensichtlich, dass die Diskussion über die bevorstehenden wirtschaftlichen Regelungen nicht nur eine akademische Debatte ist, sondern direkte Auswirkungen auf die Lebensrealität von Hunderttausenden von Amerikanern haben könnte. Die Investoren und Unternehmer im Silicon Valley beobachten diese Entwicklungen daher mit wachsendem Interesse und einem gewissen Maß an Sorge. In den kommenden Wochen und Monaten wird es entscheidend sein, wie die Demokratische Partei auf diese Spannungen reagiert und ob sie in der Lage ist, eine einheitliche und zugleich progressive wirtschaftliche Agenda zu verfolgen. Khanna’s klare Wortwahl und sein öffentlicher Auftritt könnten möglicherweise andere innerhalb der Partei ermutigen, ihre eigenen Reflexionen über die Richtung der Partei zu teilen. Abschließend lässt sich feststellen, dass der Dialog über Harris' Wirtschaftsplan in der aktuellen politischen Landschaft nicht isoliert betrachtet werden kann.
Er reflektiert ein vielschichtiges Netz von Überzeugungen, Prioritäten und politischen Realitäten, die die Demokratische Partei im Vorfeld der nächsten Wahlen prägen werden. Wie Khanna und andere Demokraten sich positionieren, wird nicht nur für ihre eigenen politischen Karrieren von Bedeutung sein, sondern auch für die Zukunft des Landes insgesamt.