Institutionelle Akzeptanz

Intels neuer CEO Lip-Bu Tan setzt auf Kontinuität und Effizienzsteigerung

Institutionelle Akzeptanz
Intel's new CEO 'isn't thinking about changes'

Der neue Intel-CEO Lip-Bu Tan verfolgt keine umfassenden Strategiewechsel, sondern konzentriert sich auf Kostensenkungen, eine schlankere Organisation und die Verbesserung der Ausführung, um den Chipriesen wieder auf Erfolgskurs zu bringen.

Intel durchlebt eine herausfordernde Phase, die von erheblichen finanziellen Verlusten, dem Verlust von Talenten und einem intensiven Wettbewerb in der Halbleiterindustrie geprägt ist. Nach dem überraschenden Rücktritt des früheren CEOs Pat Gelsinger im Dezember 2024 übernahm Lip-Bu Tan im März 2025 die Führung des Unternehmens. Doch anders als viele Analysten vermutet hatten, plant Tan keine grundlegenden strategischen Veränderungen. Stattdessen fokussiert er sich darauf, die Organisationsstruktur zu straffen, Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, um Intel wieder zu einem starken Wettbewerber am Markt zu machen. Die Vorgeschichte zeigt, wie wichtig diese Schritte für Intel sind.

Das Unternehmen, einst der weltweit größte Chiphersteller, musste 2024 einen Verlust von 19 Milliarden US-Dollar verkraften. Zudem ist Intel seit Jahren mit sinkenden Umsätzen konfrontiert, teilweise bedingt durch verschärften Wettbewerb von Konkurrenten wie TSMC und Samsung, die vor allem im Auftragsfertigungsgeschäft die Führung übernommen haben. Lip-Bu Tans Ansatz ist pragmatisch. Anstatt auf spektakuläre Plattform- oder Produktwenden zu setzen, will er zunächst die operativen Schwächen beheben, die das Unternehmen in den letzten Jahren belastet haben. Dies erläuterte Intel-CFO David Zinsner auf einer Investorenkonferenz in Boston.

Im Zentrum steht nach seiner Aussage die Erkenntnis, dass mangelnde Umsetzungskraft der größte Engpass für Intel ist. Während hochgesteckte Pläne zu Produktinnovationen und Ausweitung des Foundry-Geschäfts bestehen bleiben, wird nun intern der Fokus auf möglichst schnelle und zuverlässige Umsetzung der bestehenden Ziele gelegt. Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Restrukturierung der Managementebenen. Durch die Reduzierung der Hierarchiestufen sollen Entscheidungswege verkürzt und eine engere Verbindung der Ingenieure zu Kunden hergestellt werden. Dies soll nicht nur die Produktentwicklung beschleunigen, sondern auch dazu beitragen, dass die Belegschaft mehr Gestaltungsfreiraum erhält und sich stärker eingebunden fühlt.

Der Umbau hin zu einer flacheren Organisation wird voraussichtlich mit umfangreichen Stellenkürzungen einhergehen. Im Frühjahr 2024 hatte Intel bereits 15.000 Mitarbeiter entlassen, und weitere Entlassungen sind angekündigt, wobei genaue Zahlen noch nicht veröffentlicht wurden. Die Belegschaft steht vor einem harten Frühjahr, da die endgültigen Entscheidungen bis Mitte Juni 2025 erwartet werden. Trotz des Kostendrucks ist sich Tan bewusst, dass die Bindung von Schlüsselkräften für den langfristigen Erfolg unerlässlich ist.

Er betont die Balance zwischen notwendigen Einsparungen und dem Erhalt sowie der Gewinnung von Talenten. Die Situation bei Intel verdeutlicht, wie schwierig es ist, ein traditionsreiches Unternehmen zeitgleich zu verschlanken und innovativ zu halten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro. Intel setzt wieder auf Präsenzarbeit, mit der Erwartung, dass Angestellte vier Tage pro Woche vor Ort sein sollen. Diese Entscheidung hat intern für Unmut gesorgt, zumal viele Fachkräfte in der Technologiebranche flexible Arbeitsmodelle bevorzugen.

Aus Sicht der Geschäftsleitung ist die Präsenzarbeit jedoch ein entscheidender Faktor, um die Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern und so die Umsetzung von Produktfahrplänen zu beschleunigen. CFO Zinsner machte deutlich, dass die teilweise Heimarbeit der letzten Jahre die Ausführung der Geschäftsziele erschwert habe. Für Intel scheint die Mischung aus strafferer Organisation, Kosteneinsparungen und verbesserten internen Abläufen der Schlüssel für eine Stabilisierung der Geschäftsentwicklung zu sein. Das Foundry-Geschäft, mit dem Intel als Auftragsfertiger für andere Chipdesigner auftreten möchte, hat bislang noch nicht den erhofften Schwung aufgenommen. Ein entscheidender Grund ist das Fehlen großer Kundenverträge mit namhaften Chipherstellern.

Zwar wird das Geschäft von Intel für 2027 als potenziell kostendeckend angesehen, der Weg dorthin ist jedoch steinig. Intel muss das Vertrauen der Kundenseite gewinnen und zeigen, dass es mit Spitzenprodukten konkurrenzfähig ist. Darauf basieren die Hoffnungen der Branche und Investoren, dass Intel als Auftragsproduzent eine wichtige Rolle im globalen Halbleitermarkt spielt. Trotz aller Herausforderungen besitzt Lip-Bu Tan einige Qualitäten, die bei Intel Hoffnungen wecken. Er wird intern als talentfördernder Manager wahrgenommen und soll viele Kontakte sowie Erfahrungen in der Technologiebranche mitbringen.

Seine Rolle als „Magnet für Talente“ könnte Intel dabei helfen, verloren gegangenes Know-how zurückzugewinnen und neue Experten anzuziehen. Dies ist essenziell, um in einem hochkompetitiven Umfeld technologisch Schritt zu halten und Innovationen voranzutreiben. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Tan durch seine konsequente, in kleinen Schritten erfolgende Strategie die Wende schaffen kann, die Intel dringend benötigt. Das Unternehmen steht auf einem schmalen Grat zwischen Kostendruck und Innovationsdruck. Ein zu rigoroser Sparkurs könnte die dringend benötigten Talente vertreiben, während zu viel Investition die weiterhin fragile finanzielle Lage belasten würde.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Intel unter Lip-Bu Tan vor allem Stabilität und Ausführungsgeschwindigkeit priorisiert. Der CEO setzt auf bestehende Strategien und verstärkt interne Maßnahmen zur Verbesserung des Managements und der Unternehmenskultur. Massive Umstrukturierungen wie eine Abspaltung von Geschäftsbereichen sind momentan vom Tisch. Stattdessen soll ein effizienteres Arbeiten in einer flacheren Organisation die Grundlage für zukünftigen Erfolg bilden. Mit dem Fokus auf Kostensenkungen und einer restriktiveren Personalpolitik versucht Intel, die wirtschaftliche Basis zu sichern, um langfristig wieder in Forschung und Entwicklung investieren zu können.

Intel bleibt damit in einer entscheidenden Phase, die über seine Bedeutung in der weltweiten Halbleiterbranche entscheiden wird. Die kommenden Monate werden zeigen, ob diese strategische Kontinuität gepaart mit Effizienzmaßnahmen den erhofften Turnaround bringt.

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