Analyse des Kryptomarkts

Perth Mint Kryptowährung: Trovio zieht sich zurück – Unsicherheiten um die Zukunft der GoldPass-App

Analyse des Kryptomarkts
Company running Perth Mint cryptocurrency withdraws support, but questions linger over future of GoldPass app

Der Rückzug von Trovio aus dem Perth Mint Gold Token (PMGT) Programm wirft bedeutende Fragen für die Zukunft der GoldPass-App und die Regulierung von Kryptowährungen im Zusammenhang mit physischem Gold auf. Die Auswirkungen dieses Entschlusses spiegeln Bedenken bezüglich gesetzlicher Vorschriften wider und werfen ein Licht auf die Herausforderungen bei der Umsetzung innovativer Edelmetallprodukte im digitalen Zeitalter.

Die Kryptowährungsbranche erlebt eine beständige Entwicklung, bei der traditionelle Werte wie Gold zunehmend in digitalen Formen handelbar gemacht werden. Im Zentrum dieser Entwicklung stand die Perth Mint, Australiens renommierte staatliche Goldraffinerie, die mit dem Perth Mint Gold Token (PMGT) eine moderne Verbindung zwischen physischem Gold und Kryptowährung geschafften hatte. Doch im März 2023 kündigte Trovio, ein Technologieunternehmen mit Sitz in Singapur, das seit 2019 den PMGT betreibt, überraschend an, die Unterstützung für die Kryptowährung einzustellen. Damit sind nicht nur Zweifel über die Zukunft des PMGT-Programms entstanden, sondern auch Unsicherheiten hinsichtlich der GoldPass-App, einem weiteren digitalen Service der Perth Mint, aufgetaucht. Trovios Entscheidung resultierte aus angeblichen Verstößen gegen australische und US-amerikanische Regulierungen durch die Perth Mint.

Diese regulatorischen Herausforderungen betreffen insbesondere Anti-Geldwäsche-Gesetze und spezifische Bestimmungen der US-Bundesstaaten, die teilweise den Besitz von Gold in digitalen Formaten regeln. Der PMGT stellte für Nutzer eine sichere Möglichkeit dar, in Gold zu investieren, da jeder Token physisch durch Gold hinterlegt und von der Regierung Westaustraliens garantiert wurde. Dennoch zeigten die jüngsten Entwicklungen, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen komplex und schwer zu erfüllen sind. Die Perth Mint steht bereits seit einiger Zeit im Fokus von Untersuchungen durch Australiens Finanzaufsichtsbehörde AUSTRAC sowie durch US-amerikanische Behörden. Im Zusammenhang mit den Untersuchungen wurden Selbstanzeigen der Mint über Gesetzesverstöße gemacht, die teilweise bis in die 1990er Jahre zurückreichen.

In diesem Kontext wurden auch Bedenken über die Einhaltung der US Model Commodity Code, einer Regelung, die den physischen Besitz von Edelmetallen und den Handel damit in mehreren US-Staaten regelt, geäußert. Die Komplexität entsteht vor allem dadurch, dass digitale Token und Apps wie GoldPass den physischen Handel mit Gold revolutionieren, gleichzeitig aber strengen Compliance-Anforderungen gerecht werden müssen. Der Rückzug von Trovio aus dem PMGT-Programm verdeutlicht die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn staatliche Institutionen innovativen Technologien und Geschäftsmodellen begegnen, die regulatorisch nicht hinreichend geklärt sind. Trovio selbst gab an, die Entscheidung sei das Ergebnis mehrerer Faktoren nach Jahren der Kooperation gewesen, wobei zunächst öffentlich von mutmaßlichen Rechtsverstößen der Perth Mint die Rede war. Die Mint wiederum begann bereits früh im Jahr 2022 damit, das Ende der Zusammenarbeit einzuleiten und distanzierte sich zunehmend vom PMGT.

Die Kommunikationsstrategie in diesem Prozess war geprägt von Zurückhaltung beider Parteien und führte zu Überraschungen, als öffentliche Mitteilungen erst durch journalistische Nachfragen an die Öffentlichkeit gelangten. Dies rief Kritik von Oppositionspolitikern auf den Plan, die eine umfassende und transparente Aufklärung fordern. Ihnen zufolge stellen die Entwicklungen beim PMGT und die ungelösten Fragen rund um die GoldPass-App keine Bagatellen dar, sondern signalisieren tiefergehende Herausforderungen im Umgang mit Kryptowährungen und digitalisierten Edelmetallprodukten unter staatlicher Ägide. Eine weitere Komplikation ergibt sich aus der GoldPass-App, die 2018 eingeführt wurde und es den Nutzern erlaubt, Gold in Bruchteilen von wenigen Mikro-Unzen zu kaufen, zu verkaufen und zu handeln. Die App vermittelt den Nutzern einen einfachen Zugang zu physisch hinterlegtem Gold über ihr Smartphone, einzig die Vorlage eines Führerscheins oder Reisepasses und eines Bankkontos sind zur Anmeldung erforderlich.

Das Prinzip hinter GoldPass ist revolutionär, da es die physische Grenze zwischen physischem Goldbesitz und digitalen Anlageformen verwischt. Doch gerade dieser einfache Zugang und die Handhabung von Gold ohne strengere Obergrenzen für die Kontoinhabenden führen zu Bedenken hinsichtlich Geldwäsche und der Möglichkeit, Gelder ohne ausreichende Nachverfolgbarkeit zu transferieren. Interne Dokumente der Perth Mint, die der Öffentlichkeit zugespielt wurden, deuten darauf hin, dass die Mint bereits im Mai 2022 plante, die GoldPass-App im August 2023 einzustellen. Diese Pläne wurden bislang nicht öffentlich bestätigt oder kommentiert, was die Unsicherheit bei Kunden und Investoren verstärkt. Rechtliche Bewertungen hatten vorangehend festgestellt, dass es Schwierigkeiten bei der Einhaltung der US Model Commodity Code geben könnte, wobei jedoch die spezifische Einhaltung der GoldPass-App nicht abschließend bewertet wurde, da die Schließung der App angedacht war.

Vonseiten der Perth Mint wird dennoch betont, dass etwaige Änderungen an Produkten oder Dienstleistungen zu gegebener Zeit kommuniziert werden und derzeit keine wesentlichen Auswirkungen auf das Gesamtangebot erwartet werden. Dennoch bleibt offen, wie die Mint mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem regulatorischen Druck umgehen wird. Die Investitionen in Compliance-Maßnahmen, darunter ein Budget von 34 Millionen australischen Dollar zur Stärkung der IT-Systeme und zur Einstellung weiteren Personals, unterstreichen die Ernsthaftigkeit, mit der die Mint den Herausforderungen begegnet. In der politischen Diskussion kritisierte der Oppositionsführer Shane Love die mangelnde Transparenz offiziell und forderte Aufklärung seitens der verantwortlichen Minister und der Mint selbst. Premierminister Mark McGowan, der zum Zeitpunkt der Einführung sowohl politisch verantwortlich war als auch als Minister für die Mint fungierte, gab an, er sei nicht über die Kryptowährungsinitiativen informiert gewesen und habe keine Erinnerungen an die Debatte rund um PMGT.

Die entspannte Haltung des Premiers wurde als Ausdruck einer womöglich suboptimalen internen Kommunikation bewertet. Die Lizenzvereinbarung zwischen Trovio und der Perth Mint erlaubte dem Technologieunternehmen die Nutzung des bekannten Mint-Brandings, während die Mint die digitalen Token garantierte. Doch angesichts der regulatorischen Untersuchung und der Selbstanzeigen ist der Grad der Risikoabschätzung oder frühzeitigen Prüfung offenbar unzureichend gewesen. Insbesondere in Bezug auf Anti-Geldwäsche-Gesetze und "Know Your Customer"-Standards gab es kritische Lücken, die nun nach und nach aufgearbeitet werden müssen. Die aktuelle Situation wirft ein Schlaglicht auf die vielschichtigen Herausforderungen, die sich ergeben, wenn traditionelle Edelmetallanbieter mit digitaler Innovation und internationalen Regulierungsstandards konfrontiert werden.

Die internationale Dimension der Geschäfte der Perth Mint, einschließlich des Verkaufs von Goldbarren an China, und die Rolle von globalen Standards wie denen der London Bullion Market Association (LBMA), machen die Compliance noch komplexer und anfälliger für Kontroversen. Für Kunden der PMGT und GoldPass-App bedeutet dies, dass Unsicherheiten bestehen, wie sich die verfügbaren Produkte entwickeln werden und wie der Schutz ihrer Investitionen künftig gewährleistet ist. Trovio kündigte an, dass Nutzer noch die Möglichkeit haben, ihre PMGT auf Kryptowährungsbörsen zu handeln oder in die GoldPass-Zertifikate umzuwandeln. Ein klarer Zeitplan und detaillierte Informationen zum Ausstieg aus dem Programm wurden jedoch bislang nicht veröffentlicht. Zusammenfassend zeigt der Rückzug von Trovio aus der Zusammenarbeit mit der Perth Mint fundamentale Herausforderungen auf: Die Digitalisierung von Edelmetallen, die Gewährleistung von regulatorischer Konformität über verschiedene Rechtssysteme hinweg und die Reputationsrisiken für eine staatliche Institution wie die Perth Mint.

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