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Klimaschutz in der Sackgasse: Wie Climeworks seine Emissionen nicht kompensieren kann

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Climeworks' capture fails to cover its own emissions

Die ambitionierten Versprechen von Climeworks im Bereich der CO2-Abscheidung stoßen auf erhebliche technische und wirtschaftliche Hürden. Der Bericht zeigt detailliert, warum das Schweizer Unternehmen bisher nur einen Bruchteil seiner geplanten CO2-Mengen abfangen konnte und weshalb es nicht einmal gelingt, die eigenen Emissionen zu neutralisieren.

Climeworks galt lange als Hoffnungsträger im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Das Schweizer Unternehmen, gegründet im Jahr 2009, versprach eine innovative Technologie zur direkten Kohlendioxidabscheidung aus der Atmosphäre, eine Methode, die als bahnbrechend für die Erreichung von Klimazielen weltweit gesehen wurde. Doch neuesten Untersuchungen zufolge schafft es das Unternehmen nicht, seine eigenen CO2-Emissionen zu kompensieren. Die Diskrepanz zwischen den ambitionierten Ankündigungen und der tatsächlichen Leistung legt zentrale Fragen an die Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit von Climeworks und der gesamten Kohlenstoffabscheidungsbranche nahe. Seit 2021 betreibt Climeworks in Island seine CO2-Abscheideanlagen, die große Hoffnungen weckten.

Die sogenannte Orca-Anlage in Hellisheiði sollte jährlich 4000 Tonnen CO2 aus der Luft abscheiden, eine Menge, die bedeutende Wirkung auf die Klimabilanz haben könnte. Doch die realen Zahlen zeigen ein anderes Bild: In den vergangenen Jahren gelang es dem Unternehmen nur, maximal etwa 1000 Tonnen pro Jahr zu binden. Im Gesamtzeitraum seit Inbetriebnahme wurden in Island lediglich rund 2400 Tonnen CO2 aufgenommen, was weit entfernt von den kommunizierten Kapazitäten liegt. Bemerkenswert ist auch, dass die CO2-Emissionen, die durch die betriebliche Tätigkeit von Climeworks selbst entstehen, höher sind als die Menge, die eingespart wird. Im Jahr 2023 wurden etwa 1700 Tonnen CO2 emittiert, was das Problem deutlich macht: Climeworks schafft es nicht, seine eigene Klimabilanz zu verbessern, sondern trägt sogar negativ dazu bei.

Das erschüttert das Vertrauen in die Technologie und die Aussagekraft der vom Unternehmen verkauften CO2-Zertifikate. Diese Zertifikate, sogenannte Carbon Credits, werden von Unternehmen und Privatpersonen als Mittel zur Klimakompensation gekauft. Doch da die tatsächliche Abscheidung weit hinter den Versprechen zurückbleibt, wächst die Kritik von Verbrauchern wie dem pensionierten britischen Wissenschaftler Michael de Podesta, der sich getäuscht fühlt. Er hat über mehrere Jahre für eine bestimmte Menge CO2-Zertifikate bezahlt, jedoch bisher keine Nachweise über deren tatsächliche Einlösung erhalten. Seine Erfahrungen spiegeln eine wachsende Skepsis gegenüber dem Geschäftsmodell von Climeworks wider und werfen ethische Fragen hinsichtlich Transparenz und Verantwortung auf.

Finanziell steht Climeworks derzeit vor Herausforderungen. Die isländische Tochtergesellschaft weist negative Eigenkapitalwerte auf, was auf eine belastende finanzielle Situation hinweist. Die Parent-Company in der Schweiz unterstützt zwar die operativen Aktivitäten finanziell, doch die Verwertung der Investitionen gestaltet sich schwierig. Die technischen Erwartungen an die Anlagen werden regelmäßig nicht erfüllt, was zu hohen Abschreibungen führt. So wurde beispielsweise der Wert der Orca-Anlage in den letzten zwei Jahren um mehrere Milliarden isländische Kronen gemindert, da die Leistung weit hinter den Zielen zurückblieb.

Im Jahr 2024 wurde die Mammoth-Anlage teilweise in Betrieb genommen, die ursprünglich eine neunmal höhere CO2-Abscheidung als Orca versprach. Doch die Anfangsproduktion von lediglich etwa 105 Tonnen CO2 in zehn Monaten lässt Zweifel an der Skalierbarkeit der Technologie aufkommen. Die Mammoth-Anlage besteht aus mehreren Maschinen, deren Komplettinstallation sich verzögert. Die Fertigstellung, ursprünglich für 2024 angekündigt, ist nun für Ende 2025 geplant. Diese Verzögerungen hindern das Unternehmen daran, die dringend benötigte Produktionssteigerung zu realisieren.

Energetisch ist die Technologie geradezu ressourcenintensiv. Für jede Tonne CO2-Abscheidung werden Mengen von 5000 bis 6000 Kilowattstunden Energie benötigt. Zum Vergleich: Um Islands gesamten jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 12,4 Millionen Tonnen zu kompensieren, wären rund 72 Terawattstunden benötigt – fast das Vierfache der derzeitigen nationalen Stromproduktion. Dies verdeutlicht, wie energieaufwendig die Technologie ist und wie schwierig eine großflächige Umsetzung unter realistischen Rahmenbedingungen erscheint. Aus Sicht von Fachleuten wird zunehmend Kritik laut.

Professor Mark Z. Jacobson von der Stanford University bezeichnet die gesamte Carbon Capture and Storage (CCS)-Industrie als „Theranos der Energiewirtschaft“, eine Anspielung auf die berüchtigte Betrugsaffäre um eine illusorische Technologie. Er argumentiert, dass die Kohlenstoffabscheidung nicht nur unwirksam, sondern schädlich für den Klimaschutz ist, da der enorme Energiebedarf von grüner Energie abzieht, die stattdessen für den Ersatz fossiler Brennstoffe genutzt werden sollte. Diese Verschiebung erhöhe letztlich den Ausstoß und die Luftverschmutzung, statt sie zu verringern. Darüber hinaus sieht Jacobson ein großes Risiko darin, dass die CCS-Technologie den Ausbau erneuerbarer Energien verzögert, indem sie den fossilen Energiesektor stützt und einen vermeintlichen Ausweg suggeriert.

Die Folge sei eine Verlangsamung der dringend notwendigen Energiewende, obwohl diese für den Klimaschutz entscheidend ist. Die allgemeine öffentliche Wahrnehmung von Climeworks war lange durch Optimismus geprägt. Das Unternehmen wurde mehrfach für seine innovativen Ansätze ausgezeichnet und hat weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, unter anderem als eine der führenden Green-Tech-Firmen, gelistet von Time Magazine. Doch angesichts der jüngsten Ergebnisse und anhaltender Kritik schwindet das Vertrauen in die Realisierbarkeit der hochgesteckten Ziele. Das Geschäftsmodell von Climeworks basiert nicht nur auf dem Verkauf bereits abgesaugter CO2-Mengen, sondern auch auf künftigen Kohlenstoffgutschriften, die versprochen werden, noch bevor die zugehörige Technologie ihre Leistung erbringt.

Rund ein Drittel der erwarteten Zukunftsgutschriften des Mammoth-Projekts für die nächsten 25 Jahre wurde bereits verkauft. Damit verbunden sind Wartezeiten von bis zu sechs Jahren für Kunden, um ihre CO2-Kompensation zu erhalten. Beim aktuellen Fortschritt besteht die Gefahr, dass diese Zeiträume sich zu mehreren Jahrzehnten verlängern. Die Debatte um die Effektivität von Climeworks hat wichtige Implikationen für den weiteren Einsatz von Direktabscheidungstechnologien und deren Rolle im globalen Klimaschutz. Während einige Wissenschaftler und Stakeholder weiterhin auf technologische Innovationen setzen, mahnen andere zur Vorsicht, da der ökologische Nutzen bislang nicht nachgewiesen werden konnte und die Emissionslast des Betriebs die Ziele konterkariert.

Innovative Ansätze wie das sogenannte enhanced weathering, bei dem Gestein zermahlen wird, um die natürliche CO2-Bindung zu beschleunigen, zeigen die Diversifikation im Umfeld von Climeworks. Doch diese Methode ist wissenschaftlich umstritten und könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass die Haupttechnologie des Unternehmens nicht die erhofften Resultate bringt. Investitionen in Milliardenhöhe aus öffentlichen Geldern, einschließlich Schweizer und amerikanischer Steuermittel, haben Climeworks bisher gestützt. Dennoch ist unklar, ob das Geschäftsmodell langfristig tragfähig ist oder zusätzlichen Nutzen bietet. Für Kunden und Abonnenten, die in gute Absichten und CO2-Kompensationsrechte investiert haben, entstehen daraus berechtigte Zweifel und Unsicherheiten.

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