Alois Irlmaier, geboren 1894 und verstorben 1959, zählt zu den bekanntesten und kontrovers diskutierten Propheten des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Seine Visionen und Vorhersagen, die vor allem einen großen Krieg und tiefgreifende Umwälzungen in der Welt schildern, faszinieren bis heute viele Menschen, die in seinen Worten einen möglichen Ausblick auf zukünftige Ereignisse sehen. Diese Prophetien zeichnen ein düsteres Bild einer kommenden Krise, die von politischen Konflikten, Naturkatastrophen und gesellschaftlicher Umbrüche geprägt sein soll. Zugleich geben sie aber auch Hoffnung auf eine spätere friedvolle Zeit.
Die Aussagen Irlmaiers wurden ursprünglich vor allem vom Gesprächspartner Conrad Adlmaier festgehalten und später veröffentlicht. Es handelt sich um detaillierte Visionen, die sich um einen neuen großen Krieg drehen, dessen Ausbruch, Verlauf und Folgen Irlmaier mit erstaunlicher Detailgenauigkeit vorausgesehen haben will. Dabei spielen geografische Orte wie der Balkan, Osteuropa, Deutschland, England und das Mittelmeer eine zentrale Rolle. Die Ursache dieses zukünftigen Krieges wird in Irlmaiers Prophezeiungen sehr konkret beschrieben. Er spricht von einer plötzlich entfachten Spannung, die durch einen zweiten Nahostkonflikt ausgelöst wird.
Eine große Flotte aus mehreren Ländern steht in der östlichen Mittelmeerregion feindlich gegenüber. Der eigentliche Auslöser des Krieges jedoch ist ein brutaler Mord im Balkanraum: Zwei Männer töten gemeinsam einen hochrangigen Menschen. Interessanterweise beschreibt Irlmaier die Täter sehr genau – einer ist ein kleiner schwarzer Mann, der andere etwas größer mit hellblondem Haar. Dieser Mord veranlasst eine Kette von Ereignissen, die innerhalb kürzester Zeit in einen groß angelegten Krieg münden. Dabei fällt Irlmaier auch eine rätselhafte Zahlenkombination auf, die zwei Achten und eine Neun beinhaltet, deren genaue Bedeutung er jedoch nicht erklären kann.
Ob diese Zahlen einen Zeitpunkt oder andere wichtige Hinweise symbolisieren, bleibt offen. Die Schlachtfelder dieses Krieges erstrecken sich überwiegend über den östlichen und mittleren Teil Europas. Irlmaier beschreibt eine massive militärische Offensive, die vom Osten ausgehend in drei großen „Speerspitzen“ erfolgt. Diese Stoßtrupps durchqueren dabei Regionen wie Belgrad, Italien, Böhmen, den Bayerischen Wald und Sachsen. Die Ostfront rückt mit ungeahnter Geschwindigkeit vor, wobei insbesondere das Ruhrgebiet als wichtiges industrielles Ziel im Westen genannt wird.
Die Bevölkerung wird sich panisch in Richtung Westen zurückziehen, wobei Straßen und Autobahnen durch den starken Fahrzeugverkehr überlastet werden. Die militärische Strategie beinhaltet auch das Erhalten und Zerstören von Verkehrswegen, um das Vorrücken der feindlichen Truppen entweder zu erleichtern oder zu verhindern. Besonders dramatisch ist die Vision, dass am Ende von Regensburg keine Brücken mehr über die Donau stehen werden, was für eine intensive Zerstörung in der Region spricht. Auch Frankfurt am Main und das Rheintal leiden stark unter Luftangriffen, wie Irlmaier schildert. Ein beängstigendes Detail ist die Schilderung eines „Todestreifens“ zwischen Schwarzem und Nordsee.
Hier sollen Flugzeuge von oben giftige Substanzen in Form eines gelblichen Pulvers oder Rauches verteilen, die alles Leben auf diesem Gebiet auslöschen – Menschen, Tiere und Pflanzen. Diese Zone soll so breit sein wie halb Bayern. Wer diesen Bereich betritt, setzt sich unmittelbar tödlicher Gefahr aus. Ebenso sollen Fahrzeuge und Soldaten, die durch diese Gebiete ziehen, bereits tot sein, während ihre Panzer oder Fahrzeuge weiterfahren. Die Stoffe, von denen Irlmaier spricht, wirken so giftig, dass die Opfer teils schwarz und entstellt zurückbleiben.
Wissenschaftlich erinnert diese Beschreibung an den Einsatz von chemischen oder biologischen Kampfstoffen, wobei Irlmaier von „satanischen kleinen schwarzen Kästen“ spricht, die kurz vor dem Boden explodieren und den tödlichen Staub verbreiten. Gleichzeitig zu diesem Krieg heben die Prophezeiungen auf Naturkatastrophen ab, die globale Auswirkungen haben werden. Eine von Irlmaier immer wieder betonte Vision ist, dass ein Flugzeug aus dem Osten ein mysteriöses Objekt in das Meer werfen wird, was eine massive Flutwelle auslöst. Diese Wasserwand wird Gebiete überschwemmen, Küstenlinien verändern und Inseln zum Verschwinden bringen. Besonders betroffen soll dabei ein großer Teil Englands sein, wobei ganze Städte zerstört oder verschlungen werden.
Die Darstellungen zeigen eine dramatische Veränderung der Erde, die durch Erdbeben begleitet wird. Die Kombination aus Krieg und Naturkatastrophen lässt an ein Szenario denken, das sowohl menschengemachte als auch natürliche Ursachen im Gefolge hat. Der steigende Meeresspiegel, das Verschwinden ganzer Küstenregionen und heftige Wetterveränderungen können hier als Metaphern für Umweltkatastrophen oder auch tatsächliche Ereignisse gesehen werden. Das Klima wird ebenfalls thematisiert. So erwähnt Irlmaier, dass ein Januar so warm werden kann, dass Mücken tanzen – was als Zeichen für eine Veränderung der Jahreszeiten und möglicherweise eines sich verschiebenden Klimamusters interpretiert werden kann.
Der Verlust typischer Winter mit Schnee und kaltem Wetter könnte in Verbindung mit den Kriegen und Katastrophen zu weiteren Problemen für die Lebensgrundlagen führen. Besonders eindrucksvoll sind die Visionen von einer „großen Dunkelheit“, die über das Land zieht und 72 Stunden andauert. Während dieser Zeit wird es plötzlich dunkel, als ob alle Energie ausfallen würde. Es folgen Blitze, Donner und ein Erdbeben, die Menschen sollen in ihren Häusern bleiben und das Licht nur von Kerzen erhellt werden. Irlmaier warnt davor, Fenster oder Türen zu öffnen, da giftiger Staub hinein gelangen könnte, der tödlich ist.
Lebensmittel und Wasser, die offen gelagert sind, werden kontaminiert und lebensgefährlich. Diese Periode der Dunkelheit und Gefahr soll viele Menschenleben fordern und das Land in eine Art Chaos und Angst versetzen. Die Dramatik dieser Passage veranschaulicht die Vorstellung von einer Art apokalyptischem Ereignis, das die Lebensbedingungen erschwert und die Menschheit vor große Herausforderungen stellt. Parallel zum Krieg und den Katastrophen beschreibt Irlmaier auch gesellschaftliche Umbrüche. So soll ein großer Umsturz in Russland stattfinden, der zu einer Revolution und einem blutigen Bürgerkrieg führt.
Die Menschen kehren nach grausamen Erfahrungen zum Glauben zurück und erneuern ihre religiösen Überzeugungen. Führungspersönlichkeiten aus der kommunistischen Partei begehen Selbstmord, und die christliche Symbolik erfährt eine Renaissance. Diese „Reinigung“ bringt für Irlmaier einen Neuanfang und die Möglichkeit, nach der großen Krise wieder Frieden und Ordnung zu erreichen. Nachdem der Krieg und die vielen Katastrophen vorüber sind, prophezeit Irlmaier eine lange Phase des Friedens und Wohlstands. Ein neuer Herrscher, ein alter Mann mit drei Kronen, wird den Menschen Glück bringen.
Selbst der Papst, der während der Wirren geflohen ist, kehrt zurück, um für die Opfer zu trauern und eine erneuerte Kirche zu führen. Diese Wiedergeburt zeigt, dass trotz der Finsternis eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft besteht. Die Prophetien Alois Irlmaiers sind in ihrer Ausführlichkeit und Schilderung sowohl beunruhigend als auch faszinierend. Sie bieten eine Kombination aus politischen und militärischen Vorhersagen, Umweltkatastrophen sowie spirituellen und gesellschaftlichen Wandlungen. Für viele Menschen, die sich mit prophetischen Aussagen beschäftigen, stellen sie einen möglichen Fahrplan für künftige Gefahren, aber auch für eine neue Ordnung dar.
Die deutlichen Ortsangaben scheinen besonders auf Europa fokussiert zu sein, was die Bedeutung des Kontinents für künftige Konflikte und Veränderungen unterstreicht. Obwohl manche Aspekte der Prophezeiungen unklar bleiben und ihre genaue zeitliche Einordnung fehlt, bietet die tiefe Symbolik viel Stoff zum Nachdenken. Der Bezug auf chemische und biologische Waffen, die neuen Arten des Krieges, die Klimaveränderungen und die sozialen Umbrüche zeigen Parallelen zu aktuellen weltweiten Herausforderungen. Das Thema Frieden steht für Irlmaier letztlich im Zentrum: Nach heftigen Prüfungen soll eine Zeit des Glücks und der Gottesfurcht folgen. Wer sich mit den Prophezeiungen Alois Irlmaiers beschäftigt, tut gut daran, sie nicht als endgültige Vorhersagen zu betrachten, sondern als Warnungen und Hinweise, die zum Nachdenken anregen.
Sie spiegeln eine Zeit großer Umbrüche wider, die die Menschheit vor existentielle Herausforderungen stellt. Dabei spielt der Glaube an eine positive Wendung eine zentrale Rolle, die Hoffnung auf Versöhnung und Aufbau symbolisiert. In einer Welt, die von Unsicherheit geprägt ist, bieten Irlmaiers Worte einen Anstoß, sich mit den eigenen Werten, der Verantwortung im Umgang mit der Natur und der Suche nach Frieden zu beschäftigen.