Uber Technologies steht kurz vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen am 7. Mai 2025 und weckt bereits im Vorfeld viel Aufmerksamkeit in der Finanzwelt. BofA Securities Analyst Justin Post hat seine Kaufempfehlung für die Aktie bekräftigt und den Kursziel von 95 auf 96 US-Dollar angehoben – ein klares Zeichen für die positive Einschätzung der Geschäftsentwicklung. Die Erwartungen an den Umsatz und die Buchungen weisen überdurchschnittliche Werte im Vergleich zu den bisherigen Schätzungen auf, was Uber als einen wichtigen Akteur im Bereich der Mobilitäts- und Lieferlösungen bestätigt. Die Prognosen für das erste Quartal 2025 sehen ein Wachstum bei den Buchungen auf 43,5 Milliarden US-Dollar, während der Umsatz auf etwa 11,73 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.
Beide Werte liegen über den Konsensschätzungen der meisten Marktteilnehmer. Besonders bemerkenswert ist die EBITDA-Schätzung von 1,89 Milliarden US-Dollar, die ebenfalls über der Markterwartung von 1,84 Milliarden US-Dollar liegt. Diese Zahlen spiegeln eine solide operative Leistung wider und bieten eine starke Grundlage für optimistische Investoren. Ein zentraler Faktor für das Wachstum von Uber im aktuellen Quartal ist die Leistung im Bereich Delivery, insbesondere beeinflusst durch die Kooperation mit Instacart. Die positive Entwicklung im US-amerikanischen Lieferdienstmarkt unterstreicht die Stabilität und das Potenzial von Uber, seinen Marktanteil weiter auszubauen.
Vor allem in der Grocery- und Retail-Sparte wird ein Zuwachs erwartet, da Uber zunehmend Verträge mit Marken abschließt, die früher zurückhaltend bei der Zusammenarbeit mit Drittanbieter-Apps waren. Dies deutet auf strategische Fortschritte und eine verstärkte Marktpenetration hin. Im Bereich Mobility prognostiziert Analyst Post ein Buchungswachstum von 21 Prozent, bereinigt um Währungseinflüsse, wobei sich hier eine leichte Verlangsamung abzeichnet. Die Daten des Bank of America (BAC) deuten darauf hin, dass die Online-Transit-Ausgaben stabil geblieben sind, obwohl die jüngsten TSA-Daten etwas schwächere Flughafenaktivitäten in den USA zeigen. Dies könnte sich kurzfristig nachteilig auf die von Uber vermittelten Reisen auswirken, insbesondere auf Reisen mit Bezug zu Flughäfen.
Interessant sind auch die Hinweise auf eine Abschwächung bei den Preisen für Mitfahrdienste in den USA. Bloomberg-Daten zeigen, dass die Preisanpassungen bei Uber-Fahrten etwas an Dynamik eingebüßt haben, was sich auf die Margen und Gewinnspannen auswirken könnte. Trotz dieses Trends bleibt der Ausblick für das Segment Delivery mit einer stabilen Wachstumsrate von etwa 18 Prozent positiv, auch wenn das Wachstum gegenüber dem vierten Quartal leicht zurückgegangen ist. Tektonische Verschiebungen zeichnen sich im Bereich der sogenannten Neuen Vertikalen ab. Uber investiert hier aktiv in neue Produkte und Kundensegmente, darunter Dienste wie Uber Teen und Entwicklungen im Bereich autonomer Fahrzeuge.
Die Partnerschaften mit großen Automobilherstellern wie Volkswagen und Technologieunternehmen wie Waymo (Alphabet Inc.) legen die Grundlage für innovative Mobilitätslösungen der Zukunft. Die Einführung der Waymo-Dienste exklusiv über die Uber-App in Austin, Texas, zeigt die praktische Umsetzung und den Fortschritt bei autonomen Fahrtechnologien. Die Allianz mit Volkswagen ist besonders bedeutend, denn sie bringt nicht nur Technologieintegration, sondern auch die Produktionskraft eines großen OEM mit sich. Volkswagen plant den Testbetrieb seines autonomen Elektrofahrzeugs „ID.
Buzz“ bis Ende 2025, mit dem Ziel, ab 2026 Fahrten über Uber in mehreren Städten anzubieten. Diese Zusammenarbeit könnte Uber im Mobilitätsmarkt der nächsten Dekade nachhaltig positionieren und neue Umsatzquellen erschließen. Es ist die erste derartige Partnerschaft von Uber mit einem Automobilhersteller in dieser Größenordnung und signalisiert die ernsthafte Ausrichtung des Unternehmens auf das autonome Fahren. Diese Entwicklungen werden von einem positiven Wachstumstrend bei der Nutzung der Uber-Plattform unterstützt, wobei speziell das Segment Delivery weiterhin stark performt. Die Erweiterung des Dienstleistungsangebots um neue vertikale Märkte und die strategische Zusammenarbeit mit etablierten Marken und Herstellern verbessern die Diversifikation und Stabilität des Geschäftsmodells.
Es gibt jedoch auch Herausforderungen. Die erwähnten schwachen TSA-Flughafendaten und die Preisentwicklung im Rideshare-Markt dürften kurzfristige Einflüsse auf die Umsatzentwicklung haben. Zudem besteht der Wettbewerbsdruck im Bereich der Lieferdienste und Mobilität weiterhin, da sich Marktteilnehmer intensiv um Marktanteile bemühen und technologische Innovationen künftig den Wettbewerb weiter verschärfen könnten. Aus langfristiger Perspektive bleibt der Fokus auf technologischer Innovation und Skalierung von autonomer Fahrzeugtechnik ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Ubers Fähigkeit, große industrielle Partner wie Volkswagen einzubinden und gleichzeitig seine Plattform als Verbindungspunkt für Software, Fahrpersonal und Kundennachfrage zu nutzen, bietet dem Unternehmen einen strategischen Vorteil.