Im Huoxi-Kohlenfeld, welches sich durch seine mächtigen Kohleschichten mit einer Mächtigkeit um die acht Meter auszeichnet, stellt die vollmechanisierte Gewinnung mit großem Abbaumaß eine bedeutende technische Herausforderung dar. Der Einsatz dieser Bergbaumethode verspricht eine deutlich gesteigerte Produktionsleistung durch die Konzentration auf hochproduktive Abbaubedingungen. Gleichzeitig bringt er aber auch höhere Anforderungen an die Arbeitssicherheit und Standsicherheit der Abbauräume mit sich – vor allem bedingt durch das Problem der Abplatzungen an den Kohlewänden. Das Phänomen der Abplatzung wird dabei als eine der limitierenden Faktoren angesehen, wenn es um die langfristige und effiziente Realisierung der großmächtigen Gewinnung geht. Die Kontrolle des Abplatzungsrisikos ist folglich entscheidend für den erfolgreichen Einsatz moderner vollmechanisierter Abbauverfahren im Huoxi-Kohlenfeld.
Die Spaltung und schrittweise Zerstörung der Kohlewände, welche sich häufig durch das Abplatzen einzelner Wandschichten bemerkbar macht, hat vielfältige Ursachen. Im Fokus der mechanischen Analyse steht dabei das Zusammenspiel zwischen der Belastung durch das überlagernde Gestein und den Materialeigenschaften der Kohleschicht sowie der intervenierenden Schmutzbänder (Dirt Bands) innerhalb der Kohleflöze. Besonders charakteristisch für das Huoxi-Kohlenfeld ist die Höhenstruktur seiner überlagernden Deckgesteine, die sich durch eine Abfolge aus dicken, harten Kalksteinschichten mit einem relativ dünnen Mergelbänken als Zwischenschichten auszeichnen. Diese Überlagerung erschwert den natürlichen Einsturz der Deckschichten und führt dazu, dass die Lastübertragung auf die Kohlewände unter großem Druck erfolgt, was wiederum die Stabilität der Kohlewände herausfordert. Zahlreiche Studien und numerische Simulationen, darunter Discrete Element Methode (DEM)-Modelle, haben die Dynamik der Abplatzung im Huoxi-Kohlenfeld ausführlich untersucht.
Dabei konnten verschiedene Wirkmechanismen der Abplatzung herausgearbeitet werden. Wesentlich ist die Entstehung von Rissen sowohl in der oberen als auch in der mittleren Zone der Kohleschicht, die sich unter dem Einfluss der überliegenden Decklast zu einem keilförmigen Ausbruch entwickeln können. Die Position der sogenannten Dirt Bands innerhalb der Kohleschicht spielt hierfür eine entscheidende Rolle. Es zeigte sich, dass Schmutzbänder im oberen Bereich der Kohle die Ausbreitung von Rissen begrenzen und somit eine stabilisierende Wirkung entfalten können. Die hartsteinähnlichen Bedingungen dieser Bands wirken als natürliche Verstärkung, die die horizontale Verschiebung begrenzt und dadurch das Risiko von großflächigen Abplatzungen reduziert.
Die geomechanische Analyse der Abplatzungsmechanismen beruht auf der Interpretation der Spannungsverteilung im Kohlekörper, welche maßgeblich durch das Zusammenspiel von vertikaler Last und seitlichen Spannungen bestimmt wird. Die sogenannten plastischen Verformungszonen entstehen dabei im Bereich der größten Schub- und Zugspannungen an der Kohlewände, typischerweise konzentriert im oberen Bereich der Abbaufront. Spannungsüberschreitungen führen zum Versagen von Kohlepartikeln und fortschreitender Zerstörung bis hin zu spaltförmigen Abplatzungen. Weitere Einflussfaktoren sind die innere Struktur der Kohle, insbesondere die Verteilung von Rissen und Klüften, sowie das Verhalten des Deckgesteins während der Abbaubewegungen. Neben der rein mechanischen Analyse wurde in der Praxis besonders die Bedeutung des sogenannten Überbau-Schwingverhaltens hervorgehoben.
Im Huoxi-Kohlenfeld führen die dicken Kalksteinschichten häufig zu einem sogenannten „kleineren Hebel“-Effekt oder auch zu instabilen Hebelstrukturen, die bei Überschreiten kritischer Spannungsgrenzen in einer abrupten Anpassung, im Sinne eines Kippens oder Bruches, enden. Die resultierende dynamische Belastung auf die Kohlewände verursacht eine deutliche Zunahme der Spannungsintensität und erhöht damit das Risiko plötzlicher Abplatzungen. Dieses Phänomen wird von der beobachteten Entwicklung von Keilungsrissen begleitet, welche die typischen Merkmale der Instabilität an der Abbaufläche bilden. Als effektive Gegenmaßnahmen gegen die Abplatzungsproblematik hat sich die Technik des vorausschauenden Decksprengens bewährt. Durch gezielte Sprengarbeiten im Bereich der überlagernden Deckschichten werden große und schwere Kalksteinplatten in kleinere Blöcke zerteilt, was zu einer verminderten Rotationsbewegung und einem reduzierten Überbau-Druck auf die Kohlewände führt.
Die sogenannten vorausschauenden Decksprengmaßnahmen bewirken eine Änderung der Überbaustruktur von der klassischen Hebel- zu einer gekippten oder gestuften Abbauform. Diese statische Anpassung verhindert so den abrupten Druchbruch oder die unkontrollierte Bewegung schwerer Gesteinsplatten, was sich deutlich positiv auf die Stabilität der Abbauräume auswirkt und das Risiko von großflächigen Abplatzungen reduziert. Zusätzlich zur technischen Optimierung der Gesteinsunterstützung besitzt auch die aktive Verbesserung der Tragfähigkeit der Kohlewände große Bedeutung. Hierzu zählen verschiedene Verstärkungstechnologien wie das Anbringen von Ankerbolzen und Harzinjektionen, die dazu dienen, die Kohleschichten zu konsolidieren und Rissbildungen einzudämmen. Insbesondere die Stärkung des oberen Bereichs der Kohlewände, wo der größte Verschleiß durch Abplatzungen auftritt, ist entscheidend.
Die Standfestigkeit der Kohlewände kann durch eine Kombination aus passiven Sicherungen, wie Schutzplatten, und aktiven Verstärkungen wesentlich erhöht werden. Des Weiteren spielen hydraulische Stützsysteme eine tragende Rolle bei der Eindämmung des Abplatzungsrisikos. Die Stärke und das Verhalten hydraulischer Stützen müssen sorgfältig auf die dynamischen Belastungen abgestimmt werden. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine Stütze, die über eine ansteigende Druckkapazität verfügt und nach dem Öffnen des Sicherheitsventils auf einem konstant hohen Niveau arbeitet, besonders effektiv die Kohlewände stabilisiert. Das Zusammenspiel zwischen Stütze, Kohlewänden und Deckgestein erzeugt ein ausgeglichenes Lastenübertragungssystem, das eine kritische Rolle bei der Verhinderung von Abplatzungen sowie der Vermeidung plötzlicher Druckanstiege spielt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Sicherung der Abbaufläche ist die genaue Überwachung der Bergbaufortschritte und eine Anpassung der Abbaugeschwindigkeit. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine moderate Beschleunigung der Abbauvorgänge helfen kann, den Zeitraum der kritischen Lastsituation zu verkürzen und somit vorzeitigen Instabilitäten vorzubeugen. Damit kann das Risiko der instabilen Belastungsspitzen, die zum Abplatzen der Kohlewände führen, vermindert werden. Gleichzeitig sollte die Bergbaugeschwindigkeit jedoch so gewählt werden, dass die Stützkraft der hydraulischen Systeme stets ausreichend bleibt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Problematik der Abplatzung an den 8-Meter-Förderflächen im Huoxi-Kohlenfeld durch ein komplexes Zusammenwirken von geologischen Gegebenheiten, mechanischen Spannungssituationen und bergbautechnischen Verfahren bestimmt wird.
Die Erkenntnisse aus theoretischen Analysen und numerischen Simulationen bilden die Grundlage für die Entwicklung wirkungsvoller Kontrollstrategien. Besonders die Rolle der natürlichen Schmutzbänder in der Kohleschicht, kombiniert mit innovativen technischen Maßnahmen wie dem vorausschauenden Decksprengen, sorgen für eine signifikante Reduktion des Abplatzungsrisikos. Im praktischen Bergbauumfeld ist die Integration dieser Maßnahmen in einem Gesamtkonzept aus aktiver Verstärkung, angepasster Fördertechnik und kontinuierlicher Überwachung unerlässlich, um die Sicherheit und Effizienz in den großmächtigen Kohleflözen des Huoxi-Kohlenfelds nachhaltig zu sichern. Forschung und Anwendungsmethoden werden kontinuierlich weiterentwickelt, um den immer komplexeren Bedingungen der tiefen und mächtigen Lagerstätten gerecht zu werden und so die volle Potentialausschöpfung moderner vollmechanisierter Großabbausysteme zu gewährleisten.