Der bevorstehende Release von GNOME 49 markiert einen entscheidenden Wandel für Nutzer und Entwickler der populären Linux-Desktop-Umgebung. Nach Jahren, in denen der Totem Video Player als Standardanwendung zur Wiedergabe von Videos diente, steht nun die Ablösung durch den neuen Videoplayer Showtime bevor. GNOME hat diese Entscheidung mit dem Ziel getroffen, die Medienwiedergabe in der Umgebung zeitgemäßer, stabiler und benutzerfreundlicher zu gestalten. Während Totem lange Zeit die erste Wahl gewesen ist, zeigte sich in den letzten Jahren, dass die Anwendung zunehmend veraltet wirkte und technologische Rückstände aufwies. Die zugrundeliegende Technologie, insbesondere die GTK3-Bibliothek, konnte mit den aktuellen Entwicklungen im GNOME-Projekt nicht mehr mithalten, was sich auch auf die optische Gestaltung und die Funktionalität negativ auswirkte.
Showtime hingegen basiert auf der neueren GTK4-Bibliothek und nutzt Libadwaita, was eine bessere Einbindung in das GNOME-Designsystem ermöglicht und gleichzeitig die Anpassungsfähigkeit auf unterschiedlichen Bildschirmgrößen verbessert. Diese technische Grundlage erlaubt nicht nur ein moderneres Erscheinungsbild, sondern auch eine verbesserte Performance und Stabilität. Die Wahl, Totem durch Showtime zu ersetzen, erfolgte auch im Rahmen des GNOME Incubator Programms, das darauf abzielt, neue und zukunftsfähige Anwendungen in die GNOME-Umgebung zu integrieren. Showtime wurde dabei von Grund auf neu entwickelt, um den Anforderungen eines modernen Users gerecht zu werden. Die Entwickler fokussierten sich darauf, eine einfache und ablenkungsfreie Umgebung für die Video-Wiedergabe zu schaffen.
Dadurch präsentiert sich Showtime mit einem minimalistischen Interface, bei dem die Wiedergabesteuerung während des Abspielens automatisch ausblendet und so den Fokus ganz auf den Content lenkt. Zu den wichtigsten Features von Showtime zählt unter anderem die Möglichkeit, die Wiedergabe an der zuletzt gesehenen Stelle fortzusetzen – ein Komfort, der bei Totem lange vermisst wurde. Darüber hinaus bietet Showtime einfache Tastatursteuerungen für das Vor- und Zurückspringen, mehrere Audiospuren, Untertitel und Screenshot-Funktionen. All diese Eigenschaften machen die Anwendung besonders nutzerfreundlich und vielseitig einsetzbar. Die Integration von Showtime in GNOME bedeutet auch eine Neubewertung der Pflege und Weiterentwicklung von Medienanwendungen innerhalb des Linux-Ökosystems.
Während Totem in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt wurde und kaum neue Features erhielt, wird Showtime aktiv weiterentwickelt und entsprechend den sich wandelnden Bedürfnissen von Anwendern angepasst. Dies verspricht eine längere Lebensdauer und mehr Innovationspotenzial für den neuen Videoplayer. Die Umstellung hat auch Einfluss auf die gesamte GNOME-Erfahrung, da der moderne Baustil von GTK4 und Libadwaita für ein konsistenteres und ansprechenderes Design sorgt, das sich nahtlos in das Desktop-Gesamtbild einfügt. Nutzer können sich auf eine optische und funktionale Verbesserung freuen – unabhängig davon, ob sie den Desktop auf einem Desktop-PC, Laptop oder einem kleineren Bildschirm verwenden. Trotz der Vorfreude müssen sich Fans und Anwender von GNOME jedoch bis September 2025 gedulden, bis GNOME 49 und damit Showtime als Standard-Videoanzeigeprogramm ausgeliefert wird.
Ein früherer Zeitplan war nicht möglich, sodass die Ausgabe GNOME 48 ohne diese Integration erschien. Die Entscheidung für Showtime bringt nicht nur Mehrwert für Endnutzer, sondern spiegelt auch das Bestreben von GNOME wider, veraltete Komponenten aktiv zu ersetzen und zur technologischen Spitze zu gehören. In der Open-Source-Community zeigt sich dies als gutes Beispiel für nachhaltige Softwareentwicklung, bei der Innovation und Nutzerbedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Für viele Linux-Anwender dürfte der Wechsel ein willkommener Schritt sein, der das Multimedia-Erlebnis deutlich verbessert und den Einsatz von GNOME als Desktopumgebung attraktiver macht. Neben technischen Verbesserungen wird auch die Stabilität bei der Wiedergabe von diversen Video- und Audioformaten eine größere Rolle spielen, was insbesondere für Nutzer mit unterschiedlichem Media-Content und Anforderungen wichtig ist.