In den letzten Monaten hat sich ein gefährlicher Trend unter Schülern und Schülerinnen in den Schulen der USA verbreitet: das absichtliche Kurzschließen von Chromebooks im Rahmen eines sogenannten „Chromebook Challenge“. Diese Herausforderung wird häufig in sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram propagiert, wo Schüler Videos posten, in denen die Laptops durch das Einführen von Metallgegenständen in USB- oder Ladeanschlüsse zum Funken gebracht und zum Rauchen gebracht werden. Zwar dient die Aktion vor allem der Unterhaltung und der Suche nach sozialer Anerkennung, doch die Folgen sind ernst. Schäden an der Hardware, brennende Geräte, beschädigte Schulmöbel, evakuierte Klassenzimmer und sogar strafrechtliche Maßnahmen sind nur einige der gravierenden Begleiterscheinungen dieses Trends. Der Social-Media-Trend „Chromebook Challenge“ hat seinen Ursprung vermutlich in der Faszination für Elektroschocks und der Verlockung, mit einfachen Mitteln spektakuläre Effekte zu erzielen.
Schüler, angefangen von der Grundschule bis hin zu Highschool-Jahrgängen, nehmen Metallgegenstände wie Büroklammern, Reißzwecken, Heftklammern oder sogar metallische Kaugummiverpackungen und stecken diese in sensible Stellen der Chromebooks. Besonders häufig werden die USB-Ports, Ladeanschlüsse oder Bereiche unter der Tastatur genutzt, um eine elektrische Reaktion zu provozieren. Auch das Zerstören von Akkus wird beobachtet, da dies den Kurzschluss und das Funken begünstigt. Die in den sozialen Medien geteilten Videos zeigen oft, wie die Geräte nach wenigen Sekunden rauchen und Funken schlagen, was zu Applaus und positiven Reaktionen auf den Plattformen führt. Für viele Kinder und Jugendliche steht der soziale Anerkennungseffekt im Vordergrund.
Die Herausforderung wird so zu einer Art Mutprobe oder einer Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu generieren. Dabei sind die ernsten Gefahren des Kurzschließens kaum bei den Akteuren angekommen, was die Situation zusätzlich verschärft. Abgesehen von der Zerstörung der teuren Geräte entstehen durch diese provokanten Handlungen auch erhebliche Gefahren für die Sicherheit aller Beteiligten. In mehreren Fällen kam es zu Bränden oder Rauchentwicklung, die Schulgebäude evakuiert werden mussten. Lehrerinnen und Lehrer berichten von unterbrochenen Unterrichtsstunden und einer angespannten Atmosphäre.
Zudem werden Feuerwehren und Polizei häufig zu den Vorfällen gerufen, was zusätzliche Ressourcen bindet und die Schulen vor große Herausforderungen stellt. Darüber hinaus sind die Konsequenzen für die Schüler keineswegs nur auf entgangene Unterrichtszeit oder den Verlust des Chromebooks beschränkt. Mehrere Schulen berichten von Disziplinarmaßnahmen bis hin zu Suspendierungen. Besonders gravierend sind Fälle, bei denen Schüler strafrechtlich verfolgt wurden. Das absichtliche Zerstören von Schul- oder Firmeneigentum wird in einigen Bundesstaaten als Vandalismus oder sogar als Straftat angesehen.
Daher arbeiten Schulbehörden eng mit Polizei und Justiz zusammen, um auf dieses Problem zu reagieren. Einige Schulbezirke wie beispielsweise der Boulder Valley School District in Colorado oder der Fairfield School District in Connecticut haben bereits offizielle Bekanntmachungen herausgegeben, um Eltern und Schüler für die Gefahr zu sensibilisieren. In Briefen von Schulleitungen wird auf die Risiken dieses Trends hingewiesen und dazu aufgefordert, das angesprochene Verhalten zu unterbinden. Gleichzeitig werden Maßnahmen wie verstärkte Aufsicht in Klassenräumen, strenge Regelungen für den Umgang mit schulischen Geräten und Informationskampagnen gestartet, um die Verbreitung dieser Challenge einzudämmen. Die sozialen Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung dieser gefährlichen Modeerscheinung.
Plattformen wie TikTok sind sowohl Bühne als auch Verstärker für solche Challenges. Die Ästhetik der kurzschlussbedingten Funken und des Rauchs scheint besonders Schüler anzuziehen, die nach spektakulären Erlebnissen suchen oder sich in der digitalen Gemeinschaft beweisen wollen. Die Algorithmus-gesteuerte Verbreitung sorgt dafür, dass solche Videos eine große Reichweite erlangen und somit die Nachahmerquote steigt. Experten für Jugendpsychologie und Medienpädagogik warnen vor den langfristigen Folgen. Die Konzentration auf kurzfristige Unterhaltung und das Erreichen von Klickzahlen kann riskantes Verhalten befördern, das nicht nur materielle Schäden verursacht, sondern auch die Gesundheit der Kinder gefährdet.
Dabei sei es wichtig, alternative Ausdrucksformen und sichere Bereiche für Kreativität bereitzustellen. Schulen und Eltern sollten zudem einen offenen Dialog mit den Schülern suchen, um die Hintergründe für solche Verhaltensweisen zu verstehen und entgegenzuwirken. Ein weiterer kritischer Aspekt ist die technische Anfälligkeit der Chromebooks gegenüber mechanischen und elektrischen Beschädigungen. Die Geräte sind grundsätzlich leicht und kompakt gebaut, was einen besonderen Schutz in puncto Elektronik notwendig macht. Durch das Einführen metallischer Gegenstände wird dieser Schutz außer Kraft gesetzt.
Die anschließende Anfälligkeit für Kurzschlüsse und Brände macht deutlich, wie schnell aus einem eigentlich harmlosen Gegenstand ein Sicherheitsrisiko werden kann. Auch Eltern stehen vor der Herausforderung, die Risiken dieser Trends zu erkennen und aktiv zu werden. Viele sind sich der Gefahr zunächst nicht bewusst und unterschätzen die mögliche Verwendung der schulischen Geräte als Mittel zur Gefährdung. Eltern werden daher ermutigt, ihre Kinder aufzuklären, ein Bewusstsein für Sachschäden und Sicherheit zu schaffen und die Nutzung von schulischen Laptops zu begleiten. Ein offener Umgang mit den schulischen Verantwortlichen hilft, Informationen auszutauschen und gemeinsam gegen den Trend vorzugehen.
Die Schulbehörden sehen sich mit dem Problem konfrontiert, einerseits die technischen Ressourcen für den digitalen Unterricht bereitzustellen und gleichzeitig den Schutz der Geräte sicherzustellen. Digitale Bildung ist wichtiger denn je, doch solche destruktiven Herausforderungen setzen sowohl Schulen als auch Familien stark zu. Investitionen in robustere Geräte oder technische Schutzmaßnahmen wie USB-Port-Sperren könnten mittelfristig Abhilfe schaffen. Gleichzeitig bedarf es pädagogischer Konzepte, die Schüler stärker für verantwortungsvollen Umgang mit Technik sensibilisieren. Zusammenfassend ist der „Chromebook Challenge“ nicht nur ein gefährlicher Streich, sondern ein ernstzunehmendes Problem, das erhebliche Konsequenzen für Schulen, Schüler und Eltern mit sich bringt.