Der 55. Pariser Luftfahrtsalon, eines der bedeutendsten globalen Ereignisse in der Luft- und Raumfahrtbranche, hat dieses Jahr erneut die Weichen für wichtige Geschäftstransaktionen und Innovationen gestellt. Airbus und Embraer, zwei weltbekannte Flugzeugbauer, konnten auf der renommierten Messe starke Erfolge erzielen und damit ihre Position am Markt weiter festigen. Die bedeutenden Aufträge spiegeln nicht nur das Vertrauen der Fluggesellschaften in die Produkte der Hersteller wider, sondern beeinflussen auch die Entwicklung der Aktienkurse spürbar. Dabei steht vor allem die ordentliche Auftragslage im Fokus, die langfristige Wachstumsperspektiven sichert und die Unternehmen auf Kurs zu stabilen finanziellen Ergebnissen hält.
Airbus, der europäische Flugzeugriese, knüpfte während des Luftfahrtsalons an seine langjährige Erfolgsserie an. Gleich mehrere große Aufträge wurden bestätigt, darunter eine bemerkenswerte Vereinbarung mit EgyptAir über sechs A350-900 Widebody-Frachterjets, die Teil eines umfassenden Expansionsprogramms der ägyptischen Fluggesellschaft sind. Diese Jets zeichnen sich durch ihre Effizienz und Reichweite aus, was sie für Langstreckenflüge prädestiniert. Zudem bestätigte VietJet eine Bestellung über bis zu 150 Flugzeuge vom Typ A321neo, einem beliebten Schmalrumpfflugzeug für Kurz- und Mittelstreckenreisen. VietJet betreibt bereits eine Flotte solcher Flugzeuge und setzt mit der Erweiterung auf bewährte Technologie.
Zusätzlich zu diesen Großaufträgen konnte Airbus eine bedeutende Bestellung von AviLease aus Saudi-Arabien verbuchen, die zunächst zehn A350F-Frachterflugzeuge und 30 A320neo-Flugzeuge umfasste und sich perspektivisch auf bis zu 22 Frachtflugzeuge und 55 A320neo-Modelle ausweiten kann. Für All Nippon Airways, eine führende japanische Fluggesellschaft, wurden 24 A321neo und drei A321XLR Flugzeuge bestätigt. Diese Aufträge stärken Airbus‘ Position in Asien und verdeutlichen die internationale Nachfrage nach modernen Flugzeugen mit verbesserter Treibstoffeffizienz. Auch der polnische LOT Polish Airlines entschied sich erstmals für Airbus als neuen Flugzeugzulieferer und unterzeichnete einen Vertrag für bis zu 84 A220-Flugzeuge zur Erneuerung der Regionalflotte. Dies markiert einen bedeutenden Schritt für Airbus, der damit den brasilianischen Konkurrenten Embraer – den bisherigen Lieferanten von LOT – herausfordert.
Gleichzeitig orderte Riyadh Air aus Saudi-Arabien bis zu 50 Airbus A350-1000 Jets, darunter eine feste Bestellung von 25 Maschinen. Diese Aufträge belegen die starke Nachfrage von Airlines aus dem Nahen Osten nach modernen, langlebigen Großraumflugzeugen. Neben den Flugzeugaufträgen gewann Airbus auch im Bereich digitaler Lösungen an Bedeutung. Cluster2 Airports aus Saudi-Arabien verkündete eine Absichtserklärung mit Airbus, um fortschrittliche digitale Technologien in mehreren Flughäfen des Netzwerks zu implementieren. Ziel ist die Verbesserung der Betriebseffizienz, der Sicherheit und der Integration von Abläufen auf Flughäfen – ein immer wichtigerer Faktor im komplexen Luftfahrtbetrieb.
Finanziell zeigt sich Airbus optimistisch: Das Unternehmen plant eine Anhebung der Dividende und bestätigte seine Prognosen für 2025. Die geplante Erhöhung der Ausschüttungsquote von zuvor 30–40 Prozent auf 30–50 Prozent des Nettogewinns soll Aktionäre zusätzlich anziehen und Vertrauen in die künftige Entwicklung signalisieren. Der Aktienkurs von Airbus reagierte positiv und stieg um etwa 1 Prozent, womit er sich wieder über einen wichtigen Kaufpunkt bewegte. Bilanzielle Stärke und anhaltend hohe Nachfrage tragen damit zu einer insgesamt stabilen Marktlage bei. Während Airbus mit seinem breiten Portfolio überzeugte, steigerte auch Embraer seine Marktpräsenz und freut sich ebenfalls über wachsende Akzeptanz.
Der brasilianische Flugzeughersteller, bekannt für seine innovativen Regionaljets und neuen Entwicklungen im Bereich elektrischer senkrecht startender Fluggeräte (eVTOL), konnte seine Auftragsbücher deutlich erweitern. So sicherte sich Embraer einen bedeutenden Auftrag von SkyWest mit 60 fest bestellten und 50 optionalen Flugzeugen der E-Jet E2 Familie. SkyWest ist der weltweit größte Betreiber von E175-Flugzeugen und plant Lieferungen ab 2027, was den Einfluss Embraers auf dem nordamerikanischen Markt unterstreicht. Darüber hinaus wird Airlink aus Südafrika zehn neue Embraer-Flugzeuge leasen, die von Azorra aus Florida bereitgestellt und über das laufende und kommende Jahre geliefert werden. Embraer baute so seine Präsenz in Afrika weiter aus und stärkte sein regionales Netz.
Ein weiterer spannender Fokus liegt auf der Entwicklung von eVTOL-Flugzeugen. Eve Air Mobility, eine eigenständige Tochter von Embraer, hat eine Absichtserklärung mit Future Flight Global unterzeichnet, um bis zu 54 elektrisch angetriebene senkrecht startende und landende Luftfahrzeuge zu liefern. Dieses Programm zielt insbesondere auf den brasilianischen und US-amerikanischen Markt ab und spiegelt Embraers Innovationskraft und Vision für die urbane Mobilität der Zukunft wider. Parallel dazu bereitet die Boeing-Tochter Wisk Aero bereits Flugtests für autonome eVTOL-Taxis vor, deren Passagierbetrieb für das Ende des Jahrzehnts geplant ist. Dies zeigt, dass sich die Luftfahrtbranche zunehmend auf neue Technologien und nachhaltige Mobilitätskonzepte ausrichtet.
Erfolgreiche Geschäfte und eine optimistische Zukunftssicht spiegeln sich auch in der Börsenentwicklung der beiden Unternehmen wider. Airbus hält sich nahe seiner Rekordhochs, mit einer Kurssteigerung von fast 16 Prozent in diesem Jahr. Das Erreichen eines wichtigen Kaufpunktes signalisiert konkretes Interesse bei Anlegern. Embraer legte im gleichen Zeitraum sogar eine Rallye von rund 45 Prozent hin. Der Sprung über den Kaufbereich motiviert Investoren, mitten im Aufwärtstrend zu partizipieren.
Für beide Aktien gilt eine moderate Volatilität, wie der Average True Range (ATR) verrät, sodass Aktienkäufe im aktuellen Trendumfeld als attraktiv gelten. Die Konstellation am Pariser Luftfahrtsalon und die daraus resultierenden Aufträge schaffen nicht nur kurzfristige Impulse, sondern verdeutlichen auch strukturelle Veränderungen in der Luftfahrtindustrie. Dabei wird der Fokus klar auf nachhaltige Flugzeuge mit verbesserter Treibstoffeffizienz, moderne Flottenauffrischungen bei Airlines weltweit sowie die Nutzung digitaler Lösungen gelegt. Vor dem Hintergrund geopolitischer Unsicherheiten und der jüngsten tragischen Ereignisse, wie dem Air-India-Absturz, der zur Absage von Boeing und GE Aerospace am diesjährigen Salon führte, zeichnen sich die Märkte durch selektives Vertrauen in starke, innovative Player aus. Airbus und Embraer stehen an vorderster Front, wenn es um Trends wie nachhaltigen Flugverkehr, urbane Luftmobilität und digitale Integration geht.
Die enge Verbindung von Wirtschaft und Technologie erfordert zudem, dass Flugzeughersteller flexibel auf neue Marktanforderungen reagieren und zukunftsfähige Lösungen liefern. Die jüngsten Auftragserfolge stärken das Vertrauen der Investoren in die Unternehmen, die sich zugleich als Schlüsselakteure der internationalen Luftfahrt positionieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Paris Air Show 2025 für Airbus und Embraer ein bedeutendes Ereignis war, das das Wachstumspotential beider Unternehmen bekräftigt. Die Vielzahl neuer Verträge, die starken Kursbewegungen an den Börsen sowie die strategische Ausrichtung auf innovative Flugzeugentwicklung liefern positive Signale für die kommenden Jahre. Anleger, die in diese Aktien investieren, profitieren von der globalen Nachfrage nach moderner Luftfahrttechnik und den vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der jeweiligen Produktportfolios.
Die Luftfahrtbranche bleibt dynamisch und bietet langfristig spannende Chancen, insbesondere für Hersteller wie Airbus und Embraer, die sich frühzeitig auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft einstellen.