Revolut, das britische Fintech-Unternehmen, hat im Jahr 2024 einen beeindruckenden Meilenstein erreicht, indem es erstmals einen Jahresgewinn von über einer Milliarde Dollar vorweisen kann. Mit einem Nettogewinn von 1,1 Milliarden Pfund Sterling – was etwa 1,5 Milliarden US-Dollar entspricht – hat das Unternehmen seine Profitabilität um beachtliche 149 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Diese Entwicklung markiert nicht nur den Erfolg eines aufstrebenden Fintechs, sondern unterstreicht zugleich die wachsende Bedeutung digitaler Finanzdienstleistungen in Europa. Das rasante Wachstum von Revolut steht in engem Zusammenhang mit der Ausweitung seiner Angebote im Bereich Krypto-Handel und der enormen Zunahme der aktiven Nutzerbasis. Im Jahr 2024 konnte die App-basierten Plattform nahezu 15 Millionen neue Kunden hinzugewinnen, wodurch die Gesamtzahl der Nutzer erstmals die 50-Millionen-Marke überschritt.
Dieser Zuwachs spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsatzsteigerung des Unternehmens und festigt die Position von Revolut als eines der führenden Fintech-Unternehmen auf dem europäischen Markt. Einer der Haupttreiber des Wachstums war die Vermögensverwaltungsdivision, die neben klassischen Finanzprodukten vor allem den Krypto-Handel einschließt. Der Umsatz dieser Sparte stieg im Berichtszeitraum um beeindruckende 298 Prozent auf 506 Millionen Pfund. Die erhöhte Aktivität von Privatanlegern und eine Wiederbelebung des Interesses an Kryptowährungen sorgten für diese Umsatzexplosion, was zeigt, wie dynamisch und lukrativ dieser Markt für innovative Finanzunternehmen sein kann. Neben dem Krypto-Segment profitierte Revolut auch von einem deutlichen Anstieg der Kundeneinlagen und Kreditvolumina.
Die Einlagen stiegen von 18 Milliarden Pfund auf 30 Milliarden, während der Kreditbestand um 86 Prozent auf 979 Millionen Pfund wuchs. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass immer mehr Nutzer Revolut nicht nur als ergänzende Finanzplattform, sondern verstärkt als primäre Bankoption sehen. Daraus resultierte ein Anstieg der Zinserträge um 58 Prozent auf 790 Millionen Pfund, was die solide finanzielle Basis des Unternehmens weiter stärkt. Die wachsende wirtschaftliche Stärke von Revolut ist auch eng mit den Plänen verbunden, die britische Banklizenz, die das Unternehmen im Juli 2024 in Form einer eingeschränkten Lizenz von der Prudential Regulation Authority (PRA) erhielt, vollständig zu nutzen. Diese Lizenz markiert den letzten Schritt hin zur Etablierung von Revolut als vollwertige Bank mit erweiterten Möglichkeiten, einschließlich der Einführung gesicherter Kreditprodukte wie Überziehungen, Hypotheken und Kreditkarten.
Derzeit befindet sich Revolut in einer zwölfmonatigen Mobilisierungsphase, in der die erforderliche Bankeninfrastruktur aufgebaut wird, um Kunden künftig umfassendere Dienstleistungen anbieten zu können. Experten sehen die Einführung der UK-Bank als strategisch bedeutenden Schritt für Revolut an, um sich im stark umkämpften Finanzmarkt gegenüber etablierten Filialbanken und direkten digitalen Wettbewerbern wie Monzo oder Starling Bank zu behaupten. Monzo und Starling Bank haben ihre Vollbanklizenzen bereits vor mehreren Jahren erhalten und konnten dadurch eine Headstart-Position erlangen. Revolut verfolgt daher eine klare Strategie, die auf die Umwandlung einer großen Nutzerbasis in langfristige, primäre Kontoinhaber abzielt, um nachhaltige Kundenbindung zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Faktor im Transformationsprozess ist die Einführung der staatlich gesicherten Einlagensicherung über die Financial Services Compensation Scheme (FSCS), die Einlagen bis zu einem Betrag von 85.
000 Pfund absichert. Dieses Vertrauen in die Sicherheit der Einlagen ist ein entscheidender Vorteil, um Nutzer davon zu überzeugen, Revolut als ihr Hauptkonto zu verwenden. Die Integration neuer Bankdienstleistungen wird somit das Vertrauen und die Nutzung weiter erhöhen und langfristig die Marktposition festigen. Revoluts Jahresergebnisse zeigen auch eine verstärkte Fokussierung auf sogenannte Paid Subscription Services, die im Jahr 2024 rund 423 Millionen Pfund zum Umsatz beitrugen, was einem Zuwachs von 74 Prozent entspricht. Solche abonnementsbasierten Modelle schaffen stabile und vorhersehbare Einnahmen und erweitern die Palette von Finanzdienstleistungen, die das Unternehmen seinen Kunden anbietet.
Neben Privatkunden wächst auch das Geschäft mit Unternehmenskunden stetig und macht mittlerweile etwa 15 Prozent der Gesamteinnahmen aus. Die Ausweitung des Geschäftskundensegments stärkt die Position von Revolut als umfassenden Finanzdienstleister und bietet gleichzeitig Cross-Selling-Möglichkeiten innerhalb seines Ökosystems. Unter der Führung von CEO und Mitgründer Nik Storonsky stellt das Unternehmen seine Wandel vom dynamischen Startup zu einem etablierten Mainstream-Finanzinstitut deutlich unter Beweis. Die steigenden Nutzerzahlen, das Wachstum im Vermögens- und Kreditgeschäft sowie die zukünftigen Bankdienstleistungen bilden drei starke Säulen, auf denen Revolut seine Geschäftsentwicklung weiterhin aufbauen will. Die Expansion und zunehmende Profitabilität tragen auch zur Vorbereitung eines möglichen Börsengangs (Initial Public Offering, IPO) bei, was ein langfristiges strategisches Ziel des Fintechs darstellt.
Die Unternehmensführung ist sich der Herausforderungen bewusst, die der Übergang zu einer vollwertigen Bank mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf regulatorische Anforderungen und den Wettbewerb, bleibt jedoch optimistisch hinsichtlich der Chancen in einem sich rasant entwickelnden digitalen Finanzmarkt. Insgesamt spiegeln die Geschäftsergebnisse von Revolut im Jahr 2024 den eindrucksvollen Wandel eines Fintech-Pioniers wider, der durch Krypto-Handel, robuste Nutzerzuwächse und die Expansion seiner Finanzdienstleistungen eine neue Ära erreicht. Die bevorstehende UK-Banklizenz wird es dem Unternehmen ermöglichen, seinen Kundenstamm weiter zu festigen und neue Einkommensquellen zu erschließen, wodurch Revolut auf dem besten Weg ist, eine führende Rolle in der europäischen Finanzwelt einzunehmen.