Wise, ursprünglich unter dem Namen TransferWise bekannt, wurde lange als zuverlässige und kostengünstige Plattform für internationale Geldtransfers und Fremdwährungstransaktionen geschätzt. Viele Unternehmen und Privatpersonen nutzten den Service, um weltweit Zahlungen schnell und unkompliziert abzuwickeln. Doch die Zuverlässigkeit von Wise ist aktuell stark infrage gestellt. Unser jüngstes Erlebnis zeigt, dass Kundenkonten ohne Vorwarnung gesperrt werden können – mit gravierenden finanziellen Folgen. Wir mussten schmerzlich erfahren, wie die Sperrung unseres Geschäftskontos bei Wise zu einem Verlust von über 60.
000 australischen Dollar führte und trotz aller Bemühungen keine Lösung in Sicht ist. Diese Geschichte soll als Warnung und Anregung dienen, vor der Nutzung von Wise gut abzuwägen und alternative Methoden für internationale Zahlungen zu suchen. Das Vertrauen in Wise entstand über einen Zeitraum von fünf Jahren. Seit der Gründung unseres Unternehmens hatten wir das Konto aktiv verwendet, um Transaktionen in verschiedenen Währungen zu tätigen und Ausgaben während Geschäftsreisen zu begleichen. Bis ins Jahr 2025 schien das System zuverlässig und benutzerfreundlich.
Prozessoptimierungen und Kostenersparnisse machten die Plattform attraktiv und setzten sie von klassischen Banklösungen ab. Doch das scheinbar stabile Verhältnis wurde im April 2025 auf einmal dramatisch gestört. Wise verlangte plötzlich und überraschend zusätzliche Unterlagen zur Verifizierung der Ultimate Beneficial Owners (UBOs) unseres Unternehmens. Zu diesem Zweck mussten wir eine aktuelle, bezahlte Auskunft aus dem australischen Handelsregister (ASIC Extract) sowie die Kopien der Personalausweise oder Reisepässe unserer beiden wirtschaftlich Berechtigten vorlegen. Angesichts der regulatorischen Anforderungen ließen sich diese Aufforderungen nachvollziehen und schienen angemessen für ein Finanzdienstleistungsunternehmen.
Nachdem wir die verlangten Dokumente umgehend hochgeladen hatten, schien das Thema zunächst erledigt. In den darauffolgenden Wochen funktionierten unsere Transaktionen weiterhin reibungslos. Die Forderung nach weiterem Nachweis erlosch scheinbar und wir führten unser Geschäft wie gewohnt fort. Doch Anfang Mai kam es dann ohne jegliche Vorwarnung zu ernsthaften Problemen: sämtliche Kartenzahlungen wurden abgelehnt, Eingangs- und Auszahlungen über elektronische Überweisungen (ACH) und Drahtüberweisungen waren blockiert. Alle Versuche, diese Sperrungen über die von Wise bereitgestellten Links zu beheben, scheiterten kläglich.
Die entsprechenden Seiten waren unbrauchbar oder zeigten nur Fehler an. Gleichzeitig kamen automatische E-Mails, die eine Problemlösung suggerierten, doch die enthaltenen Links führten zu inaktiven oder unverständlichen Formularen. Der Support reagierte auf unsere Anfragen entweder gar nicht, oder mit unvollständigen und verwirrenden Antworten. Immer wieder wurden wir gebeten, identische Dokumente erneut einzureichen – jene Unterlagen, die wir schon mehrfach vorgelegt hatten. Die Kommunikation verwandelte sich bald in einen endlosen Kreislauf, dessen Ausgang ungewiss blieb.
Telefonate mit dem Kundendienst verliefen ebenso ernüchternd. Mitarbeitende am anderen Ende der Leitung sprachen häufig von einem „Bug“, der bald behoben werden solle, oder verwiesen auf die erforderliche Einreichung weiterer Dokumente, ohne jedoch konkret zu erläutern, welche genau gebraucht würden. So blieben wir in der Warteschleife hängen, während unsere Geschäftskonten weiterhin blockiert waren. In Folge dieser Einschränkungen konnten wesentliche Zahlungen nicht durchgeführt werden und wichtige Vertragsbedingungen nicht erfüllt werden. Der wohl gravierendste Konsequenz aus dieser Situation war der Verlust von über 60.
000 australischen Dollar Guthaben auf unserem Wise-Konto. Dieses Kapital konnten wir nicht abheben, transferieren oder anderweitig verwenden. Wise zeigte gegenüber diesen finanziellen Nachteilen keinerlei Einsicht oder Hilfsbereitschaft. Die Sperre des Kontos wurde trotz mehrfacher Nachweise und Nachfragen nicht aufgehoben. So entstand ein Schaden, der für unser Unternehmen sowohl finanziell als auch operativ massiv belastend ist.
Diese Erfahrungen werfen ein schlechtes Licht auf Wise und stellen viele Fragen zur Zuverlässigkeit und Kundenorientierung des Unternehmens. Für Kunden, die auf einen reibungslosen Zugang zu ihren Geldern angewiesen sind, kann eine solche Kontosperrung dramatische Folgen haben. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die sich auf schnelle Transaktionen und globale Geschäftstätigkeiten verlassen, sind gefährdet. Zudem ist der Umgang mit Kundinnen und Kunden äußerst unprofessionell. Die fehlende Transparenz, die wiederholte Aufforderung zur Einreichung bereits vorgelegter Dokumente und die kaum hilfreichen Antworten verdeutlichen, dass der Support von Wise kaum an fairer Problemlösung interessiert ist.
Dieser Zustand schafft Unsicherheit und Misstrauen – Faktoren, die bei Finanzdienstleistern besonders schädlich sind. Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die rechtliche und regulatorische Stellung von Wise. Einerseits agiert das Unternehmen faktisch wie eine Bank, vertritt dies auch nach außen, und muss strengeren Auflagen folgen. Andererseits bleibt die Kundenkommunikation oberflächlich und unzuverlässig. Die DSGVO und andere Datenschutzgesetze werden zwar bemüht, doch wenn legitime Forderungen nach Kontoentsperrungen nicht bearbeitet werden, führt dies zur Existenzgefährdung der Betroffenen.
Inzwischen sehen wir uns gezwungen, andere Wege zu evaluieren, um internationale Geldtransfers durchzuführen. Traditionelle Banken bieten zwar oft höhere Gebühren und längere Bearbeitungszeiten, gewähren jedoch eine größere Rechtssicherheit und zuverlässigen Zugriff auf Gelder. Auch neue Wettbewerber am Markt mit besseren Kundenservicekonzepten und klaren Verfahrensweisen rücken zunehmend in den Fokus. Abschließend lässt sich festhalten, dass trotz der günstigen Konditionen und technischen Einfachheit von Wise das Restrisiko erheblich ist. Insbesondere wenn das Konto ohne erkennbare Ursachen plötzlich blockiert wird, bleibt man als Nutzer auf sich gestellt und hat kaum Möglichkeiten der schnellen Problemlösung.
Der Verlust von über 60.000 AUD zeigt eindrucksvoll, wie gravierend diese Problematik sein kann. Wir raten allen Unternehmen und Privatpersonen, die bisher auf Wise gesetzt haben, sich intensiv mit Alternativen auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass ausreichende Kundenschutzmechanismen vorhanden sind. Darüber hinaus empfiehlt es sich, niemals große Geldbeträge langfristig auf Plattformen zu belassen, die bei Problemen nicht transparent und kooperativ handeln. Unser Fall ist ein eindrückliches Beispiel, wie moderne Finanzplattformen trotz ihrer technischen Innovationen und Innovationskraft an ihrer Kundenorientierung scheitern können.
Wir hoffen, dass unsere Erfahrungen Leserinnen und Leser sensibilisieren und dazu beitragen, informierte Entscheidungen für ihre Finanzgeschäfte zu treffen.