Im Jahr 2025 hat Stripe auf seiner jährlichen Konferenz Sessions bedeutende Neuerungen vorgestellt, die die Welt der digitalen Zahlungen und Finanzverwaltung grundlegend verändern. Als einer der weltweit führenden Anbieter von Zahlungs- und Finanzdienstleistungen ermöglicht Stripe Millionen von Unternehmen, Zahlungen zu akzeptieren, Finanzen zu verwalten und innovative Geschäftsmodelle zu realisieren. Die Updates von Sessions 2025 spiegeln den rasanten Fortschritt in den Kernbereichen Payments, Connect, Revenue und Money Management wider und setzen neue Maßstäbe im Bereich der Zahlungsabwicklung und Finanztechnologie. Ein zentrales Thema ist die zunehmende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in alle Phasen der Zahlungsabwicklung. Durch den Einsatz von AI-gesteuerten Modellen gelingt es Stripe, Conversion-Raten zu verbessern und gleichzeitig die Kosten signifikant zu reduzieren.
So nutzt das Optimized Checkout Suite mehr als hundert Signale, um den Checkout-Prozess individuell an jede Kundensituation anzupassen. Dadurch wird nicht nur die Auswahl der passenden Zahlungsmethoden optimiert, sondern auch eine personalisierte Gestaltung der Zahlungsfelder ermöglicht, die den Kaufprozess für Kunden weltweit erheblich erleichtert. Eine Innovation, die besonders hervorzuheben ist, ist Stripe Orchestration. Diese Neuerung erlaubt es Unternehmen, mehrere Zahlungsanbieter zentral über Stripe zu verwalten. Das Management verschiedener Payment-Provider wird dadurch transparent, effizient und flexibel steuerbar – ein großer Vorteil für globale Unternehmen, die grenzüberschreitend agieren und unterschiedliche Zahlungssysteme integrieren müssen.
Zusätzlich hat Stripe mit dem bevorstehenden Start von Managed Payments ein Angebot veröffentlicht, bei dem Stripe als Merchant of Record auftritt. In diesem Modell übernimmt Stripe unter anderem die komplette Abwicklung von Steuerfragen, Betrugsprävention, Kundenservice und rechtliche Compliance. Für Händler bedeutet dies eine erhebliche Entlastung bei administrativen Aufgaben, während Kunden von einem reibungslosen Einkaufserlebnis profitieren. Besonders im internationalen Handel mit komplexen Steuerregelungen und unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen ist dieses Angebot von unschätzbarem Wert. Die Erweiterung der globalen Zahlungsmethoden um über 125 Varianten inklusive Stablecoins und Echtzeitzahlungsoptionen wie Pix aus Brasilien und UPI aus Indien bringt Unternehmen ein großes Stück näher an einen nahtlosen internationalen Zahlungsverkehr.
Dies entspricht dem Trend zur Diversifikation von Zahlarten, der eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Globalisierung und Lokalisierung von Geschäftstätigkeiten darstellt. Außerdem ermöglicht die Adaptive Pricing-Funktion Unternehmen, Preise in über 150 Märkten lokal anzupassen, ohne zusätzliche Gebühren auf vorgefertigten Zahlungslösungen wie Elements oder der Hosted Invoice Page zu zahlen. Darüber hinaus hat Stripe die Integration flexibler Bezahlkomponenten vorangetrieben. So ermöglicht der Embedded Mobile Payment Element eine einfache Einbindung von mobilen Zahlungslösungen mit individualisierbarer Oberfläche, was vor allem die App-basierte Kundschaft zufriedenstellt. Mit dem Checkout Sessions API beschleunigt Stripe die Implementierung von Zahlungsprodukten, indem mehrere Funktionen wie Billing oder Tax mit nur einer Codezeile aktiviert werden können.
Die Payments Intelligence Suite setzt neue Standards bei der Betrugserkennung und -vermeidung. Mit Authorization Boost kann Stripe auf AI-gestützte Weise Karten- und Token-Updates automatisch durchführen, Transaktionen intelligent über Netzwerke routen und strategisch entscheiden, ob eine fehlgeschlagene Zahlung erneut versucht werden soll. Zudem unterstützt Smart Disputes eine automatische, fallbezogene Reaktion auf Streitfälle, wodurch Unternehmen eine höhere Rückgewinnungsquote bei Chargebacks erzielen. Radar, Stripes bewährtes Betrugserkennungstool, wurde erweitert und arbeitet nun auch mit großen Partnern wie Ethoca und Verifi zur präventiven Vermeidung von Streitfällen zusammen. Radar kann zudem Risiken bei ACH- und SEPA-Zahlungen beurteilen und bietet eine API zur Einbindung in firmeneigene Systeme.
Im Bereich der Terminal-Lösungen kündigte Stripe die Möglichkeit an, Terminal auf Drittanbieterhardware wie von Verifone zu betreiben. Außerdem wurde die Partnerschaft mit FreedomPay ausgebaut, wodurch Stripe-Kunden Zugang zu über tausend POS-Systemen erhalten und so ihre In-Person-Zahlungen noch flexibler gestalten können. Mit der Einführung der FX Quotes API erleichtert Stripe die Darstellung von Preisen in lokalen Währungen und ermöglicht es Unternehmen, Wechselkurse in Echtzeit zu prüfen und zu fixieren. Diese Entwicklung entspricht dem Wunsch vieler internationaler Händler, Preispunkte transparent und stabil gegenüber Währungsschwankungen darzustellen. Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung von Organisationsfunktionen, die es ermöglichen, Kundendaten und Zahlungsmethoden über verschiedene Stripe-Accounts hinweg zu teilen.
Diese Innovation erleichtert die Verwaltung und verbessert das Nutzererlebnis, da Kundendaten nicht erneut erfasst werden müssen. Auch die zentrale Verwaltung und Übersicht über Streitfälle innerhalb eines Unternehmens kann nun deutlich effizienter erfolgen. Im Bereich Revenue hat Stripe mit Stripe Billing über 300.000 Unternehmen unterstützt und neue Möglichkeiten zur Anpassung von Abrechnungslogiken durch sogenannte Stripe Scripts präsentiert. Diese ermöglichen eine noch individuellere Gestaltung von Tarifmodellen und Rechnungsprozessen.
Zusätzlich erlaubt das neue Workflow-Tool komplexe Automatisierungsprozesse über verschiedene Stripe-Produkte hinweg und verwendet dabei APIs und bedingte Logik. Das AI-gestützte Benchmarking-Tool hilft Unternehmen zudem, ihre Finanzkennzahlen mit vergleichbaren Akteuren auf der Plattform zu evaluieren. Die Steuerlösung Stripe Tax wurde zu einer umfassenden Plattform für globale Steuerregistrierung und -abrechnung weiterentwickelt und unterstützt nun 102 Länder, was eine enorme Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Neue Features erlauben zudem eine steuerliche Berücksichtigung von Versandkosten und bringen Apps von Drittanbietern wie Avalara zur automatischen Steuerberechnung und -integration. Die Umsatzrealisierung (Revenue Recognition) profitiert von einer deutlich schnelleren Verfügbarkeit der Transaktionsdaten, die innerhalb weniger Stunden bereitstehen – ein enormer Vorteil für Unternehmen, die ihre Buchhaltung zeitnah abschließen möchten.
Zudem wird der Support für alle Billing-User ausgeweitet, was auch Nutzern von nutzungsbasierten Abrechnungsmodellen zugutekommt. Für Datenanalyse und Reporting wurden Sigma und Data Pipeline optimiert, sodass Daten jetzt noch schneller abrufbar und auf Organisationsebene exportierbar sind. Zukünftig wird zudem ein Sigma API angeboten, das individuelle Automatisierungen und Reportings ermöglicht. Stripe Connect, die Lösung für Plattform- und Marktplatzbetreiber, wurde ebenfalls maßgeblich erweitert. Neue Funktionen wie ein maßgeschneiderter Radar für Plattformen, vereinfachtes Onboarding durch Netzwerkverknüpfung und ein überarbeiteter Dashboard-Bereich machen die Verwaltung von Millionen von angeschlossenen Konten einfacher und transparenter.
User können Zahlungen, Abonnements und Supportfälle plattformübergreifend verwalten. Zudem erlaubt das Accounts v2 API eine konsolidierte Verwaltung von Kundenkonten quer durch Stripe Billing und Connect. Mit Stripe Capital erweitert der Zahlungsanbieter seine Finanzierungslösungen und erleichtert es Plattformen, Unternehmen auch ohne Zahlungsabwicklung über Stripe Kredite anzubieten. Embedded Komponenten ermöglichen dabei eine unkomplizierte Integration von Finanzierungslösungen. Im Bereich Issuing stellt Stripe jetzt Funktionen für den Aufbau eigener Verbraucherkreditkartenprogramme bereit, wobei Nutzer die Wahl zwischen vollständiger Kontrolle über ihre Bankbeziehungen oder der Nutzung von Stripes Infrastruktur haben.
Ein neues Regelwerk zur Autorisierung ohne Programmierkenntnisse und erweiterte Betrugssignale steigern die Sicherheit und Flexibilität. Ein Highlight der Sessions 2025 sind die weitreichenden Verbesserungen im Money Management. Stripe setzt vor allem auf die Internet-Native Verwaltung von Geldmitteln, die Unternehmen erlaubt, Guthaben in verschiedenen Währungen lokal zu halten, zu empfangen und zu versenden – auch über Stablecoins. Die neue Funktion der Stablecoin Financial Accounts wird für Nutzer aus über 100 Ländern zugänglich sein und ermöglicht Zahlungen über Dollar-stabile Kryptowährungen. Insbesondere für global agierende Unternehmen, die digitale Assets einsetzen wollen, ist das ein großer Schritt.
Mit Global Payouts können Firmen aus den USA und Großbritannien internationale Auszahlungen an über 58 Länder via E-Mail-Adresse tätigen, was den administrativen Aufwand für internationale Transfers deutlich reduziert. Ein USDC-unterstütztes Firmenkreditkartenprogramm, entwickelt in Kooperation mit Stripe Issuing und Bridge, wurde ebenfalls vorgestellt. Über diese Kernupdates hinaus präsentierte Stripe weitere spannende Neuerungen wie die Integration von agentischem Handel in den eigenen API-Workflow, das neue Order Intents API zur schnellen Erstellung von Handelsagenten, sowie Stripe Profiles – eine öffentliche Identität auf der Stripe-Plattform, die den geschäftlichen Zahlungsverkehr weiter vereinfacht. Stripe Verified soll Unternehmen weltweit helfen, globale Compliance-Anforderungen sicher und effizient zu erfüllen. Für Entwickler und Tester bietet Stripe jetzt Sandboxes mit realitätsnaher Umgebung, um neue Funktionen zu erproben, ohne live Geschäftsprozesse zu beeinflussen.