Shaquille O'Neal, einer der legendärsten NBA-Spieler aller Zeiten, sieht sich erneut mit rechtlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Aktuell steht der Basketballstar im Mittelpunkt einer Klage, die im Zusammenhang mit einer NFT-Firma steht, die er gemeinsam mit seinem Sohn Myles ins Leben gerufen hat. Parallel dazu ist O'Neal neben weiteren prominenten Persönlichkeiten wie Tom Brady Gegenstand einer gesammelten Klage im Zusammenhang mit der insolventen Kryptowährungsbörse FTX. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die wachsenden Risiken, denen sich Sportikonen und Influencer ausgesetzt sehen, sobald sie in den komplexen und oft wenig regulierten Bereichen der Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerte aktiv werden. Die NFT-Firma, um die sich die Klage dreht, trägt den Namen ASTRALS und wird von den Klägern beschuldigt, nicht registrierte Wertpapiere herausgegeben zu haben – ein Verstoß gegen bundesstaatliche Wertpapiergesetze in den Vereinigten Staaten.
Laut der Klageschrift werden die sogenannten NFTs dieser Firma als Wertpapiere eingestuft, was bedeutet, dass deren Ausgabe und Vertrieb bestimmten regulatorischen Anforderungen unterliegen müssten. Die Anleger werfen O'Neal und seinem Sohn vor, diese gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllt zu haben. Anhänger und Investoren fühlen sich dadurch getäuscht und sind nun juristisch dagegen vorgegangen. Shaquille O'Neal war zuletzt bei den NBA Eastern Conference Finals tätig, als er persönlich mit den Klageschriften konfrontiert wurde. Dies zeigt, wie ernst die Lage ist und wie unmittelbar die Konsequenzen für Prominente sein können, die sich geschäftlich in solchen Bereichen engagieren.
Neben dem NFT-Unternehmen wurde O'Neal auch offiziell mit der FTX-Klage bedient, die bereits letzten Monat eingereicht wurde. Diese Sammelklage richtet sich gegen zahlreiche hochkarätige Berühmtheiten, die FTX als Werbegesichter unterstützt haben, darunter neben O'Neal auch Tom Brady, Gisele Bündchen, Steph Curry und Larry David. Die FTX-Klage begründet sich darauf, dass Kunden durch Prominente beeinflusst wurden, Konten bei der Kryptowährungsplattform zu eröffnen und dass dabei eine irreführende Darstellung der Risiken und des Geschäftsbetriebs von FTX erfolgte. FTX, einst eine aufstrebende Kryptobörse mit weltweitem Bekanntheitsgrad, meldete Ende 2022 Insolvenz an, nachdem sie massive Liquiditätsprobleme offenbarte. Die Kläger behaupten, dass die Werbebotschaften, die Prominente verbreiteten, falsche Versprechungen über Sicherheit und Rentabilität des Investments machten.
Shaquille O'Neal hat sich in der Vergangenheit öffentlich erklärt, dass er lediglich als bezahlter Werbeträger fungierte und nicht hinter den betrieblichen Abläufen von FTX stand. Dies scheint jedoch für die Kläger nicht ausreichend zu sein, um die Verantwortung der Prominenten auszuschließen. Kritiker argumentieren, dass vor allem bekannte Persönlichkeiten, die eine große Anhängerschaft besitzen, eine besondere Sorgfaltspflicht tragen, wenn es um finanzielle Empfehlungen oder Werbeaussagen geht. Der Fall wirft grundlegende Fragen zur Regulierung von digitalen Vermögenswerten und dem Einfluss von Influencern auf Investoren auf. NFTs (Non-Fungible Tokens), die digitale Echtheitszertifikate darstellen, erfahren seit einigen Jahren einen Boom, dennoch ist ihr rechtlicher Status an vielen Fronten unklar.
Besonders der Bereich der Wertpapiergesetze wird immer wichtiger, wenn NFTs in der Gestalt von Investitionsvehikeln genutzt werden. Die Klage gegen ASTRALS zeigt hier eindrücklich, dass diese Thematik auch vor prominenten Köpfen nicht haltmacht. Neben O'Neal sind auch andere Sport- und Unterhaltungsgrößen involviert, was die Breite der Debatte unterstreicht. Namen wie Naomi Osaka, Udonis Haslem, David Ortiz und Trevor Lawrence tauchen ebenso in den Klageschriften auf. Diese Entwicklungen zeigen, dass der Trend, Prominente bei der Vermarktung von Krypto- und NFT-Produkten einzusetzen, unter regulatorischer Beobachtung steht und künftig mehr Vorsicht geboten ist.
Die kritische Öffentlichkeit und Investoren fordern zunehmend Transparenz in Bezug auf die Höhe der Zahlungen, die Prominente für Werbeaktivitäten in Anspruch nehmen. Der Vorwurf lautet, dass viele Stars weder die Risiken offenlegen, noch die genaue Art ihrer Verbindungen zu fragwürdigen Finanzprodukten transparent machen. Das erschwert potentiellen Käufern die Einschätzung, ob eine Empfehlung unabhängig und verlässlich ist. Das Beispiel von Shaquille O'Neal ist symptomatisch für die Herausforderungen, denen sich ehemalige Sportgrößen gegenübersehen, wenn sie nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn neue Geschäftsfelder erschließen wollen. Der Hype rund um Kryptowährungen und NFTs hat viele dazu animiert, in solche Zukunftstechnologien einzusteigen.
Gleichzeitig führen fehlende Kenntnisse und das komplexe regulatorische Umfeld schnell zu Risiken, die auch juristische Folgen haben können. In der Öffentlichkeit wird zudem immer stärker diskutiert, wie viel Verantwortung die Prominenten tatsächlich tragen. Einige argumentieren, dass der Haftungsrahmen bei bezahlten Werbeauftritten klar definiert sein muss, während andere der Meinung sind, dass ein hohes Maß an Sorgfalt und Aufklärung seitens der Werbepersonen geboten ist, um Anleger zu schützen. Die Verhandlung vor dem Bundesgericht in Miami dürfte als wegweisend gelten, da die Ergebnisse wichtigen Einfluss darauf haben könnten, wie zukünftige Fälle in diesem Bereich gehandhabt werden. Auch für Unternehmen, die NFTs oder andere Blockchain-basierte Produkte entwickeln, ist dieser Präzedenzfall von enormem Interesse.
Gleichzeitig betont Shaquille O'Neal wiederholt, dass seine Rolle beschränkt gewesen sei und er keine betrieblichen Entscheidungen bei den Unternehmen getroffen habe. Ob dies letztlich vor Gericht standhält, bleibt abzuwarten. Dennoch zeigt sich, dass Prominente, die für Finanzdienstleister werben, zunehmend auch als Mitverantwortliche für entstehende Verluste gesehen werden. Die weltweite Kryptoindustrie befindet sich weiterhin in einer Phase der Anpassung und Regulierung. Fälle wie der von FTX und ASTRALS verdeutlichen die Risiken und die Notwendigkeit, den Schutz der Verbraucher zu verbessern.