Im Juli 2017 sorgte der damalige US-Präsident Donald Trump mit einer Twitter-Ankündigung für Aufregung, als er plante, transgeschlechtliche Menschen aus dem Militärdienst auszuschließen. Diese Kontroversen wurden im August 2017 durch die Unterzeichnung einer Reihe von militärischen Exekutivanordnungen von Trump weiter angeheizt, die die Grundlage für ein mögliches Verbot von transgeschlechtlichen Soldaten im US-Militär schaffen sollten. Die Entscheidung Trumps, die militärischen Richtlinien zu verändern, war nicht nur ein Schlag gegen die Offenheit und Inklusion, für die viele in den Streitkräften kämpfen, sondern auch ein bedeutender Blick auf die Herausforderungen, denen sich die LGBTQ+-Gemeinschaft in den USA gegenübersieht. Einige Monate vor Trumps Ankündigung hatte die damalige Regierung von Barack Obama Schritte unternommen, um die Richtlinien für transgeschlechtliche Soldaten zu verbessern. Diese beinhalteten unter anderem die Erlaubnis für transgeschlechtliche Personen, ihren Geschlechtswechsel während ihrer Dienstzeit zu leben und medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen.
Dieser Fortschritt schien ein Zeichen für eine zunehmende Akzeptanz in der Gesellschaft und im Militär zu sein. Trumps rückschrittliche Ansätze führten jedoch zu einer heftigen Reaktion seitens der Militärführung, der Bürgerrechtsorganisationen und von Aktivisten. Viele argumentierten, dass das Verbot von transgeschlechtlichen Soldaten nicht nur diskriminierend sei, sondern auch die Einsatzbereitschaft und Moral der Streitkräfte beeinträchtigen könnte. Die Behauptungen, dass transgeschlechtliche Soldaten zu höheren Gesundheitskosten führen würden, wurden als unbegründet und irreführend zurückgewiesen. Studien zeigten, dass transgeschlechtliche Soldaten keine signifikanten zusätzlichen Kosten verursachten und dass sie in der Regel gleichermaßen, wenn nicht sogar besser, in ihre Rolle innerhalb der militärischen Struktur integriert sind.
Die Exekutivanordnungen, die Trump unterzeichnete, waren Teil seines breiteren politischen Agendas, die er während seiner Kampagne im Jahr 2016 vorangetrieben hatte, um eine konservative Basis zu mobilisieren. Er wollte sich sowohl gegen das Obama-Erbe als auch gegen die wachsenden Akzeptanzbewegungen für LGBTQ+-Rechte positionieren und trat damit in die Fußstapfen anderer politischer Führer, die ähnliche Agenden verfolgt hatten. In der Folge reagierten viele Militärs und Veteranenorganisationen darauf, dass Trumps Entscheidung nicht nur zur Polarisation innerhalb des Militärs führte, sondern auch zu einem immensen psychologischen Druck auf transgeschlechtliche Soldaten, die ihren Dienst fortsetzen wollten. Für viele war die Unsicherheit über ihre Zukunft und ihre Rechte im Militär eine ständige Angst, die ihre Fähigkeit, effektiv zu dienen, beeinträchtigen konnte. Über die geschäftlichen und militärischen Auswirkungen hinaus hatte Trumps Entscheidung auch weitreichende soziale Folgen.
Bürgerrechtsgruppen, darunter die American Civil Liberties Union (ACLU) und Human Rights Campaign (HRC), mobilisierten massiven Widerstand gegen das geplante Verbot. Zahlreiche Proteste und Petitionen wurden ins Leben gerufen, um für die Rechte und die Akzeptanz von transgeschlechtlichen Soldaten zu kämpfen. Die Debatte wurde schnell zu einem sozialen Brennpunkt, der sowohl die politische Landschaft als auch das Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit beeinflusste. Der Diskurs über die Rechte von transgeschlechtlichen Soldaten war nicht nur ein militärisches Problem, sondern ein vielschichtiges gesellschaftliches Anliegen, das Fragen zur Menschenwürde, Gleichheit und Gleichstellung aufwarf. Die Tatsache, dass das Militär, als eine der prestigeträchtigsten Institutionen des Landes, von diesen Debatten betroffen war, führte dazu, dass das Thema in das kollektive Bewusstsein eindrang und eine neue Welle des Aktivismus inspirierte.