Optische Kommunikation gilt als Schlüsseltechnologie zur Bewältigung des ständig wachsenden Bedarfs an schnellen, sicheren und zuverlässigen Datenübertragungen. Im Zeitalter der Digitalisierung und globalen Vernetzung rücken besonders ultralangstreckige terrestrische optische Verbindungen in den Fokus, denn sie ermöglichen die kosteneffiziente Übertragung großer Datenmengen über Distanzen, die bisher als kaum realisierbar galten. Die technische Umsetzung solcher Verbindungen stellt jedoch enorme Anforderungen an die Präzision der Ausrichtung, die Stabilität der Signalübertragung und die Überwindung atmosphärischer Störungen. Neue Forschungsergebnisse und praktische Experimente zeigen, dass mit innovativen Ansätzen eine schnelle Inbetriebnahme und stabile Kommunikation trotz herausfordernder Umweltbedingungen möglich sind. Die Erweiterung optischer Kommunikationsnetzwerke auf terrestrischer Ebene mit Verbindungsreichweiten von über 100 Kilometern schafft wertvolle Synergien und ergänzt bestehende satellitengestützte Systeme.
Die Integration von hochpräziser anfänglicher Ausrichtungstechnologie ist der Grundstein für eine schnelle Ursachenfindung hinsichtlich der Punkte, an denen Kommunikationssignale gesendet und empfangen werden. Unterschiedliche Messmethoden, unter anderem die Nutzung von dualen GPS-Systemen zur genauen Erfassung der Ausrichtung und die Kalibrierung der optischen Achse mithilfe von Sternbeobachtungen, unterstützen diesen Prozess. Durch die Umrechnung der geodätischen Koordinaten in azimutale und elevative Orientierungspunkte kann die Kommunikation zwischen entfernten Knotenpunkten exakt konfiguriert werden. Um die unvermeidbaren Anfangsfehler bei der Ausrichtung auszugleichen und die Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen Link-Aufbaus zu erhöhen, werden gezielte Scanningsysteme eingesetzt, die den unsicheren Bereich systematisch abtasten. Dabei kommt ein rechteckiges Spiralmuster zum Einsatz, welches innerhalb eines vorgegebenen Unsicherheitsbereichs den Senderstrahl bewegt, um die Gegenseite zu erfassen.
Die Kombination von Coarse- und Fine-Tracking-Technologien ermöglicht eine Balance zwischen schnellem Auffinden und stabiler Spurhaltung des Laserstrahls. Die Anwendung unterschiedlicher Wellenlängen bei den Signal- und Beacon-Lasern optimiert sowohl die Übertragungsqualität als auch die Detektionswahrscheinlichkeit, selbst in Umgebungen mit variierendem Sonnenlicht und atmosphärischem Rauschen. Die Herausforderung atmosphärischer Turbulenzen bleibt jedoch ein zentrales Thema. Selbst bei Hochgebirgsstandorten mit vergleichsweise geringer Partikelkonzentration wirken sich Luftbewegungen und Temperaturschwankungen negativ auf die Kopplungseffizienz des Laserstrahls aus. Die experimentellen Ergebnisse zeigen, dass unter günstigen atmosphärischen Bedingungen eine Kopplungsrate von etwa zehn Prozent erreicht werden kann, während unter stärker turbulenten Bedingungen diese Rate deutlich sinkt.
Dabei wurden Übertragungsraten von bis zu 112 Gbps über Entfernungen von über 100 Kilometern dokumentiert, was einen Meilenstein in der terrestrischen optischen Kommunikation darstellt. Sicherheitsstandards sind unverzichtbar bei der Umsetzung von Hochleistungs-Lasersystemen in der Öffentlichkeit. Die Kombination aus enger Strahldivergenz, schneller Abschwächung der Leistungsdichte mit zunehmender Entfernung und zusätzlicher Implementation von aktivem LiDAR zur Erkennung möglicher Hindernisse sorgt für den Schutz von Personen und Objekten in der Umgebung. Durch die Platzierung der Terminals an zugangsbeschränkten Standorten und das Einhalten internationaler Sicherheitsnormen kann der Betrieb mit minimalem Risiko erfolgen. Zukünftige Entwicklungen könnten adaptive Optiksysteme und verbesserte Algorithmen zur Turbulenzkompensation umfassen, um die Übertragungsqualität weiter zu optimieren und eine dauerhafte linkstabilität zu gewährleisten.