Stablecoins gewinnen im globalen Finanzsystem immer mehr an Bedeutung und verändern die Art und Weise, wie digitale Zahlungen abgewickelt werden. Neue Erkenntnisse aus dem Marktbericht von Artemis verdeutlichen, dass zwischen Januar 2023 und Februar 2025 insgesamt 94,2 Milliarden US-Dollar an Stablecoin-Transaktionen abgewickelt wurden. Dieses enorme Volumen signalisiert, dass Stablecoins zunehmend als effiziente, sichere und flexible Zahlungsmittel anerkannt werden. Besonders beeindruckend ist der Anteil der Geschäftstransaktionen (B2B), der mit einem Jahresvolumen von rund 36 Milliarden US-Dollar den größten Bereich ausmacht und damit die wichtige Rolle von Unternehmen im Stablecoin-Ökosystem unterstreicht. Parallel dazu sorgt die wachsende Nutzung von stablinkartenbasierten Zahlungen ebenfalls für signifikante Umsatzsteigerungen und erreicht mittlerweile ein Volumen von mehr als 13,2 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Das Vertrauen in Stablecoins ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sie eine Brücke zwischen traditionellen Finanzsystemen und der Blockchain-Technologie bilden. Firmen sehen in Stablecoins die Möglichkeit, ihre Zahlungsprozesse zu optimieren, insbesondere bei internationalen Transaktionen, da sie schnelle, kostengünstige und transparente Transfers ermöglichen. Die Vorteile von Stablecoins liegen vor allem in ihrer Preisstabilität, da diese digitalen Währungen an etablierte Fiat-Währungen wie den US-Dollar gebunden sind. Somit umgehen Unternehmen die Volatilitätsrisiken, die typische Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum begleiten. Im Hinblick auf die Präferenz der Nutzer dominieren einige Stablecoins den Markt klar.
Tether (USDT) hat sich als bevorzugte Zahlungsmethode im Stablecoin-Bereich durchgesetzt. Die Dominanz dieser Stablecoin zeigt, wie stark das Vertrauen in das Angebot von Tether ist, das durch hohe Liquidität und breite Akzeptanz überzeugt. Es folgt Circle mit seiner Stablecoin USDC, die sich als etablierte und verlässliche Alternative positioniert hat. USDC profitiert besonders von seiner regulatorischen Ausrichtung, was in einem zunehmend regulierten Umfeld ein wichtiges Kriterium für institutionelle Nutzer darstellt. Auch die Wahl der zugrundeliegenden Blockchain-Netzwerke ist für die Performance im Stablecoin-Zahlungsverkehr entscheidend.
Die Tron-Blockchain hat sich als führende Infrastruktur für Stablecoin-Zahlungen etabliert, gefolgt von Ethereum. Die Beliebtheit dieser beiden Plattformen lässt sich vor allem durch deren hohe Skalierbarkeit, Sicherheit und expansive Entwickler-Community erklären. Binance Smart Chain (BSC) komplettiert das Treppchen der meistgenutzten Blockchains im Stablecoin-Segment. Bemerkenswert ist, dass die durchschnittliche Größe von B2B-Zahlungen sowohl auf Tron als auch auf Ethereum 219.000 US-Dollar übersteigt, was auf einen hohen Wert und das Vertrauen bei Geschäftsanwendungen hinweist.
Im Gegensatz dazu bleiben B2B-Transaktionen auf anderen Blockchains weit unter diesem Niveau. Das stabile Wachstum des Stablecoin-Marktes bleibt nicht unbemerkt von Finanzinstitutionen und Regierungen weltweit. Nach Angaben von DefiLlama erreichte die Marktkapitalisierung von Stablecoins am 29. Mai 2025 beeindruckende 247,3 Milliarden US-Dollar und verzeichnete innerhalb eines Jahres ein Wachstum von 54,5 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt den zunehmenden Bedarf für stabile digitale Zahlungsmittel wider, die grenzüberschreitende Zahlungen, Handelsaktivitäten und Überweisungen erleichtern.
Dabei richten Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger ihr Augenmerk verstärkt auf diese digitalen Vermögenswerte, um das Wachstum in geordnete Bahnen zu lenken. In den Vereinigten Staaten setzen Gesetzgeber aktuell verstärkt auf die Schaffung eines Rechtsrahmens zur Regulierung von Stablecoins. Ziel ist es, die Dominanz des US-Dollars im digitalen Zahlungsverkehr zu sichern und gleichzeitig Risiken für Verbraucher und Finanzmärkte zu minimieren. Parallel dazu haben die Vereinigten Arabischen Emirate und die Europäische Union bereits regulatorische Maßnahmen implementiert, die bestimmte Stablecoin-Aussteller zulassen und somit das Vertrauen sowie die Sicherheit im Markt stärken. Diese regulatorischen Fortschritte geben sowohl Unternehmen als auch Investoren eine gewisse Planbarkeit und erhöhen die Chancen für eine breite Akzeptanz.
Gleichzeitig sind auch große Finanzinstitute in den USA in der Diskussion, gemeinsam eine eigene Stablecoin zu entwickeln, um sich stärker am digitalen Zahlungsverkehr zu beteiligen und Innovationen voranzutreiben. Diese Vorstöße könnten den Markt für Stablecoins signifikant beeinflussen und institutionelle Akzeptanz für digitale Währungen weiter steigern. Ebenso tragen Zahlungsdienstleister wie Stripe dazu bei, die Nutzung von Stablecoins zu vereinfachen: Seit Anfang Mai 2025 bietet Stripe Konten auf Stablecoin-Basis in über 100 Ländern an, was die Reichweite und Alltagstauglichkeit dieser Technologien erhöht. Ein weiterer interessanter Trend ist das erreichte Interesse von Regierungen außerhalb der USA an Stablecoins, die nicht an den US-Dollar gebunden sind. Experten wie Dea Markova von Fireblocks beobachten, dass die Diversifizierung von Stablecoins im globalen Finanzsystem zunimmt.
Länder suchen vermehrt nach alternativen digitalen Währungen, um wirtschaftliche Souveränität zu fördern und Abhängigkeiten von dominierenden Weltwährungen zu reduzieren. Diese Bewegung könnte die Vielfalt des Stablecoin-Marktes weiter steigern und neue Innovationen im Bereich digitaler Zahlungsmittel hervorbringen. Die Integration von Stablecoins in bestehende und neue Zahlungssysteme entwickelt sich rasant. Unternehmen erkennen die Vorteile, die von schnellen, transparenten Transaktionen bis hin zu reduzierten Gebühren reichen. Darüber hinaus sind Stablecoins ein Schlüsselelement für Finanzinklusion, da sie Menschen ohne Bankkonto den Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen erleichtern können.
Diese Eigenschaft macht Stablecoins besonders attraktiv für Entwicklungsländer und Regionen mit ineffizientem Bankensystem. Trotz des rapiden Wachstums und der positiven Aussichten stehen Stablecoins weiterhin vor regulatorischen, technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Die Sicherheit der Smart Contracts, die Transparenz der Reserven und die Einhaltung globaler rechtlicher Standards sind wesentliche Aspekte, die Vertrauen und Stabilität sichern müssen. Die Zusammenarbeit zwischen Blockchain-Entwicklern, Finanzinstitutionen und Regulierungsbehörden ist somit ein entscheidender Faktor für die nachhaltige Entwicklung des Stablecoin-Sektors. Abschließend lässt sich festhalten, dass Stablecoins eine bedeutende Rolle in der Zukunft des Zahlungsverkehrs einnehmen werden.
Mit einem Zahlungsvolumen von 94 Milliarden US-Dollar und starken Impulsen aus dem B2B-Bereich setzen sie neue Maßstäbe für die Flexibilität und Effizienz digitaler Finanztransaktionen. Innovatoren und politische Akteure gleichermaßen sind gefordert, die Potenziale zu nutzen und zugleich die Rahmenbedingungen für einen sicheren und fairen Markt zu schaffen. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie sich Stablecoins in das bestehende Finanzökosystem einfügen und wie sie die digitale Wirtschaft weiter revolutionieren können.