Peter David, einer der bekanntesten Schriftsteller in der Geschichte der Comics, ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Sein Tod wurde am 24. Mai 2025 von seiner Ehefrau bekanntgegeben, nachdem er über einen längeren Zeitraum mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Peters Karriere erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte und hinterließ im Marvel- und DC-Universum deutliche Spuren, die Fans und die Comic-Branche weltweit nachhaltig beeindruckt haben. Peter David begann seine Laufbahn zunächst in der Welt der Prosa und im Journalismus, bevor er in den 1980er Jahren eine Stelle in der Verkaufsabteilung von Marvel annahm.
Schon bald konnte er mit seinem Talent und seiner kreativen Energie die Verantwortlichen in der Redaktion beeindrucken. Sein Debüt im Bereich der Comics feierte er 1985 mit „The Spectacular Spider-Man“ Nr. 103. Dieses erste Werk war der Anfang einer beeindruckenden Karriere, die ihn zu einer der prägenden Stimmen im Comic-Genre machen sollte. Einer seiner bahnbrechenden Beiträge war die „Death of Jean DeWolff“ Storyline in „Spectacular Spider-Man“, die als eine der denkwürdigsten und feinfühligsten Geschichten des Spider-Man-Universums gilt.
Doch Peter David ist vor allem für seine Arbeit an „The Incredible Hulk“ bekannt. Über eine Periode von 12 Jahren schrieb er zahlreiche Geschichten, die dem Hulk erstmals eine emotionale und psychologische Tiefe verliehen. Peters Fähigkeit, komplexe Charaktere mit all ihren inneren Konflikten darzustellen, setzte neue Maßstäbe. Seine innovative Sichtweise brachte den Hulk in ein neues Licht. Er zeigte Bruce Banner nicht einfach nur als eine Waffe der Zerstörung, sondern als einen verletzlichen Menschen, gebrochen durch schweres familiäres Trauma, vielfach verursacht durch den Missbrauch seines Vaters.
Diese Nuancen verliehen der Figur eine neue Ebene der Authentizität und emotionalen Glaubwürdigkeit. Zudem schuf David die Konzepte des intelligenten Hulk und des grauen Joe Fixit, die beide bis heute einen festen Platz in der Hulk-Mythologie haben. Neben seiner Hulk-Arbeit beschäftigte sich Peter David auch intensiv mit anderen Marvel-Serien wie X-Factor und Spider-Man 2099. Seine Vielseitigkeit und sein Talent, unterschiedliche Charaktere und Welten lebendig zu gestalten, machten ihn zu einem gefragten Autor. In den 1990er Jahren wechselte er zu DC Comics und zeigte dort erneut sein Können.
Mit seiner Arbeit an Aquaman revolutionierte er den Charakter, indem er ihn mit einem Haken als Hand und einem humorvollen, bodenständigen Ton versah. Dies machte Aquaman für eine breitere Leserschaft zugänglicher und beliebter. Neben den Superheldengeschichten war David auch für seine Star Trek-Comics bei DC bekannt und war maßgeblich an Projekten wie „DC vs. Marvel“ beteiligt – ein Meilenstein, der Fans beider Verlage zusammenführte. Seine Runs auf Serien wie Supergirl und Teen Titans gehören ebenfalls zu den hochgelobten Highlights seiner Schaffenszeit.
Im Laufe seiner Karriere hat Peter David fast jeden großen Charakter aus den Pantheons von Marvel und DC bearbeitet, was seine enorme Bandbreite und Flexibilität als Geschichtenerzähler unter Beweis stellte. Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Romane und Grafische Romane, die sein Talent auch außerhalb der klassischen Comic-Welt bestätigten. Seine Zusammenarbeit mit Legenden wie Stan Lee an der Autobiografie „Amazing Fantastic Incredible“ hebt seine Bedeutung in der Comic-Community weiter hervor. Besonders erwähnenswert sind auch seine Beiträge zu den „Dark Tower“-Comics, die auf Stephen Kings berühmter Romanreihe basieren. Diese Arbeiten kombinierten sein Gespür für komplexe narrative Strukturen mit einer meisterhaften Charakterzeichnung und verwöhnten Fans von Comics und Horrorliteratur gleichermaßen.
Leider litt Peter David seit 2012 an verschiedenen schweren gesundheitlichen Problemen. Nach einem Schlaganfall verlor er Teile seines Sehvermögens sowie die Beweglichkeit seines rechten Beins und Arms. Seine Ehefrau startete 2022 eine GoFundMe-Kampagne, um medizinische Behandlungen und Pflege zu unterstützen, da seine Gesundheit sich durch weitere Schlaganfälle, Nierenversagen und allgemeine Verschlechterung seiner physischen Verfassung weiter verschlechterte. Trotz dieser Rückschläge zeigte Peter David bis zuletzt einen unermüdlichen Willen und Leidenschaft für sein Handwerk. Peter David wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Eisner Award im Jahr 1992, ein GLAAD Media Award 2011 und der Inkpot Award 2016.
Diese Anerkennungen unterstreichen nicht nur die Qualität seiner Arbeit, sondern auch seinen Einfluss auf die Popkultur und die Comic-Landschaft. Sein Erbe lebt in unzähligen Geschichten weiter, die er erschaffen und geprägt hat, und seine Werke inspirieren weiterhin Leser, Künstler und Autoren auf der ganzen Welt. Peter David war nicht nur ein hervorragender Geschichtenerzähler, sondern auch ein Wegbereiter für emotional tiefgründigere und vielschichtigere Darstellungen von Heldenfiguren in einer manchmal sehr eindimensionalen Welt des Comic-Genres. Der Verlust von Peter David trifft die Comic-Community tief. Fans weltweit würdigen sein Lebenswerk und erinnern sich an die eindrucksvollen Charaktere und Geschichten, die sie dank ihm entdecken durften.
Seine Fähigkeit, das menschliche Element in Superheldenmessungen spürbar zu machen, bleibt unvergessen und wird weiterhin Generationen prägen. Während sein Weg nun zu Ende geht, bleibt Peter David als eine der wichtigsten Persönlichkeit in der Geschichte der Comics bestehen. Seine Arbeit hat Grenzen verschoben, Emotionen geweckt und eine neue Art von Erzählweise in einem sich stets weiterentwickelnden Medium etabliert. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie sehr sein Wirken das Erzählhandwerk und die Popkultur nachhaltig beeinflussen wird. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Peter David mehr als nur ein Comic-Autor war.
Er war ein Geschichtenerzähler, der das Medium geprägt, die Charaktere neu definiert und Kulturen miteinander verbunden hat. Seine Werke sind zeitlos und seine Lebensleistung verdient höchste Anerkennung. Die Erinnerung an ihn lebt in der Welt der Comics weiter und wird dort auch für zukünftige Generationen einen unauslöschlichen Platz einnehmen.