Die Frage, ob Indien Kryptowährungen verbannen wird, sorgt seit geraumer Zeit für Diskussionen und Spekulationen in der Finanzwelt. Berichte aus verschiedenen Quellen, einschließlich Bloomberg, deuten darauf hin, dass die indische Regierung plant, eine Regulierung einzuführen, die Kryptowährungen insgesamt verbieten könnte. Solche Meldungen haben sowohl Besorgnis als auch Hoffnung unter den Beteiligten des Kryptowährungsmarktes ausgelöst. Im letzten Jahr stellte die indische Regierung einen Entwurf für ein Gesetz vor, das ein allgemeines Verbot aller virtuellen Währungen vorschlug. Diese gesetzlichen Bestrebungen rühren von der Skepsis und Feindlichkeit der Regierung gegenüber Kryptowährungen her, die sich in dem Entwurf „Gesetz zur Verbot von Kryptowährungen und Regulierung einer offiziellen digitalen Währung 2019“ widerspiegelt.
Das Hauptanliegen der Behörden besteht darin, dass die dezentrale Natur von Kryptowährungen und die Abwesenheit eines zentralen Aufsehers zu Missbrauch führen könnten, etwa durch Terrorfinanzierung oder andere illegale Aktivitäten. Die Financial Action Task Force (FATF), eine zwischenstaatliche Organisation, hat die Befürchtungen der Regierungen bestärkt, indem sie darauf hinwies, dass die anonyme und dezentralisierte Natur von Kryptowährungen diese Gefahren erleichtern kann. Vor dem Hintergrund dieser Bedenken hat das indische Finanzministerium Berichten zufolge in diesem Jahr interministerielle Konsultationen über den Entwurf geführt. Gerüchte über ein bevorstehendes Handelsverbot verschärfen die Unsicherheit im Kryptowährungssektor. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Bloomberg besagt, dass ein Gesetzesentwurf zu diesem Thema bald von einem parlamentarischen Gremium erörtert werden könnte, bevor er dem Parlament zur Diskussion vorgelegt wird.
Der Bericht sieht vor, dass während die zahlreichen Anwendungsfälle der Blockchain-Technologie gefördert werden, das Mining, Halten und Handeln von Kryptowährungen verboten werden soll. Die Auswirkungen einer derartigen Regulierung wären enorm. Der indische Markt für Kryptowährungen könnte auf bis zu 12,9 Milliarden US-Dollar geschätzt werden, wenn die Branche reguliert würde. Dennoch zeigen Umfragen unter Krypto-Händlern, dass viele von ihnen optimistisch sind, dass die Regierung keine voreilige Entscheidung treffen wird. Nischal Shetty, Gründer und CEO der Krypto-Börse WazirX, äußerte sich skeptisch zu den Bloomberg-Behauptungen und betonte, dass es keine soliden Quellen gebe, um solche Informationen zu unterstützen.
Er erklärte, die Liste der Gesetzesentwürfe, die in der kommenden Parlamentssitzung präsentiert werden, enthalte kein Verbot von Kryptowährungen. Trotz der Ängste seitens der Regierung gibt es viele Befürworter der Kryptowährungen, die darauf hinweisen, dass ein allgemeines Verbot nicht die Lösung sein kann. Sie argumentieren, dass Kryptowährungen bedeutende Vorteile bringen können, zum Beispiel bei der Reduzierung der Kosten für Überweisungen und bei der Unterstützung internationaler Geschäftstätigkeiten. Diese positiven Aspekte der Kryptowährungen könnten durch eine regulierte Marktwirtschaft gefördert werden. Um der indischen Regierung zu zeigen, dass Krypto-Börsen für verantwortungsvolles Handeln stehen, haben mehrere Unternehmen, darunter WazirX, beschlossen, gemeinsam mit der Internet- und Mobilfunkvereinigung Indiens (IAMAI) einen Verhaltenskodex zu entwickeln.
Dieser Code soll der Selbstregulierung unter den Akteuren im Kryptowährungssektor dienen und ist darauf ausgerichtet, den Bedenken der Regierung Rechnung zu tragen. Die Regeln beinhalten Leitlinien für das Kundenidentifikationsverfahren (KYC) und Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche (AML), um illegale Aktivitäten in der Kryptowährungsbranche einzuschränken. Kumar Gaurav, Gründer und CEO von Cashaa, einem Neo-Banking-Dienstleister für Krypto-Börsen, äußerte ebenfalls Bedenken gegenüber den Gerüchten über ein bevorstehendes Verbot. Er betonte, dass er als Branchenvertreter ständig mit der Reserve Bank of India, der indischen Regierung und anderen relevanten Krypto-Entitäten in Kontakt stehe und es unwahrscheinlich sei, dass die Regierung ohne fundierte Grundlage eine hastige Entscheidung treffe. Die Kryptowährungsindustrie in Indien hat seit dem historischen Urteil des Obersten Gerichts im Jahr 2020, das ein Verbot der Reserve Bank of India aus dem Jahr 2018 aufhob, einen bemerkenswerten Anstieg des Handelsvolumens erlebt.
Das Gericht erklärte, dass die damalige Richtlinie „verfassungswidrig“ sei und dass Kryptowährungen in Ermangelung eines klaren Regulierungsrahmens als legitimer Handel zu betrachten seien, geschützt durch das Grundrecht, eine Tätigkeit oder ein Gewerbe auszuüben. Die anhaltenden Spekulationen über einen bevorstehenden Gesetzesentwurf, der nicht reguliert, sondern das Verbot von Kryptowährungen zielt, haben die 1,7 Millionen Inder, die in digitale Vermögenswerte investieren, in einer angespannten Lage zurückgelassen. Während es viele unbeantwortete Fragen gibt, bleibt die Notwendigkeit einer Regulierung für Kryptowährungen in Indien möglicherweise dringlicher denn je. Die Fachleute und Stakeholder im Krypto-Bereich beobachten die Entwicklungen aufmerksam und hoffen auf eine faire und innovative Lösung, die sowohl den Bedürfnissen der Läden und Trader als auch den Bedenken der Regierung Rechnung trägt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zukunft der Kryptowährungen in Indien ungewiss bleibt.
Die Sorge über ein mögliches Verbot wird durch die Überzeugung vieler Branchenakteure, dass ein regulierter Markt sowohl die Innovation in der Technologie als auch die notwendigen Sicherheitsanforderungen erfüllen kann, in Frage gestellt. Nur die Zeit wird zeigen, wie die indische Regierung mit dieser Herausforderung umgehen wird und ob sie einen Kurs einschlägt, der sowohl Innovation als auch Sicherheit fördert.