Die Entscheidung des US-Schatzamts, die Herstellung der 1-Cent-Münze, besser bekannt als Penny, einzustellen, hat in den USA eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Seit Jahrzehnten begleitet der Penny den amerikanischen Alltag, doch seine Zeit scheint abzulaufen. Ab Anfang 2026 sollen keine neuen Pennys mehr in Umlauf gebracht werden. Die Hintergründe dieses Schrittes zeigen ein vielschichtiges Bild der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Faktoren, die zu dieser historischen Entscheidung geführt haben. Die Kosten der Penny-Produktion sind seit Jahren ein Streitpunkt.
Während der Penny einen Wert von einem Cent hat, betragen die Ausgaben zur Herstellung jeder einzelnen Münze gemäß dem Bericht des US-Mints aus dem Jahr 2024 knapp vier Cent. Diese Diskrepanz sorgt für eine erhebliche finanzielle Belastung. Alljährlich gehen in den Vereinigten Staaten durch die Produktion des Pennys Kosten von etwa 56 Millionen US-Dollar verloren. Die wirtschaftliche Ungerechtigkeit dieser Münze ist einem Großteil der Bevölkerung und vielen politischen Entscheidungsträgern bewusst. Präsidenten wie Barack Obama und Donald Trump haben sich in der Vergangenheit für ein Ende der Penny-Herstellung ausgesprochen.
Besonders die Aussage von Donald Trump, die Produktion zu stoppen, weil „für zu lange Zeit Münzen geprägt wurden, die uns mehr als zwei Cent kosten“, fand breite öffentliche Resonanz. Seine Aufforderung, „Verschwendung aus dem Budget des Landes herauszureißen, auch wenn es nur ein Cent auf einmal ist“, verdeutlicht die Zielsetzung hinter dieser Entscheidung. Das US-Schatzamt hat den letzten Auftrag für Penny-Rohlinge bereits erteilt und die Herstellung neuer Münzen wird eingestellt, sobald der verbleibende Bestand aufgebraucht ist. Das bedeutet, dass die derzeit zirkulierenden Pennys zunächst weiterhin im Umlauf bleiben, es aber keine Neuproduktion mehr geben wird. Das langfristige Ziel ist eine vollständige Rücknahme des Pennys aus dem Alltag der Amerikaner.
Eine der wesentlichen Folgen dieser Maßnahme wird die Umstellung bei Bargeldtransaktionen sein. Da Pennys in Zukunft fehlen, wird das Runden auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag zur neuen Norm. Dies wirft Fragen zur Handhabung im Einzelhandel auf. Beispielsweise müssen Kassensysteme entsprechend aktualisiert werden, um die Rundungsregeln korrekt anzuwenden. Auch Unternehmen und Verbraucher werden sich an diese Umstellung gewöhnen müssen.
Allerdings zeigen Erfahrungen aus Ländern wie Kanada, die seit 2013 keinen Penny mehr im Umlauf haben, dass eine solche Veränderung reibungslos verlaufen kann. Dort führte das Wegfallen der kleinsten Münze nicht zu spürbaren Preissteigerungen oder Verwirrung bei Kunden. Die Abschaffung des Pennys ist auch eine Frage der Effizienz und Nachhaltigkeit. Die Produktion von Münzen erfordert Materialien und Energie, deren Nutzung bei einem Gegenwert unter den Herstellungskosten als ineffizient gilt. Durch das Ende der Penny-Produktion werden jährlich Millionen Dollar eingespart, die der Staat anderweitig verwenden kann.
Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, da der Materialverbrauch sinkt. Trotz der wirtschaftlich klaren Argumente existieren auch einige Gegenstimmen. Für viele Amerikaner hat der Penny einen sentimentalen Wert und ist Teil der kulturellen Identität. Zudem sorgen sich einige Verbraucher um potenzielle Preiserhöhungen durch das Aufrunden. Kritiker mahnen, dass gerade niedrigere Einkommensgruppen stärker betroffen sein könnten.
Doch zahlreiche Studien zeigen, dass das Runden keine systematische Benachteiligung verursacht, sondern durchschnittlich ausgeglichen ist. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Münzproduktion liegen in der Hand des US-Kongresses. Zwar entscheidet er grundsätzlich über die Gestaltung und Existenz von Münzen, doch das Schatzamt besitzt die Befugnis, die Produktion einzustellen. Diese Kombination aus gesetzgeberischer und administrativer Kontrolle spielt eine zentrale Rolle im Prozess der Penny-Abschaffung. Es zeichnet sich ab, dass auch der Kongress der geplanten Maßnahme zustimmen wird, was den Weg für die endgültige Verschrottung des Pennys ebnet.
Die Reaktionen aus der Bevölkerung und von Unternehmen sind gemischt. Während einige das Ende der 1-Cent-Münze begrüßen und die hohen Kosten als unnötige Verschwendung ansehen, gibt es traditionelle Sammler und Händler, die den Penny weiterhin schätzen. Der US-Mint hat angekündigt, dem letzten Bestand von Penny-Rohlingen im Produktionsprozess höchste Bedeutung beizumessen, um eine geordnete Umstellung zu gewährleisten. Im weiteren Verlauf wird es spannend sein zu beobachten, wie Händler und Verbraucher die Umstellung handhaben. Die Anpassung der Kassensysteme könnte zu Beginn einige Herausforderungen mit sich bringen.
Allerdings ist anzunehmen, dass sich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit die meisten Menschen mit der neuen Realität vertraut machen werden. Abschließend kann festgehalten werden, dass das Ende des Pennys ein signifikanter Schritt in der amerikanischen Geldpolitik ist. Die Abschaffung spiegelt nicht nur wirtschaftliche Vernunft wider, sondern auch den Wunsch nach einer modernen, effizienten und kostensparenden Währung. Die Einsparung von Millionen Dollar jährlich ist ein starkes Argument. Auch die weltweiten Trends gehen in Richtung Reduktion unnötiger Münzen, was die Entscheidung des US-Schatzamts noch verständlicher macht.
Die Ära des Pennys geht damit dem Ende entgegen, und die Vereinigten Staaten schließen sich Ländern an, die bereits ähnliche Wege gegangen sind. Für die amerikanische Bevölkerung eröffnet dies eine neue Phase im Umgang mit Bargeld, in der Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit mehr Gewicht erhalten. Die Geschichte dieses kleinen Münzstücks wird dennoch weiter Teil der kulturellen Erinnerung bleiben, auch wenn es künftig nicht mehr im Alltag verwendet wird.