Terry Smith hat sich in der Finanzwelt einen festen Ruf als disziplinierter und geduldiger Investor erarbeitet, weshalb er häufig mit dem amerikanischen Investmentguru Warren Buffett verglichen wird. Als Gründer und Manager des Fonds Fundsmith verfolgt er eine klare Philosophie: Investieren in hervorragende Unternehmen, den Preis im Blick behalten und vor allem Geduld bewahren. Diese Strategie machte ihn und seinen Fonds in den letzten Jahren außerordentlich erfolgreich, doch im Jahr 2025 nimmt Smith kleinere Anpassungen an seinem Portfolio vor, die aufhorchen lassen. Bis zum ersten Quartal 2025 zählten Microsoft und Meta Platforms zu den größten Positionen in Smiths Fundsmith-Fonds. Beide Technologiegiganten stehen seit Jahren für stabile Gewinne und Wachstum, weshalb Smith sie stets bevorzugt hielt.
Doch nun entschied er sich dazu, diese Positionen teilweise zu verkaufen und Kapital in eine Aktie zu investieren, die sich seit Jahresbeginn bisher überdurchschnittlich entwickelt hat. Die Umschichtung mag auf den ersten Blick überraschen, denn gerade Meta erreichte noch Anfang 2025 neue Allzeithochs. Dabei setzte vor allem die Bewertungsmultiplikation neue Maßstäbe. Der Forward-Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Meta kletterte zeitweise von etwa 24 auf über 28, was auf eine hohe Marktoptimismus hindeutet. Microsoft ist ebenfalls stark gewachsen und galt lange als zuverlässiger Bestandteil vieler Portfolios weltweit, auch bei Smith.
Dennoch hat Smith mehr als eine Viertelmilliarde Dollar seiner Microsoft-Anteile verkauft, was rund 13 Prozent der Anteilsscheine seines Fonds ausmacht. Bei Meta waren es sogar circa 15 Prozent der gehaltenen Aktien. Der Grund für diesen strategischen Verkauf: Smith will Gewinne realisieren, wenn sich die Bewertungen als zu hoch erweisen und attraktiviere Investitionsmöglichkeiten an anderer Stelle erkannt werden. Er folgt damit einer Maxime, die er selbst in vergangenen Schreiben an die Aktionäre betont hat: „No one ever got poor by taking profits“ – niemand wurde jemals pleite, weil er Gewinne mitgenommen hat. Das bedeutet, dass trotz langfristigem Halten eine wohlüberlegte Teilgewinnmitnahme für ihn ein wichtiges Verkaufsargument ist.
Doch wohin fließt das frische Kapital? Interessanterweise hat Smith dabei nicht in unbekannte Neulinge investiert, sondern sich für ein Unternehmen entschieden, das bereits früher Teil seines Portfolios war. Diese Wiederaufnahme zeugt von Vertrauen in das Geschäftsmodell und dem Potenzial des Unternehmens, das sich in einem herausfordernden Marktumfeld als robust und dynamisch zeigt. Die genaue Aktie ist derzeit in der Öffentlichkeit weniger beachtet, jedoch hat sie seit Anfang 2025 den Gesamtmarkt klar übertroffen. Diese Konstellation spiegelt die Grundprinzipien von Smith wider: statt auf Hypes oder kurzfristige Trends zu setzen, investiert er in sorgfältig ausgewählte „Best-in-Class“-Unternehmen mit nachhaltigem Wettbewerbsvorteil und soliden fundamentalen Kennzahlen. Dabei achtet er auf ein faires Bewertungsniveau, um langfristige Wertsteigerungen zu ermöglichen.
Darüber hinaus bleibt Smith seiner Philosophie treu, trotz Umschichtungen größtenteils zuzusehen und nicht ständig an seinem Portfolio herumzudoktern. Dieses „Buy and Hold“-Prinzip ist auch bei anderen erfolgreichen Investoren weit verbreitet. Jedoch macht es Sinn, gewisse Marktchancen zu nutzen, um das Fondsportfolio zu optimieren und Risiken zu minimieren. Im ersten Quartal 2025 zeigt sich zudem, dass viele führende Technologiewerte derzeit hohe Erwartungen eingepreist haben. Die Besitzanteile an Microsoft und Meta sind deshalb nicht mehr zu Schnäppchenpreisen erhältlich, sondern teils hoch bewertet.
Dies macht Umschichtungen in höher bewerteten Aktien für Investoren wie Smith sinnvoll, um Gewinne mitzunehmen und Kapital effizient zu nutzen. Smiths Entscheidung signalisiert auch eine wichtige Botschaft an Anleger: Auch langjährige, erfolgreiche Investoren sind flexibel genug, um Portfolioanpassungen vorzunehmen, wenn die Situation es erfordert. Dies steht im Kontrast zu einem dogmatischen Festhalten an Investitionen allein aus Überzeugung. Stattdessen ist ein ausgewogenes Management von Risiken und Chancen der Schlüssel zum langfristigen Erfolg. Der Re-Entry in die bisher verkaufte Aktie, die nun den Markt im Jahr 2025 mit deutlichem Vorsprung schlägt, birgt enormes Potenzial.
Diese Aktie ist vermutlich in einem Wachstumssegment tätig und besitzt Wettbewerbsvorteile, die Smith als besonders wertvoll einschätzt. Für Anleger bedeutet dies, dass es sich lohnt, die Fondsaktivitäten von Fundsmith genau zu beobachten, da dort unter der Oberfläche oft Trends entstehen, die sich später als lukrativ erweisen. Abschließend lässt sich festhalten, dass Terry Smith mit seiner bewährten Strategie sowohl Ruhe ausstrahlt als auch opportunistisch agiert, um auf Marktentwicklungen zu reagieren. Seine Teilverkäufe bei Microsoft und Meta zeigen, dass er bei hohen Bewertungen nicht blind hält, sondern intelligent Gewinne mitnimmt. Gleichzeitig zeichnet sich sein Fokus auf Qualität durch den Wiedereinstieg in eine performante Aktie aus, die das Marktumfeld weiterhin hinter sich lässt.
In Zeiten ungewisser wirtschaftlicher Bedingungen und Schwankungen an den Börsen ist Smiths Herangehensweise ein überzeugendes Beispiel für eine ausgewogene Investmentstrategie. Sie vereint Geduld, Disziplin und kluge Anpassungsfähigkeit und wird von vielen Privatanlegern und Profis als Vorbild angesehen. Wer die aktuellen Marktbewegungen verfolgen will, sollte daher nicht nur auf kurzfristige Trends achten, sondern das Verhalten von erfahrenen Investoren wie Terry Smith als wegweisend einschätzen. Sein Erfolg in 2025 zeigt, dass es sich lohnt, auch in schwierigen Phasen einen kühlen Kopf zu bewahren und sich auf fundierte Entscheidungen zu konzentrieren.