Die moderne Welt der Kommandozeilen-Shells bietet weit mehr als nur traditionelle Optionen. Für Nutzer von macOS, die sich eine schnellere, übersichtlichere und benutzerfreundlichere Shell-Umgebung wünschen, ist die Fish Shell (Friendly Interactive Shell) eine interessante Alternative zu den klassischen Shells wie Bash oder Zsh. In letzter Zeit ist die Popularität von Fish massiv gestiegen, nicht zuletzt wegen ihres intuitiven Designs, der Features zur Autovervollständigung und Syntax-Hervorhebung sowie der einfachen Installation und Nutzung. Wer also auf der Suche nach einer neuen, leistungsfähigen Shell auf seinem Mac ist, sollte sich mit Fish näher beschäftigen. Diese Anleitung erklärt detailliert, wie man Fish auf macOS installiert, als Standard-Shell aktiviert, optisch mit Starship aufwertet und in den beliebten Code-Editor Visual Studio Code integriert.
Dabei werden auch gängige Stolperfallen vermieden und hilfreiche Tipps an die Hand gegeben. Für macOS-Nutzer, die bislang auf Zsh setzten und dort Performanceprobleme oder Komplexität durch überladene Plugins bemerken, stellt Fish eine echte Bereicherung dar und sorgt für eine spürbar flüssigere Terminalerfahrung. Die Installation von Fish auf macOS ist dank Homebrew besonders unkompliziert. Homebrew hat sich als De-facto-Paketmanager für macOS etabliert und erleichtert die Installation zahlreicher Open-Source-Tools. Wer Homebrew noch nicht installiert hat, sollte zunächst die Webseite von Homebrew besuchen und der unkomplizierten Installationsanleitung folgen.
Nachdem Homebrew auf dem System eingerichtet ist, öffnet man das Terminal und tippt den Befehl brew install fish. Innerhalb weniger Augenblicke lädt Homebrew die aktuellen Pakete herunter und installiert Fish sowie alle benötigten Abhängigkeiten. Ein großer Vorteil im Vergleich zu manuellen Installationen ist, dass Updates und Wartung von Fish dadurch deutlich vereinfacht werden. Doch Fish installiert ist nicht gleich Fish verwendet. Um die Vorteile und Features der Shell voll auszuschöpfen, empfiehlt es sich, Fish als Standard-Shell einzurichten.
Normalerweise starten macOS-Terminals mit Bash oder Zsh. Der Übergang zu Fish erfordert neben dem bloßen Aufruf der Shell eine Änderung des Standard-Shells im System. Zunächst überprüft man mit dem Befehl which fish den Installationspfad von Fish. Typischerweise lautet dieser /opt/homebrew/bin/fish bei Installation über Homebrew auf neueren Macs mit Apple Silicon. Da Fish standardmäßig nicht in der Liste der sogenannten „erlaubten“ Shells von macOS eingetragen ist, muss dieser Pfad in die Datei /etc/shells manuell hinzugefügt werden.
Dies geschieht bequem mit einem sudo sh -c 'echo /opt/homebrew/bin/fish >> /etc/shells' Befehl. Das Vermeiden dieses Schrittes führt regelmäßig dazu, dass der Nutzer Fish nicht als Standard-Shell einrichten kann, weil das System die Shell nicht als vertrauenswürdig erkennt. Anschließend ändert man mit chsh -s /opt/homebrew/bin/fish die eigene Standardshell auf Fish. Ein Neustart des Terminals oder eine Abmeldung und erneute Anmeldung beim Nutzerkonto stellen sicher, dass die Änderungen greifen. Jetzt steht einem der robuste und innovative Shell-Alltag mit Fish bevor.
Die ersten Interaktionen zeigen direkt die Vorteile: eine werbefreie, moderne Oberfläche mit intuitiver Autovervollständigung, Syntax-Highlighting gleich während der Eingabe und einer übersichtlichen Befehlshistorie. Um das Erlebnis noch weiter zu verbessern, empfiehlt sich die Integration eines individuellen, modernen Prompts. Hier kommt Starship ins Spiel. Starship ist ein mächtiger, plattformübergreifender Prompt, der mit allen gängigen Shells kompatibel ist und besonders durch seine Geschwindigkeit und Anpassbarkeit punktet. Die Installation erfolgt einfach durch Ausführen eines Curl-Kommandos: curl -sS https://starship.
rs/install.sh | sh. Anschließend wird die Initialisierung von Starship in der Fish-Konfigurationsdatei ~/.config/fish/config.fish hinzugefügt.
Dies erreicht man mit dem Befehl echo 'starship init fish | source' >> ~/.config/fish/config.fish. Nach dem Neustart der Shell begrüßt einen ein ansprechend gestalteter Prompt, der nicht nur schick aussieht, sondern auch wertvolle Informationen und Statusmeldungen direkt in der Eingabezeile liefert. Für Entwickler, die VS Code als ihren bevorzugten Editor nutzen, ist die Integration von Fish ebenfalls ein wichtiger Schritt zur nahtlosen Workflow-Optimierung.
VS Code erlaubt es, die voreingestellte Shell individuell zu konfigurieren, sodass die Entwicklungsarbeiten direkt im Terminal mit Fish fortgesetzt werden können. Um dies einzurichten, öffnet man die Einstellungen von VS Code und sucht nach terminal.integrated.defaultProfile.osx.
Dort wird der Wert auf fish gesetzt. So startet das integrierte Terminal automatisch mit Fish und profitiert von dessen Vorzügen, ohne dass manuelle Anpassungen bei jedem Start erforderlich sind. Die Entscheidung, von Zsh oder Bash auf Fish zu wechseln, liegt nicht nur in der besseren Performance, sondern auch in der klaren und unkomplizierten Nutzung. Fish bringt viele Innovationsideen direkt „out of the box“ mit, die bei anderen Shells oft durch komplexe Plugin-Systeme erst mühselig eingerichtet werden müssen. Die intelligente Autovervollständigung kann beispielsweise Funktionsargumente und Optionen anzeigen, was den Arbeitsfluss massiv beschleunigt.
Zudem sind Konfigurationsdateien übersichtlicher und leichter verständlich, da Fish eine eigene, einfache Syntax verwendet. Das macht auch das Anpassen von Aliases, Funktionen und Umgebungsvariablen zur unkomplizierten Sache – ideal für Nutzer, die am Mac Zeit sparen und gleichzeitig mehr Kontrolle gewinnen wollen. Wer die Fish Shell vollständig ausreizt, kann auch von weiteren Tools und Skripten profitieren, die speziell auf Fish optimiert sind. Die Community rund um Fish ist aktiv und wächst beständig. Zahlreiche Tutorials, Themes und Ergänzungen werden fortlaufend veröffentlicht, um das Arbeiten noch angenehmer und individueller zu gestalten.
Neben Starship gibt es beispielsweise auch diverse Theme-Sammlungen und Plugin-Manager, die die Anpassungen erleichtern. Auch wenn diese optional sind, bieten sie große Potenziale für Nutzer, die ihren Arbeitsalltag im Terminal verbessern möchten. Eine Umstellung auf Fish bedeutet auch, sich von langgewohnten Gewohnheiten zu lösen, was anfangs mit einer kleinen Lernkurve einhergehen kann. Doch nach kurzer Eingewöhnungszeit überwiegt der Gewinn an Übersichtlichkeit und Ergonomie deutlich. Wer einmal mit Fish gearbeitet hat, schätzt die visuelle Rückmeldung bereits während der Eingabe, die intelligente Vorschlagsliste und das schlanke, dennoch mächtige Grundgerüst.
Gerade auf modernen Macs passt Fish perfekt zur Philosophie von Einfachheit und Effizienz. Zusammenfassend ist die Installation und Nutzung der Fish Shell auf macOS eine hervorragende Möglichkeit, den eigenen Terminal-Workflow zu beschleunigen und zu modernisieren. Die Kombination aus unkomplizierter Installation via Homebrew, dem einfachen Setzen als Standard-Shell, der optionalen Stilverbesserung durch Starship und der Integration in Entwicklungsumgebungen wie VS Code macht den Einstieg leicht und rentabel. Für alle Mac-Nutzer, die ihr Terminalerlebnis neu denken möchten, ist Fish eine erstklassige Wahl, die mit viel Komfort und zeitgemäßer Bedienung überzeugt.