Institutionelle Akzeptanz Interviews mit Branchenführern

Zölle und ihre Auswirkungen: Wie die Bank of Japan Wachstumsprognosen korrigiert und was das für Aktien und Yen bedeutet

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Tariffs Push Bank of Japan to Skewer Growth Forecasts. What it Means for Stocks, Yen

Die Verschärfung der Zölle durch die USA wirkt sich nachhaltig auf die japanische Wirtschaft aus. Die Bank of Japan hat daher ihre Wachstums- und Inflationsprognosen deutlich nach unten korrigiert, was erhebliche Auswirkungen auf Aktienmärkte und die Entwicklung des Yen hat.

Die zunehmenden Spannungen im internationalen Handel und die daraus resultierenden Zölle, vor allem unter der Ägide von Präsident Donald Trump, haben weitreichende Konsequenzen für globale Volkswirtschaften. Besonders stark spürt dies Japan, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Als Reaktion auf diese Herausforderungen hat die Bank of Japan (BoJ) ihre Wachstumsprognosen drastisch nach unten angepasst. Diese Änderungen sorgen sowohl an den Aktienmärkten als auch am Devisenmarkt für spürbare Bewegungen und werfen wichtige Fragen für Anleger und Wirtschaftsteilnehmer auf. Im April 2025 veröffentlichte die BoJ ihre neuen Schätzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung, die eine deutliche Abschwächung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) signalisieren.

Statt ursprünglich veranschlagten 1,1 Prozent Wachstum im Jahr 2025 erwartet die BoJ nun lediglich ein Plus von 0,5 Prozent. Auch für das Folgejahr wurde die Prognose von einem Wachstum von bisher 1 Prozent auf 0,7 Prozent gesenkt. Parallel dazu korrigierte die Zentralbank ihre Inflationsziele nach unten, was auf die anhaltenden Herausforderungen in der Preisentwicklung hinweist. Die Gründe für diese negative Revision sind vielschichtig, rückzuführen vor allem auf die Unsicherheiten, die durch die protektionistischen Maßnahmen der USA entstehen. Besonders die Zollerhöhungen für wichtige japanische Exportgüter drücken auf die konjunkturelle Stimmung.

Japans Wirtschaft ist stark exportabhängig, was sie besonders anfällig für Handelskonflikte macht. Die erhöhten Kosten und die daraus resultierende Unsicherheit hemmen Investitionen und Verbraucherausgaben, begrenzen Wachstumspotenziale und verlangsamen die wirtschaftliche Erholung. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Japans langwieriger Kampf gegen Deflation und schwaches Wachstum. Die Wirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder mit zu niedriger Inflation und stagnierenden Löhnen zu kämpfen gehabt. Vor kurzem erst begann die BoJ, die geldpolitischen Zügel zu lockern, insbesondere durch geringfügige Zinserhöhungen nach einer langen Periode extrem niedriger oder negativer Zinssätze.

Aktuell hält die Zentralbank ihren Leitzins unverändert bei 0,5 Prozent, signalisiert aber weiterhin Vorsicht und eine schrittweise Erhöhung, angepasst an die sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Für die Aktienmärkte ist die Situation zweischneidig. Traditionell wirken niedrigere Zinsen stimulierend auf Aktien, da die Kapitalkosten sinken und Investitionen attraktiver werden. So reagierte der japanische Aktienindex Nikkei 225 positiv auf die jüngste Prognosenanpassung und verzeichnete einen Anstieg von 1,1 Prozent an dem Tag der Bekanntgabe. Innerhalb des letzten Monats zeigte der Nikkei eine Gesamtsteigerung von etwa 5 Prozent, trotz eines jährlichen Rückgangs von rund 9 Prozent.

Diese Zahlen reflektieren die Spannungen zwischen kurzfristigen Erholungsimpulsen und längerfristiger Unsicherheit im Marktumfeld. Auf dem Devisenmarkt verursachen die geänderten Zinsperspektiven eine Schwächung des japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar. Nachdem der Yen im laufenden Jahr zunächst eine Aufwertung erlebte, fiel der Wechselkurs auf etwa 144 Yen pro Dollar. Zinserhöhungen stützen in der Regel eine Währung, da sie für Investoren attraktivere Renditen bedeuten. Eine vorsichtige oder langsame Zinssteigerung hingegen vermindert diese positive Wirkung und lässt die Währung schwächer erscheinen.

Gleichzeitig beeinflusst der Handelskonflikt das Vertrauen in die wirtschaftliche Stärke Japans, was weitere Abwärtsrisiken für den Yen mit sich bringt. Die Expertenmeinungen zur zukünftigen Geldpolitik der Bank of Japan sind geteilt, allerdings tendiert die Mehrheit weiterhin zu einer vorsichtigen Erhöhung der Zinsen. So erwartet beispielsweise Marcel Thieliant von Capital Economics trotz der pessimistischen Wachstums- und Inflationsprognosen eine weitere Zinserhöhung im Juli. Die Zentralbank scheint sich dabei zwischen der Notwendigkeit zu kurzfristiger Stabilisierung und der Zielsetzung einer längerfristigen Wirtschaftserholung zu bewegen. Für Investoren ergeben sich durch diese Entwicklungen mehrere Chancen und Risiken.

Während niedrigere bzw. vorsichtig steigende Zinsen die Finanzierungskosten senken und Aktienanleger begünstigen, sorgen die Wachstums- und Inflationsunsicherheiten für eine erhöhte Volatilität. Zudem müssen Anleger bei Investitionen in japanische Währungen die potenzielle Schwächung des Yen im Auge behalten, da Wechselkursschwankungen erhebliche Auswirkungen auf die Renditen internationaler Portfolios haben können. Das Handelsumfeld bleibt besonders angespannt, da weitere Zölle und protektionistische Maßnahmen jederzeit neue Unsicherheiten schaffen können. Die japanische Wirtschaft steht daher vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig den negativen Effekten des globalen Handelskonflikts entgegenzuwirken.

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