Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, zeigt weiterhin beeindruckende Entwicklungen im Bereich des Stakings. Jüngsten Daten zufolge hat die Menge an gestaktem Ethereum ein neues Rekordhoch von 35 Millionen ETH erreicht. Dieser Meilenstein verdeutlicht nicht nur das zunehmende Vertrauen der Anleger in das Ethereum-Netzwerk, sondern auch eine Verknappung der liquiden Ether, was erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Kryptowährungsmarkt hat. Das Staken von Ethereum bedeutet, dass Anleger ihre Coins für einen festgelegten Zeitraum in Smart Contracts sperren, um am Proof-of-Stake-Konsensmechanismus teilzunehmen. Im Gegenzug generieren sie passive Erträge.
Aktuell sind über 28 Prozent des gesamten ETH-Angebots im Staking gebunden – ein Höchststand, der nicht nur die zunehmende Bereitschaft der Nutzer widerspiegelt, ihre Token langfristig zu halten, sondern auch die verringerte Verfügbarkeit von Ether für den schnellen Handel zeigt. Die Daten stammen von Dune Analytics und zeichnen ein klares Bild: Über 35 Millionen ETH befinden sich inzwischen in Staking-Protokollen, wobei ein Viertel dieses Volumens allein auf die Liquid-Staking-Plattform Lido entfällt. Lido hat sich als eine der führenden Lösungen etabliert, indem es Nutzern erlaubt, gestaktes ETH bilanziell handelbar zu machen. Dies erleichtert insbesondere institutionellen Anlegern den Einstieg in das Staking, was zusätzliches Kapital in den Markt bringt. Neben Lido spielen auch große Marktplätze wie Binance und Coinbase eine wesentliche Rolle.
Binance hält über 7,5 Prozent der gestakten Ether, während Coinbase aufgrund seiner Größe und Infrastruktur mittlerweile der größte Ethereum-Node-Betreiber ist und einen Anteil von rund 7,4 Prozent am gestakten Ether hält. Die Token, die über Coinbase-validatoren verwaltet werden, machen sogar mehr als elf Prozent des gestakten ETH aus. Dieses Wachstum institutioneller Staking-Aktivitäten unterstreicht das steigende Interesse professioneller Anleger an Ethereum. Ein entscheidender Faktor für den Anstieg des Stakings ist die verbesserte regulatorische Klarheit, insbesondere in den USA. Ende Mai 2025 veröffentlichte die Securities and Exchange Commission (SEC) neue Leitlinien, die viele Staking-Aktivitäten als keine Wertpapiertransaktionen einstufen, sofern sie im Rahmen von Proof-of-Stake-Protokollen durchgeführt werden.
Diese Entscheidung mildert regulatorische Bedenken und fördert gleichzeitig die Akzeptanz von Ethereum und anderen PoS-basierten Kryptowährungen bei einer breiteren Anlegerbasis. Die Relevanz dieser Entwicklung zeigt sich auch darin, dass immer mehr Adressen, die Ether halten und bislang keine Verkäufe getätigt haben, neue Höchststände erreichen. Aktuell besitzen mehr als 22,8 Millionen solcher sogenannten ETH-Accumulation- oder HODL-Adressen ETH-Bestände, was auf eine starke langfristige Überzeugung der Community und institutionellen Anleger hinweist. Die Tatsache, dass immer mehr ETH im Staking gebunden werden, hat auch Auswirkungen auf die Liquidität des Marktes. Weniger verfügbare ETH bedeutet potenziell eine geringere Verkaufsbereitschaft, was Preisdruck minimiert und somit zu einer Stabilisierung oder sogar einer Wertsteigerung führen kann.
Gleichzeitig macht diese Verknappung jedoch auch den Markt anfälliger für plötzliche Nachfragespitzen. Kritisch wird die Konzentration des Stakings über Liquid-Staking-Protokolle und große Anbieter diskutiert. Einige Experten sehen das Risiko einer Zentralisierung, wenn zu viel gestaktes ETH über wenige zentrale Akteure läuft. Diese könnten im Worst-Case-Szenario einen Single Point of Failure darstellen, der das Netzwerk angreifbar macht. Dennoch ist der Erfolg solcher Protokolle wie Lido ein Beleg dafür, dass viele Anleger die Vorteile von Liquidität und Zugang trotz möglicher Risiken schätzen.
Institutionelle Investoren tragen dazu bei, den Markt reifer und stabiler zu machen. Die Kombination aus steigender Staking-Beteiligung und zunehmender regulatorischer Klarheit könnte Ethereum auf lange Sicht als eine der stabilsten und attraktivsten Kryptowährungen positionieren. Insbesondere im Zuge der fortschreitenden Ethereum-Entwicklung, die durch das Upgrade auf Ethereum 2.0 und zukünftige Skalierungsmaßnahmen geprägt ist, manifestiert sich dieser Trend. Darüber hinaus beeinflussen diese Entwicklungen auch den Markt für Ethereum-basierte Finanzprodukte wie ETFs.
Noch wartet die Branche auf die Zulassung erster Ether-Staking-ETFs durch die SEC, nachdem die Entscheidung über die Aufnahme von Staking in den Bitwise Ether-ETF-Antrag Mitte Mai 2025 verschoben wurde. Solche Produkte könnten den Zugang für institutionelle Anleger deutlich erleichtern und die Nachfrage zusätzlich ankurbeln. Das derzeitige Klima um Ethereum wird als äußerst vielversprechend betrachtet, da die Kryptowährung eine Kombination aus technologischer Innovation, verbesserter Sicherheit und wachsender Anlegerbindung bietet. Das Rekordhoch beim gestakten Ether und die damit einhergehende Verringerung der liquiden Verfügbarkeit sind starke Indikatoren für ein stärkeres Fundament und eine nachhaltigere Marktentwicklung. Insgesamt zeigt die aktuelle Marktsituation, dass Ethereum seine Position als Leuchtturm unter den Kryptowährungen festigt.
Die stetig wachsende Zahl gestakter ETH unterstreicht das Vertrauen in das Netzwerk und stärkt die langfristige Perspektive für Anleger und Entwickler gleichermaßen. Dies macht Ethereum zu einem zentralen Thema für jeden, der sich mit Blockchain-Technologie, DeFi und der Zukunft digitaler Assets beschäftigt.