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Warum Ökonomen vor einer weiteren Bankenkrise in den USA warnen

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Why economists are warning of another US banking crisis

Die US-Bankenwelt steht erneut im Fokus globaler Wirtschaftsexperten. Steigende Zinsen, das Ende von Rettungsprogrammen und der schrittweise Abbau der quantitativen Lockerungen lassen Befürchtungen einer neuen Bankenkrise aufkommen.

Die US-amerikanische Bankenwelt erlebt eine Phase der Unsicherheit, die von Experten und Analysten mit großer Sorge beobachtet wird. Die Ereignisse der letzten Jahre, insbesondere die spektakuläre Pleite der Silicon Valley Bank, haben das Vertrauen in das traditionelle Finanzsystem erschüttert und Fragen zur Stabilität der Banken aufgeworfen. Ökonomen warnen heute vor der Möglichkeit einer weiteren Bankenkrise, die das gesamte Finanzsystem und die Realwirtschaft beeinflussen könnte. Der Hauptgrund für diese Warnungen sind das Ende wichtiger Hilfsprogramme der Federal Reserve sowie der Abbau der quantitativen Lockerung, was die Liquidität und Kreditvergabe der Banken erheblich beeinflussen könnte. Die Situation wird zusätzlich durch die Auswirkungen erhöhter Zinssätze und geopolitische Risiken verschärft.

Die Kombination dieser Faktoren lässt Analysten vor einer komplexen Kettenreaktion warnen, die bereits in den nächsten Monaten eintreten könnte. Im März 2024 wurde das Bank Term Funding Program (BTFP) der Federal Reserve eingestellt. Dieses Programm war eine entscheidende Maßnahme zur Stabilisierung der Banken nach der Bankenkrise im Jahr 2023, die durch den Zusammenbruch mehrerer regionaler Banken wie der Silicon Valley Bank, Signature Bank und Silvergate Bank ausgelöst wurde. Die Probleme bei diesen Banken resultierten vor allem aus massiven Abhebungen von Kundeneinlagen. Viele ihrer Kunden waren Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Kryptowährungen, die aufgrund von Verlusten dringend Mittel benötigten.

Gleichzeitig boten andere Finanzprodukte attraktivere Zinsen, sodass Kunden ihr Geld abzogen. Dieser kombinierte Druck untergrub die Liquidität der betroffenen Institute nachhaltig. Besonderes Aufsehen erregte die Insolvenz der Silicon Valley Bank, die durch einen erzwungenen Verkauf von Anleihen mit Verlusten und die nachfolgende Kapitalbeschaffungskampagne eine regelrechte Bank-Run-Panik auslöste. Dieses Ereignis führte nicht nur zur Insolvenz der Bank selbst, sondern löste eine Kettenreaktion aus, die zur Pleite weiterer Institute und sogar zu erheblichen Problemen bei der Schweizer Großbank Credit Suisse führte. Die Schwäche der Credit Suisse war zwar langfristig bekannt, die Verunsicherung auf den Finanzmärkten aufgrund der US-Bankenkrise besiegelte jedoch das Schicksal der Bank, die schließlich vom Konkurrenten UBS übernommen wurde.

Das BTFP spielte eine entscheidende Rolle dabei, eine weitere Eskalation zu verhindern. Es erlaubte amerikanischen Banken, Anleihen, die wegen gestiegener Zinsen an Wert verloren hatten, wieder zum ursprünglichen Nennwert als Sicherheit für Kredite bei der Zentralbank einzusetzen. Dadurch konnten die Institute Liquidität aufnehmen, ohne ihre bereits angeschlagenen Bilanzpositionen weiter zu belasten. Mit dem Auslaufen dieses Programms endete jedoch eine Phase der relativen Stabilität. Während die Banken weiterhin über den sogenannten Diskontfenster-Kredit der Federal Reserve finanzielle Unterstützung erhalten können, wird erwartet, dass die Kreditkosten insgesamt steigen.

Dies wirkt sich unmittelbar auf die Profitabilität der Banken aus und kann zu höheren Kreditvergabekosten oder einem restriktiveren Kreditvergabeverhalten führen. Hier kündigt sich bereits eine gefährliche Dynamik an: Wenn Banken aufgrund höherer Kosten und Risiken weniger Kredite vergeben, kann dies das Wirtschaftswachstum bremsen und die Gefahr von Kreditausfällen erhöhen. Neben dem Ende des BTFP beschleunigt auch die sogenannt quantitative Straffung (Quantitative Tightening, QT) eine Verknappung der Liquidität. QT bezeichnet die Praxis der Zentralbanken, im Gegensatz zur quantitativen Lockerung (Quantitative Easing, QE), wieder Staatsanleihen und andere Wertpapiere zu verkaufen, um überschüssige Liquidität aus dem Finanzsystem zu entfernen. Seit der globalen Finanzkrise 2007/2008 haben QE-Programme, insbesondere während der Pandemie ab 2020, den Banken umfangreiche Reserven und neue Mittel zur Verfügung gestellt, mit denen sie Kredite vergeben konnten und die Wirtschaft unterstützten.

Mit dem Beginn der quantitativen Straffung wird diese Flut von Liquidität wieder eingedämmt, was den Banken weniger Puffer für Liquiditätsengpässe lässt. Begleitend zur quantitativen Straffung spielte die „overnight reverse repurchase agreement“ (übernachtige Rückkaufvereinbarung) eine wichtige Rolle für das Liquiditätsmanagement der Banken und anderer Finanzinstitutionen. Dieses Instrument ermöglichte es Finanzinstituten, überschüssige Gelder sicher bei der Zentralbank zu parken und dafür eine minimale Rendite zu erhalten. Während der Hochphase von QE floss hier täglich ein Volumen von mehr als zwei Billionen US-Dollar, mit der Reduzierung der QE-Maßnahmen sank das Volumen inzwischen auf unter 600 Milliarden US-Dollar. Sinkt dieser „Puffer“ weiter, spürt das Finanzsystem die volle Wirkung der quantitativen Straffung, was wiederum die Liquiditätslage der Banken belastet.

Die Erwartung, dass diese Puffer im Laufe des Jahres 2024 vollends verschwinden könnten, verstärkt die Besorgnis unter Ökonomen. Die Kombination aus dem Ende des BTFP, der fortschreitenden quantitativen Straffung und den erhöhten Zinsen führt bereits jetzt zu einer Verschärfung der Kreditvergabe. In den USA gelten die strengsten Kreditstandards seit Jahren, während die Nachfrage nach Krediten sowohl bei Unternehmen als auch bei privaten Konsumenten schwach ist. Banken wie die mittelgroße New York Community Bank zeigen Risse im System, stehen offenbar selbst am Rande der Insolvenz. Zudem wirken strukturelle Veränderungen wie der weiter fortschreitende Trend zum Home-Office negativ auf einige Bereiche, etwa die Nachfrage nach Büroimmobilien, die für viele Banken als Sicherheiten dienen.

Die Skepsis der Banken nimmt demnach zu, während ihr Bedarf an stabilen Renditen wächst. Steigen die Zinssätze weiter, könnten Banken ihre Risiken minimieren, indem sie weniger Kredite vergeben oder die Konditionen verschärfen. Dadurch wächst die Gefahr, dass sich schlechte Kredite anhäufen und eine Finanzkrise vom Typ 2008 erneut entsteht. Eine solche Krisensituation wäre dadurch gekennzeichnet, dass Banken zögerlich werden, einander Kredite zu gewähren, und wirtschaftlich schwächere Institute unüberlebbar werden. Geopolitische Spannungen führen zusätzlich zu erhöhter Unsicherheit.

Eine mögliche Verknappung von grenzüberschreitenden Krediten und Investitionen würde die Risiken untragbarer Kreditausfälle erhöhen und die Bondmärkte weiter unter Druck setzen. Dies könnte wiederum die Bilanzen der Banken belasten und deren Refinanzierungskosten in die Höhe treiben. In dieser kritischen Gemengelage kommt den Zentralbanken, insbesondere der Federal Reserve, eine entscheidende Rolle zu. Sie müssen die Lage sehr genau beobachten, um bei Anzeichen einer sich verschärfenden Bankenkrise rechtzeitig gegenzusteuern. Dies könnte etwa bedeuten, das Tempo der quantitativen Straffung zu verlangsamen oder ganz zu stoppen.

Solche Maßnahmen wären nicht nur zur Vermeidung einer Bankenkrise wichtig, sondern auch im Hinblick auf die Risiken für die Gesamtwirtschaft. Das Ende des BTFP wird für sich genommen wahrscheinlich keine Bankenpleiten nach sich ziehen. Dennoch könnte es als Teil einer Serie von Belastungen wirken, die zusammen eine instabile Lage verschärfen. Die nächsten Monate stehen für den US-Bankensektor daher im Zeichen großer Herausforderungen. Wie sich die Situation entwickelt, hängt wesentlich von der Politik der Zentralbank, dem Verhalten der Banken und der wirtschaftlichen Lage insgesamt ab.

Sollte es gelingen, diese Risiken zu managen, könnte eine neue Krise noch abgewendet werden. Bleiben die Gefahren jedoch bestehen, droht eine erneute Phase großer Unsicherheiten, die sowohl das Finanzsystem als auch die breite Wirtschaft erfassen könnte. Für Anleger, Unternehmen und Verbraucher gilt es daher, mit vorsichtiger Aufmerksamkeit die Entwicklungen rund um das US-Bankensystem zu verfolgen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Die Zeit der scheinbaren Stabilität könnte bald vorbei sein, und die nächsten Monate werden zeigen, ob die US-Banken erneut in eine tiefe Krise stürzen oder gestärkt daraus hervorgehen.

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