Der frühere MMA-Weltmeister Conor McGregor sorgt erneut für Schlagzeilen – diesmal mit seiner ambitionierten politischen Kampagne zur Präsidentschaft Irlands. Obwohl der Weg zum Amt alles andere als sicher scheint, hat McGregor durch die offizielle Unterstützung des ehemaligen Fox News-Moderators und Trump-Vertrauten Tucker Carlson Auftrieb erhalten. Gemeinsam diskutierten sie in einem vollbesetzten Pub in Crumlin, einem Stadtteil im Süden von Dublin, vor zahlreichen Anhängern intensiv das Thema Immigration, das in Irland und ganz Europa derzeit eine zentrale Rolle spielt. McGregor, der sich seit Jahren für seinen auffälligen Kampfstil und seine laute Persönlichkeit einen Namen gemacht hat, betritt mit seiner Bewerbung für das Präsidentenamt ungewöhnliches politischen Terrain. Sein Auftritt bei Tucker Carlson zeigt eine neue Seite des Athleten: entschlossen, in der politischen Arena ernst genommen zu werden.
Die Verbindung zu Trump-Unterstützern wie Tucker Carlson, Andrew Tate oder sogar Tech-Milliardär Elon Musk verstärkt seine Position in bestimmten konservativen und magisch ausgerichteten Kreisen. Die Präsidentschaft in Irland ist eine überwiegend repräsentative Rolle, doch McGregor versteht seinen Vorstoß als Möglichkeit, die öffentliche Debatte über die Zukunft des Landes aktiv mitzugestalten. Immigration ist eines der Hauptthemen seines Programms, und im Gespräch mit Carlson betonte er die Probleme, die nach seiner Ansicht auslässige Kontrollmaßnahmen im Einwanderungsbereich für Irland mit sich bringen. Dabei spricht McGregor eine oft umstrittene Linie, die sowohl nationalistische als auch volkswirtschaftliche Argumente verbindet. Die Kulisse seiner Gespräche, das Black Forge Inn, ist ein bekanntes Pub im Dubliner Stadtteil Crumlin, das als Treffpunkt seiner Unterstützer dient.
Die Atmosphäre während der Veranstaltung war ausgelassen: McGregor schenkte selbst das Bier aus, während die Menge teils mit MAGA-Hüten bekleidet war – ein Symbol, das für die populistische rechte Bewegung rund um den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump steht. Dieses Bild unterstreicht McGregors Zugehörigkeit zu einer spezifischen politischen Bewegung, die in Irland jedoch auf breite Skepsis stößt. Trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit sind die Chancen von Conor McGregor, tatsächlich als Präsidentschaftskandidat zugelassen zu werden, äußerst gering. Nach irischem Recht braucht ein Kandidat die Unterstützung von mindestens 20 Mitgliedern des Oireachtas, des irischen Parlaments, oder vier lokalen Behörden, um offiziell antreten zu können. Eine Umfrage unter 134 Politikern offenbarte jedoch, dass keiner von ihnen bereit ist, McGregor zu nominieren.
Auch die lokalen Ratsmitglieder schlossen eine Unterstützung kategorisch aus. Die Gegnerschaft im Parlament und die negative Resonanz in der Bevölkerung gründen sich zum großen Teil auf McGregors polarisierende Persönlichkeit sowie seine rechtlichen Probleme. Er wurde 2018 in einem zivilrechtlichen Verfahren wegen Vergewaltigung verurteilt, ein Urteil, gegen das er derzeit in Berufung geht. Zusätzlich belastet ihn derzeit ein weiterer Zivilprozess in Florida wegen ähnlicher Anschuldigungen. Auch frühere Gewalttaten und kontroverse Aktionen aus seinem Privatleben werfen lange Schatten auf seinen politischen Anspruch.
Dementsprechend distanzieren sich viele politische Entscheidungsträger von McGregor. Ein Senator charakterisierte ihn als „geschmacklos und vulgär“ und bezweifelte seine Eignung für das Amt. Diese Haltung spiegelt einen breiten Konsens innerhalb der politischen Klasse wider, die McGregor als eine Person mit zu vielen rechtlichen und moralischen Fragen betrachtet, um das höchste Amt des Landes zu bekleiden. Die Tatsache, dass McGregor von Figuren wie Elon Musk und Andrew Tate unterstützt wird, verstärkt die Polarisierung. Beide gelten als kontroverse Persönlichkeiten, die insbesondere durch konservative und teils radikale Kommentare bekannt sind.
Die Verbindung zu der „MAGA“-Bewegung (Make America Great Again) offenbart eine klare ideologische Ausrichtung McGregors, die außerhalb kleiner, enthusiastischer Kreise nur wenig Anklang findet. Das Gespräch im Pub mit Tucker Carlson war mehr als nur ein lockeres Treffen. Über Stunden wurden Themen rund um Migration, nationale Identität und Irlands Zukunft diskutiert. McGregor beschrieb das Gespräch als „von Herzen kommend“ und betonte, dass es um mehr gehe als nur um politische Statements: Es sei ein Aufruf zum Nachdenken über die Herausforderungen, vor denen Irland steht. Sein Auftritt in Washington D.
C. im März 2025, als er zu einem St. Patrick's Day-Empfang ins Weiße Haus eingeladen wurde, hatte bereits für große Kontroversen gesorgt. Während Trump McGregor ehrte und seine kulturelle Bedeutung würdigte, stieß die Einladung in Irland auf heftige Kritik. Politiker aus verschiedenen Parteien und Teile der Bevölkerung äußerten sich empört über den Umgang mit einem Mann, der wegen schwerwiegender Vorwürfe vor Gericht steht.
Der Ruf McGregors in Irland ist ambivalent. Für viele ist er ein charismatischer Sportler, der es aus einfachen Verhältnissen bis an die Spitze der UFC geschafft hat und damit einen nationalen Stolz repräsentiert. Für andere ist er schlichtweg eine umstrittene Persönlichkeit, deren politische Ambitionen vor allem Showcharakter haben und wenig mit seriöser Politik zu tun. Obwohl er aktuell kaum Aussichten auf eine politische Karriere hat, zeigt McGregors Vorstoß, wie Prominente zunehmend versuchen, ihre Bekanntheit für politische Ziele zu nutzen. Sein Fall ist ein Beispiel für das globale Phänomen, bei dem Unterhaltung, Sport und Politik immer stärker miteinander verschmelzen.
Dabei sind die Reaktionen gespalten: Einige sehen in ihm einen Hoffnungsträger für Veränderungen, andere lediglich einen weiteren Populisten, der mit vereinfachten Botschaften Aufmerksamkeit generiert. Mit Blick auf die Einwanderungspolitik hat McGregor eine klare Botschaft: Er kritisiert das, was er als unkontrollierte Zuwanderung betrachtet, und fordert stärkere Grenzkontrollen und eine restriktivere Haltung gegenüber Migranten. Dieses Thema ist in Irland aufgrund zunehmender Zuwanderung aus dem EU-Ausland und darüber hinaus hochbrisant. Während die Regierung traditionell relativ offen ist, wächst der Druck von populistischen Stimmen und Teilen der Bevölkerung, die mehr Kontrolle und Schutz der nationalen Identität fordern. Die Debatte zwischen McGregor und Carlson spiegelt damit einen Kulturkampf wider, der nicht nur in Irland, sondern weltweit tobt.
Die Frage, wie Länder mit Migration umgehen, prägt politische Lager und Wahlen. Es ist bemerkenswert, dass ein ehemaliger Sportstar an der Spitze dieser Diskussion steht und dabei auf internationale Unterstützung setzt. Trotz der Skepsis in der Politik und den Gerichtsverfahren bleibt McGregor eine polarisierende Figur, deren Einfluss auf die irische Gesellschaft nicht ignoriert werden kann. Seine Rolle als Meinungsführer bei bestimmten Bevölkerungsgruppen ist real. Vor allem jüngere Menschen und konservative Kreise finden in seiner Person einen Identifikationspunkt.