Die Welt der Kryptowährungen entwickelt sich stetig weiter und bietet Anlegern immer neue Möglichkeiten, sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. Eine besonders spannende Strategie stammt aus den Erfahrungen mit der Hyperinflation in Venezuela und findet heute Anwendung in der Absicherung gegen den Wertverlust des US-Dollars. Mauricio di Bartolomeo, Mitgründer von Ledn, hat diese Methode maßgeblich geprägt und zeigt auf, wie Bitcoin-Anleger durch gezielte Kreditaufnahme gegen ihre BTC-Bestände von Schwächephasen der lokalen oder globalen Fiatwährungen profitieren können. Die Erfahrung mit der venezolanischen Hyperinflation In den 2010er-Jahren war Venezuela eines der Länder, das am stärksten von Hyperinflation betroffen war. Die Landeswährung, der Bolivar, verlor innerhalb kurzer Zeit dramatisch an Wert.
Viele Menschen suchten nach Wegen, um ihre Ersparnisse und Investitionen vor dem Verfall zu schützen. Für di Bartolomeo war eine Strategie besonders erfolgreich: Er „shortete“ den Bolivar, indem er sich Bolivare lieh und im Gegenzug US-Dollar kaufte, die im Vergleich wesentlich stabiler waren. Diese Taktik erlaubte es ihm, durch die Abwertung der lokalen Währung Gewinne zu erzielen und sein Kapital zu sichern. Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte sich schließlich die Idee zur Gründung von Ledn, einem Unternehmen, das es Bitcoin-Inhabern ermöglicht, durch besicherte Kredite Dollarliquidität zu erhalten, ohne ihre Kryptowährungen verkaufen zu müssen. Dies gilt als eine Art Weiterentwicklung der Shorting-Strategie, diesmal jedoch auf der Basis von Bitcoin anstelle der lokalen Fiatwährung.
Die Funktionsweise von Bitcoin-besicherten Krediten Das Prinzip hinter Bitcoin-besicherten Krediten ist vergleichsweise einfach, wenn auch technisch anspruchsvoll. Anleger hinterlegen ihre Bitcoin als Sicherheit (Collateral) und erhalten im Gegenzug Kredite in US-Dollar oder anderen Fiatwährungen. Somit behalten sie ihre BTC-Bestände und deren potenziellen Wertzuwachs, können jedoch gleichzeitig Kapital für andere Investitionen oder Liquiditätsbedürfnisse nutzen. Diese neue Form der Kreditvergabe hat mehrere Vorteile. Zum einen schützt sie Krypto-Investoren davor, ihre beständigen Anlagen bei eines Marktabsturzes verkaufen zu müssen.
Zum anderen fungiert sie als eine Absicherung gegen eine mögliche Schwäche des US-Dollars, indem die Schuld in der Fiatwährung gehalten wird, deren Wert perspektivisch sinken könnte. Das Wachstum der Krypto-Kreditbranche Das Volumen der von Krypto-Plattformen wie Ledn vergebenen besicherten Kredite hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Laut Galaxy Research lag der Wert des Kreditportfolios von Ledn bis Ende 2024 bei etwa 9,9 Milliarden US-Dollar. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie stark das Vertrauen in die strukturierten Finanzprodukte rund um Bitcoin gestiegen ist. Immer mehr Anleger erkennen die Chancen darin, ihre BTC als Vermögenswert zu nutzen, ohne diese verkaufen zu müssen.
Die Kreditaufnahme auf Bitcoin basiert auf einem wirtschaftlichen Kalkül: Sollte der US-Dollar tatsächlich an Wert verlieren — sei es durch Inflation, fiskalische Probleme oder politische Entscheidungen — wird die Schuld günstiger zurückzuzahlen sein, während der Wert der Bitcoin-Sicherheit tendenziell steigen oder stabil bleiben könnte. Die Parallele zwischen dem Bolivar-Shorting und Bitcoin-Krediten Die Strategie, die di Bartolomeo in Venezuela erfolgreich umsetzte, lässt sich heute sinnvoll auf die globale Finanzwelt übertragen. Statt Bolivare zu leihen und in Dollar zu tauschen, werden heute Bitcoin als Vermögenswert hinterlegt, um US-Dollar zu leihen. Die Grundidee bleibt jedoch die gleiche: eine stabile „Währung“ halten und gleichzeitig auf den Wertverlust der Fiatwährung setzen, in der man sich verschuldet. Das Verständnis dieser Parallele ist für Investoren wichtig, die vor den Herausforderungen globaler Geldpolitik und Inflation stehen.
Die langsame Entwertung des US-Dollars durch quantitative Lockerung, hohe Staatsverschuldung und geopolitische Spannungen lässt viele Marktteilnehmer nach alternativen Werten suchen — Bitcoin könnte hier als eine Art „harte Währung“ fungieren. Die Rolle von Ledn und anderen Innovatoren Ledn spielt in diesem Kontext eine bedeutende Rolle als Katalysator für die breitere Akzeptanz von Krypto-Krediten. Die Plattform ermöglicht Anlegern erstklassigen Zugang zu US-Dollar-Liquidität auf Basis von Bitcoin als Sicherheit. Dadurch entfallen zentrale Hürden wie der Verkauf der eigenen Bitcoin, was steuerliche und emotionale Nachteile mit sich bringen könnte. Darüber hinaus positioniert sich Ledn als vertrauenswürdiger Partner mit modernster Technologie und Compliance-Standards.
Die wachsende Kreditvergabe zeigt, dass institutionelle und private Investoren die Möglichkeiten hinter Bitcoin-besicherten Krediten zunehmend nutzen. Dies könnte langfristig die Rolle von Bitcoin im Anlageportfolio festigen und als Instrument zur Diversifikation und Absicherung dienen. Stabile Münzen und ihr Einfluss auf das Banking Zeitgleich zum Wachstum von Bitcoin-Krediten nehmen auch stabile Kryptowährungen, sogenannte Stablecoins, eine stärkere Rolle im Finanzsystem ein. Diese auf den US-Dollar oder andere Währungen fixierten Token bieten Anlegern die Möglichkeit, von Blockchain-Technologie zu profitieren und gleichzeitig Wechselkursrisiken zu minimieren. Allerdings sehen traditionelle Banken und Finanzinstitute Stablecoins mit Skepsis.
Laut einigen Experten sorgt die Entwicklung von ertragbringenden Stablecoins bei der amerikanischen Bankenlobby für Panik, da diese einen Wettbewerbsvorteil gegenüber klassischen Einlage- und Kreditsystemen darstellen könnten. Die Möglichkeit, Zinsen auf Stablecoins zu erzielen, ohne die Geldinstitute als Vermittler zu benötigen, gefährdet das herkömmliche Bankengeschäftsmodell. Die Integration von Blockchain-Lösungen im Bankensektor Ein weiteres Beispiel für die erfolgreiche Verbindung von Krypto und traditionellen Finanzdienstleistungen ist die Integration von „unsichtbarer“ Blockchain-Technologie durch Banco Industrial, die größte Bank Guatemalas. Durch die Kooperation mit der Krypto-Infrastrukturplattform SukuPay wurden in der mobilen Banking-App niedrigere Kosten für Überweisungen in US-Dollar realisiert. Nutzer zahlen nun eine feste Gebühr von 0,99 US-Dollar, anstatt der üblichen 6 bis 10 Prozent, die vorher anfielen.
Solche Anwendungen beschleunigen die Krypto-Adoption in der breiten Bevölkerung, denn die Technologie wird für den Endanwender nahezu unsichtbar und bietet unmittelbar spürbare Vorteile. Die Verflechtung von DeFi-Elementen und klassischem Banking trägt dazu bei, den Nutzenressourcen im Finanzsektor insgesamt zu steigern. Bitcoin als langfristige Absicherung: Die Strategie der Sats-Stacker Der Ausdruck „Sats stacken“ bezieht sich auf das kontinuierliche Ansammeln von Satoshis, den kleinsten Einheiten von Bitcoin. Trotz Kursanstiegen setzen viele institutionelle Anleger und Einzelinvestoren auf diese Strategie, da sie den Wert von Bitcoin als langfristigen Schutz gegen Inflationsrisiken und Währungsabwertung erkennen. Prominente Beispiele wie Michael Saylor, Geschäftsführer von MicroStrategy, unterstreichen diesen Trend.
Seine Firma hat im Mai 2025 allein in einer Woche Bitcoin im Wert von rund 765 Millionen US-Dollar gekauft und hält insgesamt mehr als 576.000 BTC. Diese massive Akkumulation signalisiert das Vertrauen in Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel und zeigt, wie Unternehmen ihre Kapitalstrategie modernisieren. Risiken und Chancen in einem volatilen Umfeld Trotz der vielen Vorteile sollten Investoren die Risiken nicht außer Acht lassen. Kredite gegen Bitcoin-Sicherheiten sind einem gewissen Risiko durch Kursvolatilität unterworfen.
Fallen die Preise von Bitcoin stark, könnten Sicherheiten liquidiert werden müssen, was zusätzliche Kosten verursacht oder zu Verlusten führt. Daher ist eine sorgfältige Risikobewertung und eine dezidierte Strategie unerlässlich. Langfristiges Vertrauen in Bitcoin, eine diversifizierte Portfolioaufstellung und gut strukturierte Kreditverträge sind dabei entscheidend. Gleichzeitig bieten diese Mechanismen die Chance, sich gegen traditionelle Währungen und Inflationsrisiken abzusichern, ohne auf große Teile des digitalen Vermögens verzichten zu müssen. Fazit: Die Zukunft der Währungsabsicherung mit Kryptowährungen Die Entwicklung von Finanzstrategien, die aus den Erfahrungen mit der venezolanischen Hyperinflation resultieren, zeigt, wie flexibel und innovativ der Krypto-Sektor geworden ist.