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Das Rätselhafte Startup im Metaversum: Infinite Reality und sein Anonymer Multi-Milliardär-Investor

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Mysterious Case $15B Startup and Its Anonymous Multi-Billion Dollar Investor

Infinite Reality, ein Metaverse-Startup mit einer Bewertung von 15,5 Milliarden Dollar, sorgt mit seinen undurchsichtigen Finanzierungen und einem anonymen Großinvestor für Aufsehen. Die wachsende Skepsis in der Tech-Branche wirft Fragen zu Glaubwürdigkeit, Geschäftsmodell und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens auf.

Infinite Reality ist ein Name, der in der internationalen Technologie- und Investmentwelt für Aufsehen sorgt, jedoch auch für viele Rätsel und Zweifel. Das Unternehmen behauptet, kürzlich eine Finanzierungsrunde von drei Milliarden US-Dollar von einem einzigen, anonymen Investor erhalten zu haben. Dieses Kapital würde Infinite Reality zu einem der am höchsten bewerteten Startups des Jahres machen – mit einer Bewertung von satten 15,5 Milliarden Dollar. Doch hinter diesen beeindruckenden Zahlen verbirgt sich ein komplexes Netz aus Unklarheiten, offenen Fragen und etlichen Ungereimtheiten, die sowohl Branchenexperten als auch Investoren skeptisch zurücklassen. Die Geschichte von Infinite Reality ist exemplarisch für die Widersprüche und Risiken, die oft mit der Berg- und Talfahrt von zahllosen Startups in der virtuellen Welt des Metaverse einhergehen.

Die Vertrauenskrise im Metaverse-Sektor ist heute ebenso ein Investmentrisiko wie der Wunsch nach Innovation und Zukunftstechnologien ein mächtiger Antrieb für viele Gründer und Investoren bleibt. Infinite Reality positioniert sich als ein führender Player im Bereich virtueller 3D-Storefronts. Gemäß eigenen Angaben konnte das Unternehmen 2024 Umsätze von 75 Millionen US-Dollar erzielen, was im Vergleich zu einem Marktwert von 15,5 Milliarden Dollar eine äußerst hohe Bewertung im Verhältnis zum Umsatz bedeutet. Diese Umsatzbewertung liegt weit über dem Multiplikator vieler namhafter KI-Startups wie OpenAI oder Anthropic, deren Bewertung im Vielfachen des Umsatzes liegt, jedoch nie so exorbitant wie bei Infinite Reality. Der Wachstumspfad des Unternehmens ist geprägt von zahlreichen Übernahmen, die vor allem den Umsatz stützen sollen, darunter Deals wie der Kauf der Drone Racing League, der eSports-Firma ReKT oder des britischen Werbeunternehmens Landvault.

Diese Zukäufe – oft in Form von Aktientransaktionen – steigen den Unternehmenswert erheblich, können aber den praktischen Wert oder das operative Geschäft nur bedingt abbilden. Verwunderlich ist jedoch, dass Infinite Reality bis heute kaum als aktiver Gestalter der Metaverse-Landschaft wahrgenommen wird. Branchenkenner, darunter Entwickler renommierter Metaverse-Plattformen, haben weder die Produkte noch die Partner von Infinite Reality zur Kenntnis genommen. Auch Marketingaussagen zu Partnerschaften wie mit dem Fußballclub Manchester City stellten sich bei genauer Prüfung als maximal lose verbundene Randnotizen heraus. Die größte Auffälligkeit in Bezug auf Infinite Reality ist jedoch zweifelsohne der anonyme Anleger, der gigantische Summen investieren soll.

Bis zuletzt verweigerte das Unternehmen jede Vorstellung des Geldgebers, was auf Spekulationen und Verdachtsmomente über die Legitimität der Finanzierung führte. Ein aufsehenerregender Schritt war die Einbindung der Bostoner Kanzlei Ashcroft, gegründet unter anderem vom früheren US-Justizminister John Ashcroft, die diese Einlage angeblich „verifiziert“ haben soll, wobei es sich im Grunde nur um eine Öffentlichkeitsarbeit und keine regulierende Prüfung handelt. Die daraufhin an Forbes ergangene Nachfrage sorgte noch für weiteren Wirbel: Der zitierte Partner der Kanzlei dementierte, in die Ankündigungen involviert gewesen zu sein oder die Summe geprüft zu haben. Infinite Reality selbst spricht von einem komplizierten Finanzierungsprozess, der sich über mehrere Teilrunden erstreckt hat und über Offshore-Konten abgewickelt wurde. Die Frage, inwiefern das Kapital tatsächlich verfügbar und legal übertragbar ist, bleibt offen und zieht die Aufmerksamkeit der US-Börsenaufsicht SEC auf sich, die bereits eine Klage eingereicht und Unterlagen verlangt hat.

Ein weiterer Aspekt, der die Glaubwürdigkeit des CEO John Acunto in Zweifel zieht, sind Unstimmigkeiten rund um seine Vita und frühere Unternehmensgeschäfte. Dokumentationen weisen widersprüchliche Angaben zu seinem Bildungsweg auf, sogar Hochschulen bestreiten seine Zugehörigkeit. Zudem belastet eine Reihe von Klagen wegen unbezahlter Rechnungen und ausstehender Zahlungspflichten den Unternehmer und einige seiner früheren Firmen. Trotz dieser negativen Schlaglichter bestärkt Acunto weiterhin vehement die Ambitionen seiner Firma, ein bis zu hundert Milliarden Dollar schweres Unternehmen aufzubauen. Für Investoren und potenzielle Partner stellt dies jedoch eine gefährliche Gratwanderung dar zwischen Hoffnung auf explosive Wachstumschancen im Metaverse und dem Risiko, in einen unglaubwürdigen Hype hineinzulaufen.

Die Entwicklung von Infinite Reality steht auch symbolisch für das größere Gesamtbild des Metaverse-Markts. Während Tech-Giganten wie Meta im letzten Jahrzehnt Milliarden in virtuelle Realitäten pumpen und gleichzeitig mit Nutzerakzeptanzproblemen kämpfen, nimmt das allgemeine Interesse von Risikokapitalgebern an reinen Metaverse-Projekten seit Jahren ab. Fonds ziehen sich zunehmend zurück, die Ausgabebereitschaft für vielversprechende, aber spekulative Metaverse-Startups sinkt. Dies macht die angeblichen Finanzierungsummen von Infinite Reality umso auffälliger, da sie gegen den allgemeinen Trend laufen. Obendrein zeigt die Geschichte, wie schwierig eine transparente Bewertung und eine seriöse Due Diligence bei High-Tech-Unternehmen sein können, vor allem bei solchen, die auf Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz und virtuelle Welten setzen und sich gleichzeitig in einem rechtlichen Graubereich von nicht überprüfbaren Eigenangaben bewegen.

Kritiker sehen die Vorgehensweise von Infinite Reality als ein Lehrstück für „Smoke and Mirrors“ – ein Verhüllen von durchsichtigen Tatsachen hinter großspurigen Ansagen, hochtrabenden Finanzzahlen und einem undurchsichtigen Netzwerk von Firmenübernahmen. Trotz der Vorwürfe und offenen Fragen zeigt Infinite Reality weiterhin Ambitionen, baut weitere Zukäufe ein und steigert offiziell seine Bewertung. Ein besonders herausforderndes Kapitel ist die geplante Börsennotierung über Nasdaq Private Markets, wo nicht gelistete Firmen ihre Aktien handeln können. Die Bereitschaft einiger Investoren, Aktien im Milliardenwert zu kaufen und zu verkaufen, könnte die reale Marktmeinung widerspiegeln oder aber ein weiterer Trick sein, um eine hohe Bewertung zu suggerieren, ohne dass eine echte öffentliche Marktmechanik greift. Die Antwort darauf wird in den kommenden Monaten vermehrt Einfluss auf die Einschätzung und Glaubwürdigkeit von Infinite Reality haben.

Infinite Reality steht exemplarisch für den volatilen und oft intransparenten Charakter des heutigen Tech-Start-up-Ökosystems. Investoren und Marktbeobachter sind daher gut beraten, einerseits Chancen und Innovationen offen gegenüberzustehen, aber andererseits auch kritisch zu hinterfragen, ob Behauptungen und Finanzierungszusagen verifiziert sind und ob die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle nachhaltig tragfähig sind. Es bleibt zu beobachten, ob sich Infinite Reality als ein echtes Schwergewicht im Bereich Metaverse und KI etablieren oder ob die Wolken des Zweifels und die anhaltenden Untersuchungen durch Behörden und Märkte zu einer Neubewertung führen werden. Die Geschichte des Unternehmens erinnert eindrücklich daran, dass in einer Welt voller technologischer Möglichkeiten Transparenz, Vertrauen und nachvollziehbare Geschäftsmodelle letztlich die Basis für langfristigen Erfolg sind – weit mehr als aufsehenerregende Finanzierungsrunden und geheimnisvolle Investoren.

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