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Warum verschlüsselte E-Mails keine sichere Lösung sind – und was bessere Alternativen sind

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Stop Using Encrypted Email (2020)

Eine tiefgehende Analyse der Schwächen von verschlüsselten E-Mails, insbesondere PGP, und warum moderne sichere Messenger wie Signal diejenigen sind, auf die man wirklich vertrauen kann. Zudem werden wichtige Aspekte wie Metadaten, Archivierung und Forward Secrecy betrachtet, die die Sicherheit von E-Mails weiterhin untergraben.

E-Mail gilt seit Jahrzehnten als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel in der digitalen Welt. Trotz der weitverbreiteten Nutzung sind Sicherheitsbedenken jedoch gravierend und anhaltend. Der Wunsch nach Vertraulichkeit hat zur Entstehung verschiedenster Verschlüsselungstechnologien geführt, wobei PGP (Pretty Good Privacy) die bekannteste und meistverwendete Lösung ist. Doch trotz der Versprechen sicherer Kommunikation sind verschlüsselte E-Mails keineswegs so sicher, wie viele annehmen. Seit Jahren gibt es kritische Stimmen, die davon abraten, sich auf verschlüsselte E-Mail zu verlassen, da die zugrundeliegenden Protokolle und Mechanismen grundlegende Mängel aufweisen, die sich kaum reparieren lassen.

Eine umfassende Betrachtung zeigt, warum E-Mail – selbst mit Verschlüsselung – zu unsicher bleibt, und welche Alternativen es gibt, die echten Schutz bieten. Ein grundlegendes Problem von E-Mail ist, dass das gesamte System schon aus seiner Architektur heraus Sicherheitsrisiken birgt. Anders als bei neueren sicheren Messenger-Diensten basiert das Internet-E-Mail-System auf der Übertragung von Nachrichten über viele verschiedene Server und Knotenpunkte, sogenannte Hops. Während der Nachrichtentransport auf jedem Hop sicher per TLS verschlüsselt werden kann, ist diese Verschlüsselung nur eine Punkt-zu-Punkt-Verschlüsselung zwischen zwei Servern, die sogenannten hop-by-hop Schutz bietet, jedoch keine End-to-End-Verschlüsselung gewährleistet. Das bedeutet, dass jeder beteiligte Server theoretisch Zugang zum Klartext der Nachrichten hat und diese eventuelle kompromittieren oder ausspähen kann.

Ein weiterer, oft unterschätzter Sicherheitsfaktor sind die Metadaten, die bei jeder E-Mail mitübertragen und gespeichert werden. Dazu gehören Informationen wie Absender- und Empfängeradresse, Zeitstempel, IP-Adressen und Betreffzeilen. Diese Metadaten sind oftmals sogar noch aussagekräftiger als der eigentliche Inhalt einer Nachricht, weil sie Rückschlüsse auf Kommunikationsmuster, soziale Netzwerke und Bewegungen ermöglichen. PGP verschlüsselt beispielsweise den Inhalt der Nachricht, lässt aber den Betreff ungeschützt. Die Metadaten bleiben dagegen gänzlich unverschlüsselt und sind jederzeit für Angreifer oder Ermittlungsbehörden einsehbar.

Die Archivierung stellt ein weiteres massives Sicherheitsrisiko dar. Der Großteil der Nutzer verwendet Webmail-Dienste großer Anbieter, die sämtliche E-Mails im Klartext speichern, um Funktionen wie die Suche oder automatisches Sortieren anzubieten. Diese E-Mail-Archive sind oft über Jahre hinweg zugänglich und extrem anfällig für Angriffe. Selbst lokale E-Mail-Programme speichern Nachrichten häufig dauerhaft, was bedeutet, dass kompromittierte Geräte oder unsichere Empfänger Ihr Kommunikationsarchiv vollständig offenlegen können. Im Gegensatz dazu verfügen moderne sichere Messenger wie Signal über Funktionen zur Nachrichtenselbstzerstörung, mit denen Nachrichten nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden.

Diese Dynamik ist bei E-Mail aufgrund der offenen Architektur nicht möglich. Ein weiterer gravierender Schwachpunkt verschlüsselter E-Mails liegt in der fehlenden Forward Secrecy. Forward Secrecy beschreibt die Fähigkeit eines Verschlüsselungssystems, dass bei der Kompromittierung eines aktuellen Schlüssels vergangene Nachrichten nicht zugänglich werden. PGP und ähnliche Systeme arbeiten überwiegend mit langfristigen Schlüsseln, die auf öffentlichen Schlüsselservern gespeichert und ausgetauscht werden. Das bedeutet, sobald ein privater Schlüssel kompromittiert ist, sind alle früher verschlüsselten Nachrichten mit diesem Schlüssel ebenfalls gefährdet.

In modernen sicheren Messenger-Lösungen wird dieses Problem elegant durch die Verwendung von ephemeren Schlüsseln umgangen, die fortwährend erneuert werden, sodass vergangene Nachrichten selbst bei späteren Schlüsselkompromittierungen geschützt bleiben. Die Komplexität und schlechte Benutzerfreundlichkeit von PGP tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei. Viele Anwender verwenden PGP entweder falsch oder setzen nur halbherzige Verschlüsselungen ein, weil die Bedienung kompliziert ist und Fehler schwer erkennbar sind. Zudem wurden in der Vergangenheit gravierende Sicherheitslücken aufgedeckt, die erlauben, verschlüsselte Nachrichten trotz der Komplexität zu entschlüsseln, etwa durch manipulierte Inhalte. Diese technischen Schwächen werden häufig von sogenannten Technologen ignoriert, die zwar an Verschlüsselung interessiert sind, aber die tieferliegenden Sicherheitsprobleme nicht ausreichend verstehen.

Der Wunsch nach sicherer Kommunikation hat dazu geführt, dass viele Entwickler versuchen, sicherere, neue Systeme zu schaffen, die allerdings das bestehende E-Mail-System nicht ersetzen können, da diese Lösungen meist inkompatibel sind und einen völlig neuen Ansatz verfolgen müssen. Diese Systeme müssen komplett neu aufgebaut werden, um sozusagen mit Hintergrundprozessen eine sichere Schlüsselverteilung und Kommunikation zu gewährleisten. Aber diese neuen Systeme sind nicht mehr das klassische Internet-E-Mail, sondern vielmehr moderne sichere Messenger, die verwendet werden sollten, wenn es tatsächlich um Datenschutz und Sicherheit geht. Als Beispiel und quasi Industriestandard gilt der Messenger Signal. Signal bietet echte End-to-End-Verschlüsselung, unterstützt Forward Secrecy und speichert nahezu keine Metadaten.

Die Anwendung setzt auf eine dezidierte Schlüsselaustauscharchitektur mit fortlaufend wechselnden Schlüsselmaterialien. Die Nutzung von Telefonnummern als Benutzeridentifikatoren erfolgt nicht zur Datensammlung, sondern um auf bereits existierende Kontakte zurückgreifen zu können, ohne zentrale Server zu belasten. Dadurch wird es nahezu unmöglich, mit Zugriff auf Server herauszufinden, wer mit wem kommuniziert. Andere sichere Werkzeuge wie Magic Wormhole oder age ermöglichen die verschlüsselte Übertragung von Dateien oder Dokumenten unabhängig von störungsanfälligen Kanälen. Diese sind zwar weniger bequem als Messenger-Dienste, bieten aber eine bessere Sicherheit als verschlüsselte E-Mails.

Die Vorteile von E-Mail – wie die weite Verbreitung, die einfache Erreichbarkeit ohne vorherige Kontakte und die universelle Unterstützung durch sämtliche Plattformen – können nicht geleugnet werden. Trotzdem ist es essenziell, sich der Grenzen bewusst zu sein: E-Mail kann keine tatsächlich sichere Kommunikation garantieren, auch nicht mit Verschlüsselungs-Add-ons. Die Illusion von Sicherheit ist gefährlich, weil sie dazu verleitet, sensible Informationen über ein unzureichend geschütztes System zu versenden. Das Fazit ist klar: Wer vertrauliche Informationen sicher übermitteln möchte, sollte von der Nutzung verschlüsselter E-Mail Abstand nehmen. Stattdessen sind moderne sichere Messenger die empfehlenswertere Wahl.

Wer mehr Sicherheit will, sollte auf bewährte Tools setzen, die auf End-to-End-Verschlüsselung, Forward Secrecy und minimale Metadatenspeicherung ausgelegt sind. Darüber hinaus ist es wichtig, genau abzuwägen, welche Nachrichten und Daten überhaupt digital versendet werden sollten. Manche Informationen sind so sensibel, dass sie nicht per Internet kommuniziert werden sollten – auch wenn sichere Systeme verwendet werden. Um die Sicherheit im Alltag zu verbessern, sollten Anwender bei der Kommunikation unterschiedliche Ebenen der Vertraulichkeit nutzen und sichere Messenger für echt sensible Gespräche bevorzugen. E-Mail bleibt dabei als komfortabler, aber unsicherer Kanal bestehen – mit allen Risiken, die damit verbunden sind.

Letztlich schadet es auch nicht, den allgemeinen Aufklärungsstand zu erhöhen und das Bewusstsein für die tatsächlichen Sicherheitsprobleme zu schärfen. Denn nur mit Kenntnis der Grenzen der Technologien kann man sinnvolle Entscheidungen treffen. Die Vorstellung, dass verschlüsselte E-Mail eine Garantie für Datenschutz und Anonymität sei, entspricht leider schlicht nicht der Realität. Mit dem Aufkommen von immer leistungsfähigeren Überwachungstechniken und der zunehmenden Komplexität digitaler Angriffe wird der Schutz von Kommunikation noch wichtiger. Der Weg dahin führt über moderne, spezialisierte Tools, die speziell für die Bedürfnisse sicherer Kommunikation entwickelt wurden – nicht über das scheinbar vertraute, aber unsichere E-Mail-System.

Die Devise lautet deshalb für alle, denen ihre Daten und ihre Privatsphäre wichtig sind: Verzicht auf verschlüsselte E-Mail und hin zu wirklich sicheren Nachrichtenplattformen.

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