Constellation Brands gehört zu den weltweit größten Herstellern von Bier, Wein und Spirituosen und ist bekannt für bekannte Marken wie Modelo, Corona, Kim Crawford und Svedka Vodka. Dennoch konnte die Aktie des Unternehmens in den vergangenen fünf Jahren nicht mit dem allgemeinen Markt mithalten. Während der S&P 500 Index um 86 % zulegte, verzeichnete die Aktie von Constellation Brands einen Rückgang von etwa 8 %. Dies wirft die Frage auf, wie sich die Aktie des Unternehmens in den kommenden fünf Jahren entwickeln wird und ob sie sich langfristig als lohnenswerte Investition erweist. Im Mittelpunkt von Constellation Brands steht das Biergeschäft, das im Geschäftsjahr 2025 etwa 83,7 % des Gesamtumsatzes ausmacht.
Dieses Geschäftsfeld ist maßgeblich für das Wachstum, das das Unternehmen in den letzten Jahren vorangetrieben hat. Die Biermarken Modelo, Corona und Pacifico haben sich als besonders erfolgreich erwiesen und sind zentrale Umsatzbringer. Im Vergleich dazu fiel der Anteil von Wein- und Spirituosenumsätzen im selben Zeitraum deutlich ab – von 28,4 % bei Wein und 4,3 % bei Spirituosen im Geschäftsjahr 2020 auf 14,2 % beziehungsweise 2,1 % im Geschäftsjahr 2025. Dieser Wandel zeigt eine klare Fokussierung auf das Kernsegment Bier, während weniger profitable und kleinere Wein- sowie Spirituosenmarken verkauft oder zurückgefahren wurden. Die Umsatzentwicklung von Constellation Brands gibt allerdings Anlass zur Sorge.
Zwischen 2020 und 2025 wuchs der Umsatz im Compound Annual Growth Rate (CAGR) mit lediglich 4 %, wobei das Wachstum vollständig auf das Biersegment zurückzuführen ist. Die Wein- und Spirituosensparten schrumpften dagegen, was auf eine strategische Bereinigung des Portfolios zurückzuführen ist. Besonders der Bereich Wein litt unter einem Rückgang von bis zu 18 % in einzelnen Jahren. Die Entscheidung, kleinere, margenärmere Marken zu verkaufen, zielt darauf ab, das Portfolio auf Marken mit hohem Wachstumspotenzial im Premiumsegment auszurichten, birgt jedoch kurzfristig Herausforderungen bei den Umsatzzahlen. Herausforderungen wirken sich besonders auf das Biersegment aus.
In den letzten Jahren hat sich das Wachstum verlangsamt, vor allem durch Produktions- und Kapazitätsengpässe in Mexiko. Hier wurde der Bau einer großen Brauerei in Mexicali durch lokale Wahlen und Regierungsentscheidungen blockiert, was das Wachstum beschränkt hat. Zudem haben Preiserhöhungen den Absatz zeitweise gebremst. Die größere Herausforderung liegt jedoch im sich verändernden Konsumentenverhalten, insbesondere in den USA. Jüngere Generationen konsumieren generell weniger alkoholische Getränke als frühere, was den Biermarkt unter Druck setzt.
Diese Faktoren zusammengenommen machten das bisherige Wachstum schwerfällig und führten zu einer Stockung der Umsatzentwicklung. Trotzdem gibt es Grund zur Hoffnung, dass Constellation Brands sich in den nächsten fünf Jahren wieder erholen könnte. Das Unternehmen hat bereits Signalzeichen gesetzt, indem es seine Produktpalette in Richtung Premium-Biere und Spirituosen ausgerichtet hat. Premium-Marken erzielen in der Regel höhere Margen und können in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stabilere Umsätze generieren. Außerdem investiert Constellation Brands verstärkt in innovative Produkte und Expansion.
Ein erfolgreicher Bau neuer Produktionsstätten, trotz bisheriger Rückschläge, könnte die Kapazitätsprobleme lösen und somit die Lieferfähigkeit verbessern. Wichtig für den zukünftigen Erfolg wird auch die Fähigkeit sein, sich an veränderte Marktbedingungen und Verbrauchertrends anzupassen. Etwa die gesündere Lebensweise vieler junger Konsumenten führt zu einem rückläufigen Alkoholgenuss, doch gleichzeitig wächst das Interesse an Craft-Bieren, alkoholfreien Varianten und hochwertigen Spirituosen. Constellation Brands muss hier flexibel bleiben und sein Produktportfolio entsprechend entwickeln, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende zu halten. Die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine Rolle.
Der Handelskrieg und Zölle zwischen den USA und Mexiko oder anderen Ländern könnten Einfluss auf die Lieferketten und Kosten von Constellation Brands haben. Das Unternehmen wird voraussichtlich Strategien entwickeln, um solche Risiken zu minimieren, etwa durch Diversifikation der Produktionsstandorte oder langfristige Liefervereinbarungen. Zudem ist die Inflationserwartung ein Faktor, der sich auf die Rohstoffpreise und somit auf die Margen auswirken kann. Finanzanalysten schätzen, dass Constellation Brands eine langsame, aber stetige Erholung durchmachen könnte, wenn die aktuellen Herausforderungen bewältigt werden. Investoren sollten jedoch realistisch bleiben und nicht mit schnellen Gewinnen rechnen.
Die Aktie könnte von der Behebung der Kapazitätsengpässe, einer stabilisierten Biernachfrage und der Stärkung des Premium-Segments profitieren. Ein weiterer Aspekt, der die Bewertung von Constellation Brands beeinflusst, ist die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und die Performance im Vergleich zum Aktienmarkt. In den letzten fünf Jahren blieben die Kursgewinne hinter dem breiten Markt zurück, was potenziell eineUnterbewertung signalisiert. Sollte es dem Unternehmen gelingen, seine Wachstumspläne erfolgreich umzusetzen, könnte dies einen Nachholeffekt auslösen. Insgesamt bleibt die Zukunft von Constellation Brands Aktie einerseits herausfordernd, andererseits aber auch chancenreich.