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Bill Gates und die Zukunft des PCs: Die unterschätzte Rolle von Xenix in den 1980er Jahren

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Bill Gates's vision for the future of the PC, c1980 – er, Xenix (2002)

Die Entwicklung des Personal Computers in den 1980er Jahren wurde maßgeblich von Bill Gates und Microsoft geprägt. Ein oft übersehener Teil dieser Geschichte ist die Bedeutung von Xenix, Microsofts Unix-basiertem Betriebssystem, das die spätere Ausrichtung der Firma und die technische Vision prägte.

Die Geschichte des Personal Computers ist untrennbar mit der Vision von Bill Gates verbunden, dem Mitbegründer und langjährigen Kopf von Microsoft. Während viele die Erfolgsgeschichte des PC vor allem anhand des Aufstiegs von MS-DOS und Windows erzählen, bleibt ein bedeutender Abschnitt dieser Entwicklung oft im Schatten: die Phase um das Betriebssystem Xenix, das Microsoft in den frühen 1980er Jahren aus einer Unix-Lizenz von AT&T entwickelte. Diese Periode zeigt nicht nur das technische und strategische Ringen von Microsoft zu einer Zeit, als der PC-Markt noch im Entstehen begriffen war, sondern offenbart auch, wie flexibel und adaptiv Bill Gates’ Vorstellung von der Zukunft des Computers tatsächlich war. Im Gegensatz zu der bekannten Erzählung, wonach der Durchbruch des PCs mit Microsofts Übernahme von QDOS und der Entwicklung von DOS für die IBM-PC-Plattform begann, war die Realität komplexer. Von Anfang an war Microsoft eng mit der Unix-Welt verbunden, indem das Unternehmen Xenix stark unterstützte und entwickelte.

Dies war kein kleines Nebenprojekt, sondern vielmehr ein zentraler Bestandteil der Firmenstrategie. Xenix wurde von Microsoft lizenziert und für verschiedene Prozessoren, einschließlich des Intel 8086, angepasst. Diese Unix-basierte Version sollte Microsofts Vision eines universell einsetzbaren Betriebssystems verkörpern, das in vielfältigen Hardware-Konfigurationen funktionieren konnte. Wichtig dabei ist die Ausgangslage der Branche und Microsoft selbst in jener Zeit. Bill Gates und Paul Allen, die Gründer von Microsoft, starteten mit Programmiersprachen wie Basic und Fortran, bevor sie in den Bereich der Betriebssysteme vordrangen.

Die Unix-Version Xenix wurde als eine weiterentwickelte und modernere Alternative zum inoffiziellen Standard MS-DOS betrachtet. Microsoft erkannte die Bedeutung eines Betriebssystems, das nicht nur auf einzelnen Maschinen sondern in einer vernetzten Umgebung funktionieren konnte, und Unix bot hier viele der nötigen technischen Eigenschaften. Die Entscheidung für Xenix war also Ausdruck einer zukunftsorientierten Technologie-Strategie. Ein interessanter Einblick in die damalige Unternehmenskultur liefert die Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters, der beschreibt, wie Xenix im Unternehmen allgegenwärtig war. Schon Mitte der 1980er Jahre war der Umgang mit Xenix in Microsoft so normal, dass alle Mitarbeiter, vom CEO bis zum Büropersonal, mit den Unix-Terminals und Programmen wie dem Texteditor vi arbeiteten.

Dies zeigt, dass Xenix mehr als nur ein technisches Werkzeug war – es war ein Fundament für die interne Arbeitsweise und Entwicklung. Die Ambitionen von Microsoft gingen jedoch über die reine Entwicklung von Betriebssystemen hinaus. Die Partnerschaft mit IBM zum IBM PC war ursprünglich als ein Projekt mit geringen Erwartungen an eine langfristige Massenproduktion gedacht. Beide Seiten sahen den PC zunächst als eine Art Testballon, ein Produkt mit begrenzter Lebensdauer und Bedeutung. Microsofts eigentliche Vision war es, ein Betriebssystem bereitzustellen, das auf einer Vielzahl von Hardwareplattformen funktionierte, um so die breite Akzeptanz von Personal Computern zu fördern.

Die Lizenzierung von Unix durch AT&T und die Entwicklung von Xenix spiegelten diesen Ansatz wider. Die Verbindung zu IBM war dennoch für Microsoft von entscheidender Bedeutung. Die Windows-Geschichte beginnt aus der Not heraus, eine grafische Benutzeroberfläche und ein Betriebssystem für den weit verbreiteten IBM PC zu bieten. Interessanterweise war Microsofts Einstieg in den PC-Markt weniger eine Herzensangelegenheit als eine pragmatische Entscheidung, da das Unternehmen mit QDOS ein funktionierendes Betriebssystem zügig übernehmen und lizenzieren konnte, um den IBM-Vertrag zu erfüllen. Doch trotz dieses pragmatischen Schritts blieb die Xenix-Philosophie tief in Microsoft verwurzelt.

Die Brüche in der Microsoft-IBM-Beziehung und die unterschiedlichen Visionen für die Zukunft des PCs führten in den folgenden Jahren zu Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit OS/2. Microsoft und IBM arbeiteten zunächst zusammen an OS/2 als Nachfolger für den PC, doch Microsoft unterstützte parallel auch die Weiterentwicklung von Windows, was letztendlich in der Entfremdung der Partner mündete. Wäre OS/2 stattdessen der alleinige Weg gewesen oder hätte Microsoft stärker an Xenix festgehalten, sähe die Betriebssystemlandschaft heute wahrscheinlich ganz anders aus. Bill Gates selbst lobte in den 1990er Jahren bei Konferenzen wie der Unix Expo die frühen Xenix-Projekte und hob die Schwierigkeiten hervor, die Microsoft mit AT&T und der Unix-Community hatte. Der zentrale Kritikpunkt war die Fragmentierung von Unix, die dazu führte, dass kein einheitliches System die breite Masse erreichen konnte.

Aus dieser Erkenntnis entstand die Idee, ein neues Betriebssystem von Grund auf zu entwerfen – das Ergebnis war Windows NT, das Elemente von Unix, Windows und leistungsfähigen Serverfunktionen vereinte. NT sollte Microsoft die Kontrolle über das Betriebssystem geben und gleichzeitig die Vorteile der Unix-Konzepte nutzen, ohne deren Schwächen zu übernehmen. Die Geschichte von Xenix und den Unix-Wurzeln von Microsoft zeigt, dass Bill Gates’ Vision lange Zeit flexibel und offen für verschiedene technologische Ansätze war. Die Fixierung auf Windows, wie sie heute oft retrospektiv gesehen wird, war nicht von Beginn an der einzige Weg. Die Liebe zu Unix-Prinzipien, die Überzeugung von ihrer Leistungsfähigkeit und die praktischen Herausforderungen, die Microsoft damit erlebte, prägten die gesamte Entwicklung der Firma bis in die frühen 1990er Jahre.

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