Im Mai 2025 hat New Hampshire als erster US-Bundesstaat ein Gesetz verabschiedet, das die strategische Einbeziehung von Bitcoin als Teil der staatlichen Reserve vorsieht. Mit der Unterzeichnung des sogenannten HB 302 Bills tritt New Hampshire in eine Vorreiterrolle ein, die nicht nur innerhalb der Vereinigten Staaten, sondern weltweit Beachtung findet. Während andere Bundesstaaten wie Arizona und Florida eher zurückhaltend oder gar ablehnend gegenüber der Aufnahme von Kryptowährungen in staatliche Rücklagen bleiben, setzt New Hampshire seinen eigenen, mutigen Kurs und öffnet damit das Tor für neue Möglichkeiten im Umgang mit digitalen Assets auf Regierungsebene. Das Gesetz erlaubt dem Staat, bis zu fünf Prozent seiner verfügbaren Mittel in digitale Vermögenswerte zu investieren, wobei eine genaue Auflage definiert, welche Kryptowährungen infrage kommen. So können nur digitale Assets berücksichtigt werden, deren Marktkapitalisierung mindestens 500 Milliarden US-Dollar beträgt – aktuell passt nur Bitcoin in diese Kategorie.
Dieses Kriterium hebt die Seriosität und Stabilität der Investition hervor und schließt riskantere kleinere Coins aus. Darüber hinaus schreibt das Gesetz vor, dass alle Bitcoin-Bestände in regulierten US-amerikanischen Verwahrungsdienststellen mit Multisignaturtechnologie sicher verwahrt werden müssen. Somit wird ein Höchstmaß an Sicherheit und Transparenz garantiert. Die Entstehung des Gesetzes geht auf einen Vorschlag zurück, den der Abgeordnete Keith Ammon Anfang des Jahres zur Diskussion gestellt hat. Das Gesetzgebungsverfahren führte dazu, dass der Glücksspiel- und Finanzmarkt in New Hampshire eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Kryptowährungen entwickelte.
Die Inspiration für den Gesetzestext lieferte die Satoshi Action Fund Modellvorlage, eine Initiative, die von mehreren prominenten Bitcoin-Befürwortern getragen wird und von Dennis Porter maßgeblich unterstützt wird. Dieser Ansatz verfolgt das Ziel, die Wertaufbewahrungsfunktion von Bitcoin zu nutzen, um staatliche Fonds moderner und widerstandsfähiger gegen Inflation und finanzielle Instabilität zu gestalten. Das strategische Bitcoin-Reservegesetz erzeugt vor allem in einem Umfeld Bewegung, in dem andere US-Bundesstaaten wie Arizona unter ihrer Gouverneurin Katie Hobbs die Einführung vergleichbarer Bitcoin-Gesetze abgelehnt haben. Dort führten Bedenken hinsichtlich der Risiken und der regulatorischen Herausforderungen zu einer Ablehnung, die in der Kryptoszene für Kritik sorgte. Im Gegensatz dazu positioniert sich New Hampshire als Vorreiter, dessen mutige Initiative als Signal dafür verstanden wird, dass staatliche Institutionen Kryptowährungen zunehmend als legitime und stabile Reservewerte anerkennen.
Die Bedeutung des Gesetzes reicht aber über die Grenzen New Hampshires hinaus. Es kann als Musterbeispiel dafür dienen, wie staatliche Stellen traditionelle Anlageklassen ergänzen oder ersetzen können, um sich besser gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. Vor allem in Zeiten globaler Inflationsrisiken und politischer Turbulenzen könnte die Integration von Bitcoin in staatliche Reserven das Finanzmanagement revolutionieren. Während die US-Bundesregierung bislang zurückhaltend bleibt und eine breit angelegte nationale Bitcoin-Reserve bislang nicht umgesetzt hat, signalisiert New Hampshire eine mögliche Trendwende hin zu mehr Vertrauen in digitale Vermögenswerte. Auf Bundesebene gibt es zwar politische Initiativen wie den Bitcoin Act Bill von Senatorin Cynthia Lummis, der den gesetzlichen Rahmen für eine breitere Krypto-Adoption schaffen soll, doch bislang fehlt noch der Durchbruch für eine verbindliche Einführung.
Die taktische Zurückhaltung der Bundesregierungen steht im Gegensatz zu den aktiveren und experimentierfreudigeren Initiativen einzelner Bundesstaaten. New Hampshire hebt sich somit deutlich ab und stellt einen wichtigen Impuls für die zukünftige Debatte um die Rolle von Kryptowährungen im öffentlichen Finanzsystem dar. Darüber hinaus wurde im März 2025 auf bundesstaatlicher Ebene sogar ein von Ex-Präsident Donald Trump unterzeichneter Executive Order veröffentlicht, die eine nationale Krypto-Reserve vorbereitet, in der Bitcoin und weitere führende Kryptowährungen wie Ethereum und XRP Teil der Reserven sein könnten. Dennoch hat die Bundesregierung bislang keine konkreten Mittel in Bitcoin investiert, was die Bedeutung der Entscheidung von New Hampshire noch verstärkt. Das Infrastrukturgesetz für die Verwahrung der Bitcoins im staatlichen Besitz sieht vor, dass die digitalen Vermögenswerte über zertifizierte und US-regulierte Verwahrer mit Multisignaturfonds sicher gehalten werden.
Diese Maßnahme adressiert zentrale Sicherheitsrisiken und verhindert Missbrauch oder Verlust durch schlechte Verwaltung. Der Staat kann außerdem BTC über Exchange-Traded Funds (ETF) erwerben, was zusätzliche Flexibilität bei der Umsetzung der Investitionsstrategie ermöglicht. Die wirtschaftlichen Vorteile einer Bitcoin-Reserve liegen vor allem in der potenziellen Wertsteigerung des digitalen Assets bei gleichzeitiger Absicherung gegen Inflation. Bitcoin gilt weithin als digitale Alternative zu Gold, dessen begrenzte Verfügbarkeit und Dezentralität den Wert stabilisieren helfen. Mittelfristig könnte die Einbindung von Bitcoin in staatliche Anlagen zu einer besseren Diversifikation führen und den Bundesstaat versehen mit einem modernen, zukunftsorientierten Portfolio.
Es ist bemerkenswert, dass New Hampshire trotz kritischer Stimmen aus legislativen und regulatorischen Kreisen den Schritt wagte. Die Entscheidung wurde mit Blick auf die Sicherung finanzieller Unabhängigkeit und der Erschließung neuer Einnahmequellen getroffen. Das Signal, dass ein Bundesstaat öffentlich Bitcoin als strategisches Asset anerkennt, wird sicherlich auch andere Bundesstaaten ermutigen, ihre Haltung zu Kryptowährungen zu überdenken und entsprechende Gesetzgebungen zu prüfen. Die langfristigen Auswirkungen dieser Innovation sind noch nicht abschätzbar, doch New Hampshire hat eindeutig ein Zeichen gesetzt. Anstehende Entwicklungen und erste Erfahrungen mit der Umsetzung könnten weitere Debatten über den Umgang mit digitalen Währungen im öffentlichen Sektor anstoßen.
Die Reaktionen der Finanzmärkte und der breiten Öffentlichkeit werden die weitere Richtung bestimmen und womöglich erhebliche Impulse für die Regulierung und Akzeptanz von Kryptos geben. Abschließend zeigt New Hampshire durch die Verabschiedung des HB 302 Bills, dass die Integration von Bitcoin in staatliche Reserveportfolios nicht nur theoretisch vorstellbar, sondern praktisch umsetzbar ist. Dieses Modell könnte andere Staaten inspirieren, ihre Reserven ähnlich zu diversifizieren und auf innovative Weise mehr Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Turbulenzen zu entwickeln. In einer Zeit rascher technologischer Veränderungen und wachsender Bedeutung digitaler Assets ist New Hampshire somit ein Pionier, der die Zukunft der Geldpolitik mitgestaltet.