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Das PowerPad 1984: Revolutionäre Technik und skurrile Werbung in PC World

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The cool PowerPad and it's dumb ad in PC World 1984

Das PowerPad von Chalk Board Inc. aus dem Jahr 1984 war ein bahnbrechendes Eingabegerät für Computer, hat aber vor allem durch eine ungewöhnliche Werbekampagne in PC World für Aufsehen gesorgt.

Im Jahr 1984 erschien in der Zeitschrift PC World eine Werbeanzeige für das PowerPad, ein innovatives Eingabegerät, das als Vorläufer moderner Touchscreens angesehen werden kann. Das Gerät, entwickelt von Chalk Board Inc., bot eine damals außergewöhnliche Möglichkeit, über Berührungen auf einer 12 Zoll großen Oberfläche mit Computern zu interagieren. Doch trotz seiner faszinierenden Technik ist das Produkt heute vor allem durch eine merkwürdige Werbekampagne bekannt, die eher für Erheiterung als für Kaufwünsche sorgte. Ein genauerer Blick auf PowerPad zeigt nicht nur, wie weit die Technik damals schon war, sondern auch, wie Marketingstrategien manchmal völlig danebengehen können.

Die Werbeanzeige in PC World zeigt eine interpretierte Darstellung von Leonardo da Vinci, der an einem pixeligen Gemälde der Mona Lisa arbeitet, während er auf einer Touch-Oberfläche mit dem Finger malt. Dies sollte vermutlich verdeutlichen, wie intuitiv und kreativ die Bedienung eines Computers mit dem PowerPad sein kann. Leider wirkte die Inszenierung eher befremdlich: Da Vinci steht seitlich hinter einer Frau, deren Gesicht in einem seltsamen Blauton gehalten ist, während er mit einem grenzwertigen Blick und Finger auf ihre Brust zeigt. Diese skurrile Komposition sorgte schon damals für Stirnrunzeln. Auch wenn der Werbespot augenscheinlich bemüht war, die Möglichkeiten des PowerPad bildhaft darzustellen, hat er eher die Absurdität der frühen Technikwelt eingefangen, die oft durch unfreiwillige Komik geprägt war.

Das PowerPad selbst, obwohl nur 4,5 Pfund schwer, war eine technisch erstaunliche Innovation. Es verfügte über eine berührungsempfindliche Oberfläche, die mehrere gleichzeitige Eingaben erfassen konnte – eine Funktion, die auch heute noch in modernen Geräten geschätzt wird. Seine Kompatibilität reichte von Commodore 64 und VIC-20 bis hin zu Ataris, Apple II und IBM-Computern mit 6502-Prozessoren, was es unglaublich vielseitig für die damalige Zeit machte. Das Gerät war leicht genug, um auch von Kindern getragen werden zu können, und konnte mit einem proprietären Programmierkit angepasst werden, um verschiedene Eingaben und Befehle über die XY-Koordinaten auf der Oberfläche aufzunehmen. Die Programmierbarkeit des PowerPads war eine der herausragenden Eigenschaften, die ihm großen Nutzen im Bildungssektor und in der Kinderunterhaltung versprachen.

Trotz der ausgeklügelten Hardware waren es vor allem die Software-Anwendungen, die seine Qualitäten hervorhoben. Ein herausragendes Beispiel war ein Programm, mit dem Benutzer eigene Golfplätze zeichnen konnten, inklusive Sandfallen und Wasserhindernissen. Nach dem Entwurf konnte das Kursdesign sofort gespielt werden, was bereits 1983 interaktive Möglichkeiten bot, die einigen heutigen Anwendungen ähneln. Zudem gab es eine Applikation, die das gleichzeitige Drücken von drei Klaviertasten erlaubte, um polyphone Akkorde aufzunehmen und wiederzugeben. Diese Funktion, die in den frühen 80er Jahren verfügbar war, erschien ihrer Zeit weit voraus – erst mit Geräten wie dem Apple Newton sollten ähnliche Konzepte viel später zum Alltag gehören.

Die Benutzeroberfläche und Bedienung des PowerPads wurde durch sogenannte Mylar-Overlays ergänzt. Diese transparenten Folien konnten auf die Oberfläche gelegt werden und enthielten grafische Symbole und Funktionsschalter, ähnlich wie die späteren Touch-Bar-Bedienelemente an Macs. So entstand eine Art anpassbare, visuelle Bedienoberfläche, die das Nutzererlebnis erheblich erleichterte. Das in der PC World gezeigte Overlay, das sogenannte ‚Leo’s ‘Lectric Paintbrush‘, hatte 15 Funktionstasten sowie acht Farbauswahlknöpfe, mit denen sich Malprogramme intuitiv bedienen ließen. Einer der ironischen Aspekte war die Beschreibung der Speicheranzeige, bei der theoretisch „Tinte“ den Füllstand anzeigte.

Die Vorstellung, dass DaVinci seine Kunstwerke nicht nur digital erstellt, sondern auch auf Disketten mit Atari DOS speichern würde, mag heute kurios erscheinen, verdeutlicht jedoch den ambitionierten technologischen Anspruch des Projekts. Die meisten Anwender mussten ihre pixeligen Meisterwerke allerdings mit einer analogen 35mm-Kamera abfotografieren – eine ungewöhnliche, aber damals übliche Methode zur digitalen Speicherung. Diese Prozedur, die präzise Anweisungen zu Kameraeinstellungen und Raumbeleuchtung erforderte, zeigt eindrucksvoll, wie viel handwerkliches Geschick und Experimentieren nötig war, um digitale Grafiken physisch zu sichern, bevor Monitore und digitale Speichermedien ausreichend fortschrittlich waren. Trotz dieser eindrucksvollen Funktionen blieb das PowerPad kommerziell erfolglos. Die junge Firma Chalk Board Inc.

hatte große Ambitionen, wollte vor allem Kinder ansprechen, und der leitende Softwareentwickler Ken Thompson, nicht zu verwechseln mit dem Unix-Erfinder, schilderte die Arbeit an dem Projekt als erste echte Berufserfahrung mit großem Enthusiasmus. Doch die Firma ging innerhalb eines Jahres bankrott, was nicht zuletzt an der ungewöhnlichen Werbung und mangelnder Marktdurchdringung liegen dürfte. Rückblickend wirkt das PowerPad wie ein früher Pionier, dessen Zeit noch nicht reif war. Der Preis von 99,95 US-Dollar war zwar für ein innovatives Gerät der 80er Jahre attraktiv, doch das Produkt wurde weder langfristig gefördert noch überzeugend beworben. In der Sammlerwelt wird das PowerPad heute gelegentlich für Preise zwischen 70 und 350 US-Dollar gehandelt – eine bittersüße Erinnerung an ein technologisches Kleinod, das mehr Anerkennung verdient hätte.

Die Kritiken des PowerPads waren durchaus positiv: Ein Testbericht in Creative Computing lobte seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und das Potenzial, sowohl Kinder als auch Erwachsene für den Umgang mit Computern zu begeistern. Das Gerät bot eine „Tabula rasa“ für Programmierer, die mit Schnittstellen experimentieren wollten, lange bevor Touchscreens und Tablets den Massenmarkt eroberten. Die skurrile Werbung mit dem digital malenden Da Vinci, der die Mona Lisa in seltsamen Farben und mit fragwürdigen Gesten auf dem Bildschirm pinselte, ist eine unterhaltsame Anekdote und gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie die Begeisterung für Technologie in den 80er Jahren oft mit fragwürdigen Marketingideen gepaart war. Das PowerPad zeigt, wie ambitioniert und kreativ die damaligen Entwickler waren, auch wenn ihre Visionen nicht immer in kommerziellen Erfolg mündeten. Die Geschichte des PowerPads erinnert daran, dass technische Innovationen Zeit brauchen, um verstanden und angenommen zu werden.

Sie ist ein Stück Computergeschichte, das Einblicke in die Herausforderungen der Frühphase interaktiver Geräte liefert und gleichzeitig unterhaltsam bleibt durch die unvergessliche Werbekampagne in PC World. Heute, im Zeitalter von iPads und Touchscreens, kann man das PowerPad als Manifest der technologischen Evolution sehen – ein mutiger, wenn auch missverstandener Vormund der modernen, intuitiven Eingabe. Wer die Anfänge dieser Entwicklung nachvollziehen will, findet im PowerPad ein faszinierendes Beispiel dafür, wie aus kreativen Ideen manchmal skurrile Geschichten werden und wie Technik und Werbung nicht immer Hand in Hand gehen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Pioniergeräte und ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, sondern als wertvolle Meilensteine der Computergeschichte gewürdigt werden.

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