Der Name Craig Wright ist in der Welt der Kryptowährungen und vor allem in der Bitcoin-Community seit vielen Jahren eine kontroverse Größe. Seine wiederholten Behauptungen, der wahre Schöpfer von Bitcoin, alias Satoshi Nakamoto, zu sein, sorgen immer wieder für heftige Diskussionen und rechtliche Auseinandersetzungen. Doch inzwischen haben sich die juristischen Fronten verschärft und ein britischer High Court hat in einem Urteil vom 12. Mai 2025 harte Worte gegen Wright gefunden und ihm eine juristische Beschränkung auferlegt, die seinem Vorgehen gegen Kritiker und Gegner einen deutlichen Riegel vorschiebt. Richter Edward Mellor bezeichnete Wrights Handlungen als eine gezielte „Waffe“ im Umgang mit Kritikern – ein juristisches „Höllenfeuer“ für jene, die sich mit ihm anlegten.
Dieses Urteil wirft ein Schlaglicht auf die Verflechtung zwischen Recht und Technologie im Kryptobereich und zeigt, wie aggressives Rechtsgebaren die Innovationskraft einer ganzen Branche beeinträchtigen kann. Craig Wright war lange Zeit eine umstrittene Figur, die nicht nur durch ihre öffentlichkeitswirksamen Behauptungen von sich reden machte, sondern auch durch zahlreiche Klagen und Prozesse, die teilweise auf zweifelhaften Beweisen basiert haben sollen. Laut dem Richterspruch in London hat Wright durch zahlreiche Verleumdungsklagen Gegner regelrecht in juristischen Auseinandersetzungen gefangen gehalten, die sich oftmals über Jahre hinwegzogen und enorme Kosten und persönlichen Stress für die Betroffenen bedeuteten. Dies traf nicht nur einzelne Personen, sondern auch Entwickler und Community-Mitglieder innerhalb der Bitcoin-Welt. Richter Mellor hebt in seiner Beurteilung hervor, dass Wrights Vorgehen kein isoliertes Ereignis, sondern eine konstruierte Strategie war, die vor allem darauf abzielte, seine selbsternannte Rolle als Erfinder von Bitcoin zu unterstreichen und Kritiker mundtot zu machen.
Mit großzügiger finanzieller Unterstützung habe Wright gezielt ungleiche und kostspielige Rechtsstreitigkeiten angestrengt, um Gegner einzuschüchtern. Insbesondere das Nichtregierungsbündnis Crypto Open Patent Alliance (COPA) geriet ins Visier Wrights, nachdem es sich offen gegen seine Behauptungen und juristischen Attacken gestellt hatte. Die Organisation setzt sich für technologische Weiterentwicklung und gegen Patente ein, die Innovation im Kryptobereich verhindern könnten. Die juristischen Bedrohungen für COPA-Mitglieder, darunter bekannte Figuren wie der Krypto-Blogger Peter McCormack und Magnus Granath alias Hodlonaut, führten dazu, dass diese Personen jahrelangen, belastenden Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt waren. Richter Mellor beschreibt dies als eine persönliche Hölle.
Diese Art von Druck hat laut Gericht nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt, sondern auch eine abschreckende Wirkung auf die gesamte Community gehabt. Innovation wurde aus Furcht vor weiteren juristischen Attacken gehemmt. Neben den einzelnen Klägern und Betroffenen wirkt sich Wrights Vorgehen auch auf die gesamte Technologiebranche aus. Ein dynamisches und innovatives Umfeld wie die Entwicklung von Blockchain-Technologien benötigt Offenheit, Austausch und die Möglichkeit, ohne Angst vor unbegründeten rechtlichen Eingriffen zu experimentieren und weiterzuentwickeln. In diesem Kontext bedeuteten Wrights Klagen und Drohungen für viele Entwickler einen schwerwiegenden Rückschlag für die Erneuerung und den Fortschritt.
Der restriktive Gerichtsbeschluss, die sogenannte General Civil Restraint Order, ist ein bemerkenswerter rechtlicher Schritt. Er untersagt Craig Wright, weitere Zivilklagen oder Anträge am High Court in Großbritannien einzureichen. Diese Maßnahme ist ein deutliches Signal der Justiz, dass aggressives und missbräuchliches Rechtsverhalten, das darauf abzielt, Gegner zu unterdrücken und das Rechtssystem als Waffe einzusetzen, nicht toleriert wird. Es zeigt auch, wie Gerichte bemüht sind, einen fairen und ausgewogenen Umgang zu gewährleisten, damit die Justiz keine Instrumentalisierung als Machtmittel erfährt. Diese Entscheidung kommt in einer Zeit, in der Wright bereits mit weiteren gerichtlichen Rückschlägen zu kämpfen hat.
Ein Gericht hat ihn bereits für schuldig befunden, nicht der wahre Autor des Bitcoin-Whitepapers zu sein und sich auch nicht als Satoshi Nakamoto auszuweisen. Wright selbst hat schließlich im Juli 2024 eine Rechtswidrigkeitserklärung auf seiner Webseite veröffentlicht, in der er zugibt, dass er nicht der Schöpfer von Bitcoin ist. Darüber hinaus wurde Wright im Dezember in Großbritannien wegen Missachtung des Gerichts verurteilt; jedoch wurde die Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Seine juristischen Auseinandersetzungen erstrecken sich über Jahre und umfassen unter anderem Klagen gegen prominente Persönlichkeiten aus der Kryptoszene wie Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin und den Bitcoin-Pionier Adam Back. Das Urteil des britischen High Courts verdeutlicht nicht nur die persönlichen Konsequenzen für Wright und seine Gegner, sondern auch das Spannungsfeld zwischen Innovationsförderung und Schutz vor Missbrauch des Rechtswesens in der Kryptoindustrie.
Während Rechtsstreitigkeiten in technologischen Bereichen nicht ungewöhnlich sind, betont dieses Urteil die Bedeutung fairer Wettbewerbsbedingungen und den Schutz vor übermäßiger Rechtseinschüchterung, die Innovation und offene Diskussionen behindert. Die Rolle von Organisationen wie COPA wird in diesem Zusammenhang besonders deutlich. Neben dem Schutz ihrer Mitglieder setzen sie sich für eine offene, patentfreie Weiterentwicklung in der Blockchain-Technologie ein, um das Potenzial für disruptive Innovationen zu maximieren. Dies ist in einer Branche von Bedeutung, die stark von dezentralen, gemeinschaftlichen Entwicklungen lebt und immer wieder gegen die Herausforderungen von Patenttrollen und rechtlichen Hürden kämpfen muss. Zusammenfassend markiert der restriktive Gerichtsbeschluss gegen Craig Wright einen bedeutenden Wendepunkt im Umgang mit juristischen Machtspielchen innerhalb der Krypto-Community.