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Europäische Zentralbank warnt vor finanzieller Ansteckungsgefahr durch Trumps Krypto-Politik – Sind MiCA-Regeln ausreichend?

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ECB fears 'contagion' risk from Trump's crypto embrace, MiCA rules may not be strong enough: Politico

Die Europäische Zentralbank zeigt Besorgnis über die potenzielle Ansteckungsgefahr durch die Unterstützung von Kryptowährungen durch die Trump-Administration. Dabei stehen die neuen EU-Marktregeln für Krypto-Assets (MiCA) auf dem Prüfstand, ob sie stark genug sind, um die europäischen Finanzmärkte zu schützen.

Die jüngsten Entwicklungen in der Kryptowährungslandschaft sorgen auf internationaler Ebene für große Aufmerksamkeit, insbesondere in Europa. Die Europäische Zentralbank (EZB) äußert starke Bedenken im Hinblick auf die Impulse, die von der politischen Unterstützung der Kryptowährungsindustrie durch die Trump-Regierung in den USA ausgehen. Diese Unterstützung wird als mögliches Risiko für eine sogenannte finanzielle „Ansteckung“ (englisch „contagion“) gesehen, welche die europäische Wirtschaft empfindlich treffen könnte. Dabei steht insbesondere die Rolle von Stablecoins und der regulatorische Rahmen der EU im Fokus der Debatte. Die Terminologie „finanzielle Ansteckung“ hat seit den dramatischen Ereignissen in der letzten Kryptokrise, gekennzeichnet durch den Kollaps großer Akteure wie der Kryptobörse FTX, der zentralisierten Krypto-Kreditplattform BlockFi und des dezentralen Projekts Terra Luna, an Bedeutung gewonnen.

Diese Zusammenbrüche führten zu weitreichenden Folgen, die das Vertrauen in den gesamten Markt drückten und wichtige Regulierungsdiskussionen auslösten. Die EZB befürchtet nun, dass die offensichtliche politische Unterstützung in den USA, insbesondere die Initiativen der Trump-Administration, das Potenzial haben könnten, neue Risiken in den europäischen Finanzmarkt einzuschleusen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung von Stablecoins – digital gestützte Währungen, die an traditionelle Fiat-Währungen wie den US-Dollar gekoppelt sind – wird hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Finanzstabilität und Geldpolitik aufmerksam verfolgt. Die US-Gesetzgebung, unter anderem durch die vorgeschlagenen Gesetze STABLE und GENIUS, zielt darauf ab, die regulatorische Struktur für dollar-gestützte Stablecoins in den USA auszubauen und den Markt zu stärken, was europaweit Besorgnis auslöst. Parallel dazu steht die EU mit ihrer eigenen Regulierung unter Druck.

Im Jahr 2023 trat die Markets in Crypto Assets-Verordnung, kurz MiCA, in Kraft. Sie gilt als das bislang umfangreichste und ambitionierteste Regulierungswerk zur Kontrolle des Kryptosektors in der EU. Die Verordnung bringt klare Rahmenbedingungen für die Ausgabe und den Betrieb von digitalen Vermögenswerten und legt insbesondere strenge Regeln für die Herausgabe von Stablecoins fest, um Risiken für die Finanzstabilität einzudämmen. Trotzdem ist nach den Worten von Experten und EU-Beobachtern umstritten, ob MiCA dem Druck standhalten kann, den die US-Entwicklungen auf den europäischen Markt ausüben. Die EZB befürchtet, dass die Lockerung der Regeln jenseits des Atlantiks dazu führen könnte, dass stabile digital gestützte Währungen in großem Stil Kapitalströme in die USA lenken.

Dies könnte den Euro schwächen und die Wettbewerbsposition der EU im Finanzsektor erheblich beeinträchtigen. Innerhalb der EU gibt es jedoch auch unterschiedliche Meinungen. Die Europäische Kommission hat die Einschätzung der EZB teilweise zurückgewiesen und argumentiert, dass die Bedrohung durch die US-Stablecoin-Initiativen möglicherweise überschätzt wird. Ein EU-Beamter äußerte gegenüber Politico sogar die Einschätzung, die EZB könnte das Risiko überzeichnen, um politische Unterstützung für ihr eigenes, kontrovers diskutiertes digitales Euro-Projekt zu mobilisieren. Der digitale Euro wird von der EZB als ein wichtiges Zukunftsvorhaben angesehen, um die europäische Geldpolitik und das Zahlungssystem zu modernisieren.

Die Sorge der EZB basiert auch auf der Annahme, dass bei einem plötzlichen Rückzug oder einer massiven Rückforderung von Stablecoins durch Inhaber außerhalb Europas, europäische Emittenten gezwungen sein könnten, große Mengen von Reserven bereitzustellen. Dies könnte eine sogenannte „Panik“ auslösen, bei der ein dramatischer Abzug von Kapital die Liquidität der Marktteilnehmer stark belastet und womöglich eine Kettenreaktion innerhalb der Finanzsysteme auslöst. Das Spannungsfeld zwischen den USA und der EU im Bereich Krypto stellt damit auch eine Herausforderung für die internationale Zusammenarbeit im Finanzsektor dar. Während in den Vereinigten Staaten klare Signale für eine aktive Förderung stabiler digitaler Vermögenswerte gegeben werden, liegt der Schwerpunkt in Europa stärker auf Regulierung, Risikokontrolle und der Stärkung der Finanzstabilität. Diese divergierenden Ansätze könnten mittel- bis langfristig Auswirkungen auf die globale Akzeptanz und Entwicklung von Kryptowährungen haben.

Die Diskussion um MiCA, den digitalen Euro und die internationalen Krypto-Regeln ist somit nicht nur eine technische oder wirtschaftliche Angelegenheit, sondern auch eine geopolitische. Die EU steht vor der Aufgabe, die Balance zwischen Innovation und Sicherheit zu finden. Dabei muss sie auch die Auswirkungen der politischen Entwicklungen in den USA bezüglich Kryptowährungen mitbedenken. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die EZB mit ihrer Warnung vor einer möglichen „Ansteckung“ durch Trumps offene Umarmung der Kryptobranche ein wichtiges Licht auf die globalen Herausforderungen der Finanzmarktregulierung wirft. Die MiCA-Verordnung stellt zwar einen bedeutenden Schritt zur Regulierung dar, aber die europäische Institution sieht noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, um den regulatorischen Abstand gegenüber der US-Politik zu wahren und die Stabilität des europäischen Finanzsektors zu schützen.

Während die Debatten weitergehen, zeigt sich, dass politische und regulatorische Entscheidungen bezüglich Kryptowährungen einen weitreichenden Einfluss auf wirtschaftliche Dynamiken und das Vertrauen der Investoren haben. Nur durch einen koordinierten Ansatz, gepaart mit klugen Regelwerken, kann der europäische Finanzraum sich gegen externe Schocks absichern und zugleich den Weg für eine innovative und nachhaltige Finanzwelt ebnen.

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