Der digitale Vermögensverwalter Bitwise hat kürzlich einen Antrag bei der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht, um einen Spot-ETF für die Kryptowährung NEAR zu lancieren. Mit diesem Schritt steigt Bitwise in den zunehmend wettbewerbsintensiven Markt rund um Krypto-ETFs ein, der im Jahr 2025 besonders im Fokus der Regulierungsbehörden steht. Der Antrag signalisiert nicht nur die wachsende Bedeutung von Altcoins bei institutionellen und privaten Anlegern, sondern verdeutlicht auch die Innovationskraft im Bereich der digitalen Finanzprodukte. Der Spot-ETF würde Investoren die Möglichkeit bieten, direkt in den NEAR-Token zu investieren, ohne diesen selbst erwerben oder verwalten zu müssen. Die Wertentwicklung des Fonds orientiert sich dabei an den Preisbewegungen des NEAR-Token abzüglich der Gebühren, die für Verwaltung und Betrieb anfallen.
Die Zulassung von Krypto-ETFs in den USA ist traditionell ein komplexer Prozess, der von der SEC streng überwacht wird. Bitwise muss neben dem aktuellen S-1-Formular auch eine 19b-4-Filing einreichen, um die eigentliche Freigabe des Fonds durch die Regulierungsbehörde zu erlangen. Diese Formulare sichern Transparenz und Risikominimierung für Anleger und dienen dazu, das Vertrauen in den Krypto-ETF-Markt zu stärken. Es ist bemerkenswert, dass Bitwise bereits über zugelassene Spot-ETFs für Bitcoin und Ether verfügt, die an der NYSE Arca gelistet sind und seit ihrem Börsengang über 2,3 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen verzeichnen konnten. Die Erweiterung ihres Produktportfolios um Spot-ETFs für NEAR, DOGE, SOL und XRP demonstriert die Wachstumsstrategie des Unternehmens und seine führende Rolle im Bereich digitaler Vermögensverwaltung.
Der NEAR-Token ist das natives Zahlungsmittel der Layer-1-Blockchain Near Protocol, die sich durch eine innovative technologische Architektur auszeichnet. Near wurde häufig als potenzieller „Ethereum-Killer“ bezeichnet, da sie mit ihrer Netzwerkinfrastruktur versucht, die drei grundlegenden Herausforderungen der Blockchain-Technologie zu meistern: Sicherheit, Skalierbarkeit und Dezentralisierung. Diese sogenannte „Blockchain-Trilemma“ stellt eine Grundproblematik dar, die viele Blockchain-Projekte bisher nur unzureichend lösen konnten. Near adressiert diese Herausforderungen durch die Einführung von „Nightshade Sharding“ – einer Technologie, die eine Aufteilung des Netzwerks in zahlreiche, parallel arbeitende Shards ermöglicht und somit eine sehr hohe Transaktionskapazität von bis zu 100.000 Transaktionen pro Sekunde erzielt.
Solche Leistungswerte setzen Near deutlich von vielen anderen Wettbewerbern ab und erhöhen somit den Nutzen und die Attraktivität des Protokolls für Entwickler und Anwender. Der Status von Near als 44-größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung mit rund 2,73 Milliarden US-Dollar unterstreicht die Relevanz des Projekts in der Kryptoökonomie. Die Zahl der aktiven Validatoren, die derzeit bei etwa 265 liegt, sorgt zudem für die Sicherheit und Stabilität des Netzwerks. Die Community und Entwicklerlandschaft rund um Near wächst kontinuierlich, was sich auch in der operativen Entwicklung des Protokolls sowie in den Partnerschaften widerspiegelt. Im Jahresverlauf 2024 begann der Near-Ökosystem-Fokus eine interessante Verschiebung: Weg von klassischen dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) hin zur Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI).
Das Ziel besteht darin, das größte offene, quelloffene Sprachmodell (Large Language Model) der Welt zu entwickeln, was Near als Vorreiter in der Verbindung zwischen Blockchain-Technologie und KI positionieren könnte. Die Einführung eines Spot-ETFs für NEAR durch Bitwise entspricht dem allgemeinen Trend auf dem US-Krypto-Markt, wo zahlreiche Altcoins zunehmend als Basiswerte für börsengehandelte Fonds in Erscheinung treten. Neben Near stehen weitere bekannte Kryptowährungen wie Litecoin, Dogecoin, Solana, XRP, Cardano, Hedera, Polkadot, Chainlink, Avalanche, Aptos und Sui im Wettbewerb um die Gunst der SEC. Der Wettbewerb um die Zulassung solcher ETFs ist aufgrund der steigenden Nachfrage enorm, da sie institutionellen Investoren und Privatanlegern einen einfachen, regulierten Zugang zu den volatilen Krypto-Assets bieten. Der Begriff „Spot-ETF“ ist dabei essenziell zu verstehen.
Im Gegensatz zu Futures-ETFs, die auf Terminkontrakten basieren, investieren Spot-ETFs direkt in die zugrundeliegenden Coins. Dies bringt häufig eine höhere Transparenz und das reale physische Asset in den Fonds mit sich, was viele Anleger bevorzugen. Die regulatorischen Hürden sind jedoch höher, weil die SEC damit mögliche Marktmanipulationen und Liquiditätsprobleme stärker in den Blick nimmt. Bitwise hat sich mit der Wahl von Coinbase Custody als Verwahrstelle eine solide und etablierte Vertrauensbasis geschaffen. Coinbase gilt als einer der zuverlässigsten und sichersten Kryptoverwahrer weltweit, was zusätzlichen Schutz für die investierten Gelder verspricht.
Informationen zu Fondsgebühren, Ticker-Symbol und der Börse, an der der ETF gelistet werden soll, sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht. Die Bekanntgabe dieser Details wird mit Spannung erwartet, da sie die Attraktivität des Fonds für potenzielle Investoren maßgeblich beeinflussen können. Die Entwicklung von Bitwise zeigt anschaulich, wie traditionelle Finanzdienstleister die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen erkennen und in ihr Produktportfolio integrieren. Insbesondere die Kombination aus etablierten Investmentprozessen und innovativen Blockchain-Projekten weist auf eine zunehmende Digitalisierung und Professionalisierung des Finanzsektors hin. Krypto-ETFs bieten dabei nicht nur einen Zugang zu liquiden Märkten, sondern auch die Möglichkeit, Diversifikation in Portfolios zu bringen, die bislang hauptsächlich aus klassischen Anlagen bestanden.
Die Rolle von Near im Blockchain-Ökosystem bleibt spannend. Während Ethereum weiterhin mit Skalierungsproblemen kämpft und sich in Richtung Layer-2-Lösungen orientiert, verfolgt Near mit seinem einzigartigen Sharding-Ansatz eine andere Philosophie. Die langfristige Akzeptanz des Protokolls wird entscheidend davon abhängen, wie gut es gelingt, Entwickler, Nutzer und Partner langfristig zu halten und weiter auszubauen. Die Verbindung von Blockchain-Technologie und Künstlicher Intelligenz könnte dabei ein zukunftsweisender Faktor sein, der bei der SEC-Zulassung des Bitwise NEAR ETFs ebenfalls Vertrauen schaffen kann. Abschließend verdeutlicht der Schritt von Bitwise, dass die Regulierung von Kryptowährungsprodukten in den USA an Dynamik gewinnt und sich Anleger auf ein breiteres Spektrum an zugelassenen Investmentvehikeln freuen dürfen.