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Tarifpolitik bremst das deutsche verarbeitende Gewerbe bis 2025 erheblich aus: ISM-Prognose im Fokus

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Tariffs push manufacturing into stagnation through 2025: ISM forecast

Die Auswirkungen von Strafzöllen auf das verarbeitende Gewerbe führen zu einer Stagnation, die sich bis 2025 hinziehen wird. Einblicke in die ISM-Prognosen zeigen, wie steigende Rohstoffpreise und wachsende Unsicherheiten das Wachstum bremsen und Investitionen hemmen.

Das verarbeitende Gewerbe steht vor einer herausfordernden Phase, die sich voraussichtlich bis ins Jahr 2025 erstrecken wird. Die jüngste Prognose des Institute for Supply Management (ISM) zeichnet ein Bild von stagnierendem Wachstum, das vor allem durch anhaltende Tarifkonflikte und steigende Kosten für Rohstoffe begünstigt wird. Während am Jahresanfang noch Hoffnungen auf eine Erholung bestanden, hat sich die Lage durch die Umsetzung und Ausweitung von Strafzöllen deutlich eingetrübt. Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für eine direkte Verteuerung von Vorprodukten, sondern schaffen auch eine Atmosphäre großer wirtschaftlicher Unsicherheit, die Unternehmen zur Zurückhaltung bei Investitionen und Produktion veranlasst. Die genannten Faktoren führen dazu, dass das verarbeitende Gewerbe sich kaum noch vorwärts bewegt und von Wachstumstendenzen weit entfernt ist.

Die ISM-Prognose weist darauf hin, dass der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe 2025 nur marginal um 0,1 Prozent steigen wird, was eine deutliche Abkühlung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Zum Vergleich: Im Dezember 2024 lag die Wachstumsprognose noch bei 4,2 Prozent, und im Jahr davor betrug das Wachstum real 0,8 Prozent. Solche Zahlen spiegeln die gravierenden Veränderungen wider, die durch die Tarifpolitik hervorgerufen wurden. Besonders dramatisch ist der Anstieg der Rohstoffpreise, die laut Prognose um etwa 7,5 Prozent steigen sollen. Dies hängt eng mit den Strafzöllen zusammen, die in erster Linie durch die US-Administration unter Donald Trump initiiert wurden, aber auch weltweit Einfluss auf die Lieferketten nehmen.

Höhere Materialkosten bedeuten zugleich steigende Fertigungskosten, die auf den Endpreis der Produkte durchschlagen und somit Wettbewerbseinbußen und Nachfragerückgänge verursachen. Der ehemalige Vorsitzende des ISM Manufacturing Business Survey Committee, Timothy Fiore, bringt die Situation auf den Punkt, indem er konstatiert, dass die Industrie aktuell eher unter Liquiditätsengpässen als unter Produktivitätssteigerungen leide – eine Entwicklung, die eindeutig durch die Tarifpolitik bedingt sei. Diese Einschätzung verdeutlicht, dass die Tarifkonflikte mehr als nur vorübergehende Preisschwankungen bedeuten: Sie verlangsamen nachhaltig die wirtschaftliche Dynamik und bedingen einen strukturellen Rückschritt in der industriellen Entwicklung. Das Vertrauen in die Industrie, sowohl von Seiten der Unternehmen als auch der Verbraucher, hat merklich abgenommen. Der ISM Purchasing Managers' Index (PMI), ein Schlüsselindikator für die Wirtschaftslage im verarbeitenden Gewerbe, zeigte anfänglich im Jahresverlauf einen Hoffnungsschimmer, indem er erstmals seit langem auf Wachstum umschlug.

Doch diese Hoffnung wurde schnell enttäuscht: Die nachfolgenden Monate brachten Rückgänge bei der industriellen Produktion und bei den Exportaufträgen. Die Tarifmaßnahmen gelten als wesentlicher Grund für die Zurückhaltung der Hersteller, die auf die unsichere wirtschaftliche Lage mit einem Abbau von Produktionskapazitäten reagieren. Dabei sind sie zögerlich, Personal abzubauen: Die Beschäftigungszahlen sollen laut ISM zwar leicht um 0,1 Prozent sinken, doch von einem Jobabbau in größerem Stil ist bislang keine Rede. Nichtsdestotrotz weist Fiore darauf hin, dass sich die Arbeitsplatzsituation im Laufe des Jahres verschlechtern könnte, wenn die Unternehmen weiterhin mit anhaltenden Preisanstiegen und nachlassender Nachfrage konfrontiert werden. Investitionen in Maschinen, Anlagen und neue Technologien gehen spürbar zurück.

Statt der im Dezember 2024 erwarteten Kapitalausgabensteigerung von 5,2 Prozent rechnen ISM-Befragte nun mit einem Rückgang von 1,3 Prozent. Diese negative Entwicklung ist eine direkte Folge der Unsicherheit und der finanziellen Belastungen, die durch die Strafzölle entstehen. Sie hindern vor allem kleine und mittelständische Unternehmen daran, notwendige Modernisierungen umzusetzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Auch Branchenexperten von Analysefirmen wie Omdia bestätigen diese Einschätzung: Der Stillstand in Investitionen verzögert die erwartete Erholung der Branche, die nun frühestens für das Jahr 2026 erwartet wird. In Webinaren und Fachgesprächen ist daher zu hören, dass Unternehmen angesichts der hohen Kosten und der unklaren Zukunftserwartungen Investitionsentscheidungen regelmäßig vertagen oder komplett aussetzen.

Für die deutschen Hersteller sind die amerikanischen Sanktionen und Zölle ein bedeutender Hemmschuh, insbesondere weil viele Zulieferketten international verzahnt sind. Ein Preisanstieg bei Grundstoffen und Komponenten wirkt sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit aus, insbesondere im globalen Vergleich. Die Gefahr besteht, dass deutsche und europäische Produzenten Marktanteile an Anbieter verlieren, die in Ländern mit geringeren Handelsbarrieren agieren. Darüber hinaus sorgen die Handelskonflikte für eine Verlagerung von Investitionen in weniger betroffene Regionen, wodurch die Innovationskraft hierzulande beeinträchtigt werden kann. Die langfristigen Folgen sind daher besorgniserregend: Sinkende Investitionen und eine Chance auf Wachstum, die verspielt wird, können die technologische Entwicklung in Deutschland bremsen.

Dies hat Einfluss auf die Entwicklung neuer Produkte, die Produktivität in den Betrieben und die Gesamtwirtschaft im Land. Es besteht die Gefahr, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb an Boden verliert und damit nachhaltige Wohlstandsverluste hinnehmen muss. Für die Politik bedeutet dies, dass Strategien zur Umgehung oder Milderung der negativen Effekte von Tarifkonflikten entwickelt werden müssen. Eine Diversifizierung der Lieferketten und die Stärkung regionaler Produktionsnetzwerke könnten helfen, die Abhängigkeit von internationalen Preisschwankungen und Handelssanktionen zu reduzieren. Zudem sind Investitionsanreize denkbar, um die Binnenwirtschaft zu stabilisieren und Unternehmen zu ermutigen, trotz erschwerter Bedingungen in neue Technologien und Produktionsverfahren zu investieren.

Für die Branche selbst stehen Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft ganz oben auf der Agenda. Die Entwicklung neuer Produkte, die Nutzung alternativer Rohstoffe und die Optimierung von Produktionsprozessen können helfen, den Kostendruck abzufedern und Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren. Die Zukunft des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland hängt maßgeblich davon ab, wie schnell und effizient diese Herausforderungen gemeistert werden. Insgesamt zeigt die ISM-Prognose deutlich, dass die Auswirkungen der Zölle und der damit verbundenen Handelsstreitigkeiten nicht nur kurzfristige Störungen verursachen, sondern tiefgreifende und langanhaltende Effekte auf das Wachstum und die Stabilität des verarbeitenden Gewerbes haben. Die Unternehmen, die Politik und weitere Akteure sind aufgefordert, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, um die Industrie auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzuführen.

Nur so lässt sich verhindern, dass die deutsche Industrie in eine längere Phase der Stagnation gerät, die erhebliche negative Folgen für Beschäftigung, Innovation und Wirtschaftskraft im Land mit sich bringen würde.

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