In einem schockierenden Vorfall, der im Januar 2025 Schlagzeilen machte, wurde der chinesische Schauspieler Wang Xing, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Xingxing, nach seiner Vermisstenmeldung in der Nähe der thailändisch-myanmarischen Grenze gefunden. Wang war am Freitag, den 5. Januar 2025, verschwunden, nachdem er in Thailand angekommen war, um an einem vermeintlichen Fernsehshooting teilzunehmen. Die Berichte über sein Verschwinden haben sowohl in den sozialen Medien als auch in den Nachrichten große Wellen geschlagen und werfen ein grelles Licht auf die wachsende Gefahr von Betrugszentren in der Region Südostasien. Wang Xing wurde am Montag von myanmarischen Behörden entdeckt und am Dienstag an die thailändischen Behörden übergeben.
Laut chinesischen Medienberichten wurde vermutet, dass er möglicherweise in ein Scam-Center entführt wurde, das für seine betrügerischen Aktivitäten bekannt ist. Seine Freundin erklärte in einem sozialen Netzwerk, dass Wang nach Bangkok gereist sei und dann ein Fahrzeug in der Grenzstadt Mae Sot bestiegen habe, bevor der Kontakt abgebrochen war. Die thailändische Polizei hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet, um herauszufinden, ob Wang Opfer von Menschenhandel wurde. Erste Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Wang freiwillig zur thailändisch-myanmarischen Grenze gereist war. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass es keine Einbeziehung von thailändischen Staatsangehörigen in den Fall gab und dass die Betrüger anscheinend Chinesen waren.
Die thailändischen Behörden sind besorgt über die Auswirkungen dieses Vorfalls auf den tourismusabhängigen Sektor. Chinesische Touristen stellen die größte Gruppe von Besuchern in Thailand dar, und deren Ankünfte sind noch nicht auf das Niveau vor der COVID-19-Pandemie zurückgekehrt. Der Vorfall könnte nicht nur das Image Thailands schädigen, sondern auch das Vertrauen von zukünftigen Reisenden beeinträchtigen. Der thailändische Tourismusminister Sorawong Thienthong hat betont, dass die Regierung Maßnahmen ergreifen wird, um das Vertrauen der Touristen wiederherzustellen. Er hat um die Unterstützung des chinesischen Botschafters gebeten, um die Wahrnehmung zu entkräften, dass Thailand für chinesische Touristen unsicher sei.
Es ist erwähnenswert, dass in der jüngeren Vergangenheit ein chinesischer Blockbuster-Film mit dem Titel "No More Bets" die Gefahren von Betrugszentren thematisiert hat und zeigte, wie chinesische Charaktere unter dem Vorwand, gut bezahlte Jobs zu finden, in solche Einrichtungen gelockt wurden. Dieser Film hat das Bewusstsein für diese Problematik geschärft und das Sicherheitsgefühl von Touristen in Südostasien beeinträchtigt. Laut einem Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hat sich der Milliarden-Dollar-Cyberbetrug in Südostasien, insbesondere in Ländern wie Laos, Kambodscha und Myanmar, stark ausgeweitet. Viele der Personen, die in diesen Betrugsoperationen arbeiten, sind ebenfalls Opfer von Menschenhandel. Die Situation in Myanmar, die seit dem Militärputsch im Jahr 2021 von einem Bürgerkrieg erschüttert wird, hat die Bedingungen für diese Cyberkriminalitäts-Syndikate begünstigt.
Oft werden diese Betrugsgeschäfte von chinesischen Flüchtlingen geleitet, die 2020 nach dem landesweiten Vorgehen gegen Korruption und illegalen Aktivitäten in ihrer Heimat geflohen sind und in Gebieten Zuflucht gefunden haben, in denen die Militärregierung die Kontrolle über das Territorium verlieren konnte. Die Berichte über den Vorfall von Wang Xing haben auch parallelen zu den Bemühungen der chinesischen Behörden zur Bekämpfung von Telekommunikationsbetrug gezogen. Im Jahr 2022 hat Myanmar mehr als 41.000 Verdächtige, die an diesen Betrugsoperationen beteiligt waren, nach China zurückgeschickt. Die chinesische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um gegen diese illegale Industrie vorzugehen, die in den letzten Jahren geschätzte Milliardenbeträge von ahnungslosen Opfern abgeschöpft hat.