In New York City hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen im komplexen Fall der Entführung und Folter eines italienischen Touristen im Zusammenhang mit Kryptowährungen festgenommen. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf eine alarmierende Entwicklung von kriminellen Machenschaften gegen Krypto-Investoren und deren Umfeld – eine Entwicklung, die nicht nur die Finanzwelt destabilisiert, sondern auch die Sicherheit von Einzelpersonen zunehmend bedroht. William Duplessie, 33 Jahre alt, wurde nach mehrtägigen Verhandlungen mit den Behörden am 27. Mai von der New Yorker Polizei in Gewahrsam genommen. Ihm werden schwere Vorwürfe wie Entführung und Freiheitsberaubung zur Last gelegt.
Die Polizei geht davon aus, dass Duplessie in die geplante und brutal durchgeführte Entführung verwickelt ist, bei der ein junger italienischer Tourist, Michael Valentino Teofrasto, Opfer wurde. Die Geschehnisse um Teofrasto sind erschütternd und werfen ein grelles Licht auf die Gefahren, die Kryptowährungsinvestoren und deren Angehörige inzwischen bedrohen. Er wurde in Manhattan entführt, für Wochen festgehalten, gefoltert und unter keinerlei Zweifel bewusst gefangen gehalten. Die Täter setzten nicht nur physische Gewalt ein, sondern versuchten auch mithilfe von Elektroschocks und psychischem Terror, an sensible Informationen zu gelangen, nämlich die privaten Schlüssel seiner Krypto-Wallets – die ihm Zugang zu digitalen Vermögenswerten verschaffen. Dem Opfer zufolge hielten die Täter ihn in einem luxuriösen Stadthaus im SoHo-Viertel gefangen.
Dabei wurden dem Opfer unter anderem der Pass und das Mobiltelefon abgenommen, um eine Flucht zu verhindern. Zudem wurde Teofrasto mit einem Taser wiederholt schockiert und mit einer Schusswaffe geschlagen – eine brutale und perfide Methode, um ihn zur Herausgabe seiner digitalen Schlüssel zu zwingen. Nachdem Teofrasto auf wundersame Weise entkommen konnte, suchte er sofort die Hilfe der Polizei auf. Die Ermittlungen führten zur Festnahme von John Woeltz, einem bekannten Krypto-Investor, der bereits zuvor im Zusammenhang mit dem Fall verhaftet wurde. Woeltz steht unter anderem im Verdacht der Erpressung und mehrerer Gefährlicher Straftaten.
Er wartet derzeit in Untersuchungshaft auf den Prozess, wobei seine nächste Anhörung zeitnah angesetzt ist. Die Verhaftung von William Duplessie stellt einen weiteren Schlag gegen die kriminellen Netzwerke dar, die es auf Krypto-Vermögen abgesehen haben. Die Behörden berichten von einer Reihe ähnlicher „Schraubenschlüssel-Attacken“ (Wrench Attacks), die weltweit zunehmen. Dabei wird gezielt Druck auf Krypto-Enthusiasten oder deren Angehörige durch Entführungen sowie Erpressungen ausgeübt, um Zugang zu Kryptowährungen zu erhalten. Diese Vorgehensweise zeigt eine neue Dimension der Gefahren, die mit dem Besitz und Handel von Kryptowährungen verbunden sind.
Während digitale Assets als sicher und revolutionär gelten, offenbart sich hier eine Schattenseite: Kriminelle Organisationen entwickeln hochgradig ausgeklügelte Methoden, um diese digitalen Werte physisch durch direkte Gewaltakte zu erlangen. Experten und Behörden sind alarmiert. Der Fall in New York ist kein Einzelfall, sondern steht in Verbindung mit ähnlichen Fällen, die auch international, etwa in Frankreich, aufgedeckt wurden. Dort wurden jüngst über zwölf Verdächtige im Zusammenhang mit Crypto-Entführungsnetzwerken festgenommen. Diese international agierenden Gruppen nutzen den relativ anonymen und dezentralen Charakter von Kryptowährungen schamlos aus.
Besonders betroffen sind prominente Krypto-Investoren und Personen im Umfeld der Branche. Die Verunsicherung wächst, weshalb viele Anleger zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen treffen, um sich vor körperlichen Angriffen und Erpressungen zu schützen. Sicherheitsexperten raten, neben den technischen Schutzmaßnahmen für die digitalen Wallets auch auf physische Sicherheit zu achten. Die Krypto-Branche steht an einem Wendepunkt. Während die Akzeptanz und Nutzung der digitalen Währungen weiter steigt, wächst parallel die Notwendigkeit, sich gegen neue Formen krimineller Bedrohungen zu wappnen.
Behörden, Unternehmen und Privatanwender müssen enger zusammenarbeiten, um Schutzmechanismen auf technologischer und gesellschaftlicher Ebene zu etablieren. Im Falle des entführten italienischen Touristen zeigte sich auch die rasche und professionelle Arbeit der New Yorker Polizei. Die Verhandlungen mit Duplessie führten zu seiner freiwilligen Aufgabe, was Hinweise auf operative Schwächen der Tätergruppe geben könnte. Gleichzeitig verdeutlicht der Fall, wie wichtig internationale Kooperationen sind, denn die Verbrecher agierten grenzüberschreitend. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass die Gesetzgebung und Strafverfolgung sich an die Anforderungen der digitalen Ära anpassen werden.