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Das Auswahlaxiom: Ein Schlüssel zur Unendlichkeit in der Mathematik

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What is the Axiom of Choice? (2021)

Das Auswahlaxiom ist ein fundamentales Prinzip der Mengenlehre mit weitreichenden Auswirkungen auf Mathematik und Logik. Es eröffnet faszinierende Einsichten in unendliche Mengen und deren Eigenschaften und ist zugleich Gegenstand lebhafter Debatten in der Mathematikgemeinschaft.

Das Auswahlaxiom gehört zu den grundlegenden Konzepten der modernen Mathematik und der Mengenlehre. Es stellt eine Aussage über die Möglichkeit dar, aus einer Kollektion von nicht-leeren Mengen jeweils ein Element auszuwählen. Diese scheinbar einfache Idee hat tiefgründige Konsequenzen, die von logischen Paradoxien bis hin zu wichtigen Sätzen der abstrakten Algebra reichen. Die Diskussion um das Auswahlaxiom zeigt exemplarisch, wie in der Mathematik nicht jede Frage eine eindeutige Antwort hat und wie Axiome – also Grundannahmen – unser Verständnis eines mathematischen Universums prägen. Auf den ersten Blick klingt das Auswahlaxiom ganz plausibel: Wenn man eine endliche Anzahl von Mengen hat, aus denen man je ein Element auswählen möchte, ist dies unproblematisch möglich.

So könnte man beispielsweise aus fünf verschiedenen Kisten jeweils einen Apfel nehmen, und man hat seine Auswahl getroffen. Die Schwierigkeit tritt erst auf, wenn es sich um eine unendliche Anzahl von Mengen handelt. Wenn man unendlich viele nicht-leere Mengen hat, dann kann man nicht einfach „nacheinander“ entscheiden und dadurch eine Auswahl treffen, da man endlos viele Auswahlvorgänge hätte. Genau an dieser Stelle wird das Auswahlaxiom relevant – es garantiert, dass eine solche Auswahlfunktion existiert, ohne dass man eine explizite Regel angeben muss, wie diese Wahl aussieht. Der Menschliche Verstand neigt dazu, sich auf nachvollziehbare Mechanismen zu verlassen.

Wenn man für jede Menge ein Auswahlkriterium formulieren kann – beispielsweise bei Mengen von Zahlen immer die kleinste Zahl wählen –, dann ist es einfach, eine Auswahlfunktion zu definieren, auch wenn es sich um eine unendliche Familie von Mengen handelt. Probleme entstehen aber, wenn die jeweiligen Mengen keine klare Struktur haben, die eine definierte Auswahl erlaubt. Hier wird deutlich, dass das Auswahlaxiom eine Aussage ist, die sich nicht aus den anderen Axiomen der Mengenlehre ableiten lässt, sondern eine zusätzliche Annahme ist. Diese Annahme ist in der Mathematik nicht unumstritten. Einige Mathematiker lehnen das Auswahlaxiom ab, weil es zu sogenannten „paradoxen“ Folgen führt.

Ein berühmtes Beispiel ist das Banach-Tarski-Paradoxon. Es besagt, dass eine feste Kugel im dreidimensionalen Raum in endlich viele nicht überlappende Teile zerlegt werden kann, aus denen man durch einfaches Umordnen wieder zwei Kugeln der ursprünglichen Größe zusammensetzen kann. Diese Vorstellung widerspricht ganz offensichtlich unserem intuitiven Begriffsverständnis von Volumen und Masse. Dennoch lässt sich das Banach-Tarski-Paradoxon formal beweisen, wenn man das Auswahlaxiom akzeptiert. Ein weiteres faszinierendes Beispiel ist der „Unendliche Hüte-Puzzle“.

In der klassischen Version stehen mehrere Personen in einer Reihe, jede mit einem Hut einer von zwei Farben. Jede Person sieht die Hüte der Menschen vor ihr, aber nicht den eigenen. Ihnen wird der Huttyp angesagt, und sie müssen raten, welche Farbe der eigene hat. Mit einer cleveren Strategie können nahezu alle Teilnehmer richtig raten. Dieses Problem lässt sich auf unendlich viele Personen ausweiten – dabei wird der Einsatz des Auswahlaxioms notwendig.

Die Strategie ermöglicht, dass nur endlich viele Fehler gemacht werden, während unendlich viele Personen richtig liegen. Obwohl dieser Fall sehr abstrakt ist und in der Realität kaum auftritt, illustriert er die Macht und die Grenzen des Auswahlaxioms eindrücklich. Eine Schlüsselrolle spielt das Auswahlaxiom auch in Verbindung mit wichtigen Äquivalenzen der Mengenlehre. So ist das Auswahlaxiom äquivalent zu Zorns Lemma, welches besagt, dass in einer partiell geordneten Menge, in der jede total geordnete Teilmenge eine obere Schranke besitzt, mindestens ein maximales Element existiert. Diese Aussage ist zentral in der Algebra und Analysis, da sie garantiert, dass bestimmte Konstruktionen abgeschlossen sind.

Das wiederum erlaubt den Beweis, dass etwa jeder Vektorraum eine Basis besitzt, ohne die man viele Strukturen nicht untersuchen könnte. Eng verknüpft ist das Auswahlaxiom außerdem mit dem Wohlordnungssatz. Dieser besagt, dass jede Menge mit einer Ordnung versehen werden kann, in der jeder nicht-leere Teilmenge ein kleinstes Element hat – eine sogenannte Wohlordnung. Für die reellen Zahlen existiert eine solche Wohlordnung nicht in der üblichen naiven Interpretation, sie lässt sich erst durch das Auswahlaxiom konstruieren. Diese Erkenntnis ist besonders deshalb interessant, weil sie zeigt, dass manche Vorstellungen von „Ordnung“ und „Größe“ in unendlich großen Mengen erst durch zusätzliche Annahmen möglich werden.

Die Akzeptanz oder Ablehnung des Auswahlaxioms ist also keine Frage von „wahr“ oder „falsch“; vielmehr handelt es sich um eine philosophische Grundsatzentscheidung über die Art von Mathematik, die man betreiben möchte. Kurt Gödel zeigte 1938, dass das Auswahlaxiom mit den gängigen Zermelo-Fraenkel-Axiomen der Mengenlehre (ZF) verträglich ist, also im Rahmen eines konsistenten Systems verwendet werden kann. Paul Cohen bewies 1963 wiederum, dass das Auswahlaxiom innerhalb dieses Systems nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden kann; es ist somit unabhängig von den ZF-Axiomen. Diese Form von Unabhängigkeit ist für die meisten Menschen ungewöhnlich, da sie im Alltag dazu neigen, Dinge als entweder richtig oder falsch zu betrachten. In der Mathematik hingegen ist es üblich, dass gewisse Annahmen oder Axiome gesetzt werden müssen, bevor man Fragen beantworten kann.

Das Auswahlaxiom zeigt, wie komplex und subtil solche Grundannahmen sein können. Die Mathematik wird dadurch nicht weniger präzise oder verlässlich, sondern es wird klar, dass sie ein von Menschen gemachtes System ist, das flexible Werkzeuge und Prinzipien benötigt, um verschiedene Bereiche und Fragestellungen abzudecken. Auch wenn das Auswahlaxiom mit seinen ziemlich abstrakten Konsequenzen in der realen Welt oft abstrakt und fern von alltäglicher Anwendung erscheint, ist es für die Entwicklung der Mathematik unverzichtbar. Ohne seine Verwendung würden viele fundamentale Sätze in Algebra, Topologie und Analysis nicht beweisbar sein. Außerdem ermöglicht es eine elegante und einheitliche Behandlung von Konzepten im Unendlichen, die in der angewandten Mathematik, etwa bei Differentialgleichungen oder Funktionalanalysis, eine Rolle spielen.

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