Im April 2025 konnte Ford Motor Company eine beeindruckende Umsatzsteigerung von 16 % in den USA verzeichnen. Die Verkaufszahlen erreichten mit 208.675 neuen Fahrzeugen einen Rekordmonat. Besonders bemerkenswert war dabei die gesteigerte Nachfrage bei den beliebten Pick-up-Modellen, die fast die Hälfte aller verkauften Fahrzeuge ausmachten. Dieser starke Absatzanstieg geht Hand in Hand mit der steigenden Unsicherheit der Verbraucher über geplante Importtarife, die in naher Zukunft die Preise für Fahrzeuge erhöhen könnten.
Die Ursache für diesen Verkaufsboom liegt zum einen in der strategischen Entscheidung von Ford, ihre Mitarbeiterpreise für alle Kunden zugänglich zu machen. Diese Preisaktion, die Anfang April startete und bis Anfang Juli verlängert wurde, bot attraktive Einkaufsmöglichkeiten und hat so viele Kunden dazu bewogen, ihre Kaufentscheidung vorzuziehen. Zum anderen gab es eine deutliche Furcht vor den angekündigten Zollerhöhungen durch die US-Regierung, welche die Preise von importierten Fahrzeugen künftig erhöhen könnten. Daher griffen viele Käufer zu, um noch vor der möglichen Preissteigerung zuzuschlagen. Die Verkaufszahlen der sogenannten F-Series Pick-up-Trucks spiegeln besonders deutlich diesen Trend wider.
Ford verkaufte im April allein rund 72.765 F-Series Fahrzeuge, was einem Anstieg von 13 % gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Die F-Series ist traditionell das meistverkaufte Modell im Ford-Portfolio und gehört zu den meistverkauften Pick-up-Trucks in den USA. Die Einzelhandelsverkäufe, also der Verkauf direkt an Endkunden, zeigten sogar einen noch höheren Wachstumssprung von 17 %. Ergänzend dazu stechen insbesondere die neuen Modelle wie der Ford Maverick und der Ford Ranger hervor.
Der Maverick verzeichnete mit über 20.000 verkauften Einheiten einen enormen Verkaufsanstieg von 67 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Ranger konnte mit einem Plus von 62 % und mehr als 7.000 Verkäufen auf einen deutlichen Zuwachs zurückblicken. Trotz des Gesamtanstiegs gibt es auch Bereiche, in denen Ford einen Verkaufsrückgang meldete – insbesondere bei den vollelektrischen Fahrzeugen.
Die Verkäufe des F-150 Lightning, einer vollelektrischen Variante des erfolgreichen F-Serie Pick-ups, gingen im April um 17 % zurück, was zum Teil auf begrenzte Lagerbestände zurückzuführen ist. Auch die Verkäufe des E-Transit, des vollelektrischen Lieferwagens von Ford, fielen im April drastisch um 81 %. Diese Rückgänge spiegeln die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität wider, wo Lieferkettenprobleme und begrenzte Produktion zu Engpässen führen. Der CEO von Ford, Jim Farley, äußerte sich gegenüber Medien zu der erfolgreichen Verkaufsentwicklung. Er betonte, dass die Kombination aus attraktiven Preisaktionen und der Erwartung steigender Preise durch importbezogene Zölle maßgeblich für den starken Absatz verantwortlich seien.
Die Händler berichteten von schrumpfenden Lagerbeständen, was den Eindruck bestärkt, dass viele Käufer die Fahrzeugbestände vor möglichen Preisanhebungen leergekauft haben. Auf dem amerikanischen Automarkt war Ford nicht allein mit seinem Erfolg. Auch der Konkurrent General Motors meldete entsprechende Zuwächse. GM verkaufte im April 267.051 Fahrzeuge, was einem Absatzplus von 20 % entspricht.
Auch hier waren die Pick-ups entscheidend für das Wachstum. So verkaufte GM zusammen über 82.000 Einheiten der Chevrolet Silverado und GMC Sierra Modelle, die zu den beliebtesten Full-Size-Pick-ups zählen. Die agebrachte Dynamik auf dem US-Automobilmarkt verdeutlicht die hohe Sensibilität der Kunden gegenüber potentiellen Preisänderungen infolge politischer Maßnahmen wie Handelszöllen. Das Kaufverhalten wird maßgeblich von Zukunftserwartungen beeinflusst, was sich auch in der intensiven Nutzung von Rabattaktionen durch Hersteller widerspiegelt.
Ford hat mit seiner gezielten Verkaufsförderung rechtzeitig darauf reagiert und konnte so seine Marktposition stärken. Wichtig bleibt für Ford und die gesamte Branche die Balance zwischen der Absatzsteigerung bei klassischen Pick-up-Modellen und der Entwicklung elektrifizierter Fahrzeuge. Während der konventionelle Pick-up-Markt nach wie vor boomt, hat Ford mit dem F-150 Lightning eine strategisch wichtige Rolle im Zukunftsmarkt der Elektromobilität besetzt. Die rückläufigen Verkäufe im April zeigen jedoch, dass es noch Herausforderungen gibt – etwa bei der Skalierung der Produktion und der Versorgung der Händler. Die April-Verkaufszahlen von Ford sind ein klarer Indikator für die gegenwärtige Marktstimmung in den USA.
Sie zeigen auch den Einfluss politischer Rahmenbedingungen auf Konsumentenentscheidungen auf. Steigende Tarife scheinen den Kundenstamm zu mobilisieren, um Käufe vorzuziehen. Die Kombination aus politischer Unsicherheit, attraktiven Preisaktionen und der starken Produktpalette half Ford, die Konkurrenz hinter sich zu lassen und den Absatz signifikant zu erhöhen. Insgesamt hinterlässt Ford im April 2025 ein starkes Bild mit einer 16%igen Steigerung der Verkaufszahlen, angetrieben von einem Boom bei Pick-up-Modellen und einer vorsichtigen Zurückhaltung bei vollelektrischen Fahrzeugen. Der Ausblick hängt nun davon ab, wie sich die politische Lage bezüglich der Zölle entwickelt und wie schnell Ford seine elektrifizierten Produkte in ausreichendem Umfang zur Verfügung stellen kann.
Für Verbraucher bleibt die Botschaft klar: Der Kaufzeitpunkt kann heute entscheidend sein, um von attraktiven Konditionen zu profitieren, besonders in einem Markt, dessen Preise durch politische Entscheidungen stark beeinflusst werden. Für Ford sind die April-Zahlen ein Ansporn, die Strategie mit kundenorientierten Angeboten fortzusetzen und gleichzeitig die Elektrifizierungsinitiative weiter voranzutreiben, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.